Lüssum-Bockhorn. Die gute Nachricht für den Ortsteil Lüssum-Bockhorn: Er wird weiter zu 100 Prozent aus dem Topf Wohnen in Nachbarschaften (Win) gefördert. Das werden 150 000 Euro sein, die für Projekte und andere Vorhaben ausgegeben werden können. Außerdem gehört die Bürgermeister-Kürten-Straße nun zum Fördergebiet. Wofür das Geld im Win-Gebiet im kommenden Jahr ausgegeben werden soll, steht bereits fest.
Die Ausgangslage für die Förderung ist, dass sich die Sozialdaten im Ortsteil verschlechtert haben, „aufgrund der vielen Zuzüge, hauptsächlichen von geflüchteten Familien“. Das vermerkt Quartiersmanagerin Heike Binne in ihrer Zusammenfassung der jüngsten Stadtteilgruppensitzung. Es sind laut Heike Binne rund 680 Personen aller Altersgruppen, darunter viele Kinder und Jugendliche, die in den vergangenen Jahren neu in den Ortsteil gekommen sind. Dementsprechend haben sich auch die Sozialdaten für die Bürgermeister-Kürten-Straße verändert.
Lüssum-Bockhorn wird seit Jahren mit Fördermitteln unterstützt, um die Lebenssituation der Menschen zu verbessern und geflüchtete Menschen zu integrieren. Nun sollen im nächsten Jahr wieder eine ganze Reihe von Vorhaben an den Start gehen, die das Zusammenleben im Ortsteil stärken. Die Projekte wurden während der jüngsten Zusammenkunft vorgestellt. Sie sind hauptsächlich für Kinder, Jugendliche und Frauen gedacht.
Der Verein Epsymo möchte Grundschulkinder mit Spiel und Spaß in Bewegung bringen. Im Projekt „Wickie und die starken Kinder“ erhalten sie die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, sich im Team einzubringen und andere Kinder kennenzulernen. 2500 Euro gibt es dafür. Für Kinder aus Flüchtlingsfamilien hat die Theaterpädagogin Trude Redecker das Projekt Sprachwelten entwickelt. Im Spielhaus wird dabei einmal in der Woche unter Anleitung Theater gespielt. Die Kinder erarbeiten auch Theaterstücke und spielen sie vor Publikum. Das Projekt soll von Januar bis November 2020 fortgesetzt werden. 5560 Euro aus Win-Mitteln werden dafür eingeplant.
Auch das Sportkonzept „Werde(r) aktiv Quartier“ bis Ende Oktober 2020, an dem der Sportverein Werder, die evangelische Kita Lüssum, die Tami-Oelfken-Schule und die Oberschule in den Sandwehen beteiligt sind, wird aus Win-Mitteln mit 7880 Euro unterstützt. Ziel ist, Kinder für Sport und Bewegung durch regelmäßige attraktive Angebote zu begeistern und sie dadurch – langfristig gesehen – in die Sportvereine vor Ort zu bringen.
„Zukunftsmut“ ist der Titel eines Projektes des Freundeskreises des Familienzentrums Bockhorn, das von Januar bis Ende 2020 stattfinden soll. Es wird damit an ein bestehendes Projekt angeknüpft. „Zukunftsmut ist der Name einer Gruppe von Frauen, die sich im Haus der Familie Bockhorn treffen, um sich selber, anderen, sowie Flüchtlingen und Zugewanderten Mut für die Zukunft zu spenden“, lautet die Beschreibung. Es gab bereits Bustouren durch Bremen-Nord zum Kennenlernen der neuen Umgebung, gemeinsame Kochaktionen, Bastelnachmittage und weitere Aktivitäten. Für die Fortsetzung des Projektes wurden 2905 Euro bewilligt.
Nachfrage nach Kreativ-Angeboten
Im Familienzentrum Bockhorn soll es im kommenden Jahr weiterhin „Kreative Treffen“ geben. Es gebe eine große Nachfrage nach kunsthandwerklichen Angeboten, lautet die Begründung. Diese Angebote seien auch der Garant dafür, dass viele Familien, auch Risikofamilien, den Weg ins Familienzentrum finden. Dies sei eine Möglichkeit, diese Menschen zu erreichen. In einer entspannten Atmosphäre könnten im Kreativkurs Erziehungsfragen und andere Themen angesprochen werden. Für das Projekt wurden 2255 Euro bewilligt.
Um gesundes Essen geht es beim Projekt „Gesunder Mittagstisch – gute Nachbarschaft“, das im Haus der Zukunft das gesamte Jahr über laufen soll. In Kooperation mit der benachbarten evangelischen Kindertagesstätte und deren Küchenchefin sollen Küchenhilfen im Rahmen einer öffentlich geförderten Beschäftigung angeleitet werden, die Speisen zuzubereiten und etwas über den Zusammenhang von Gesundheit und Ernährung zu lernen. Die beantragten und auch bewilligten Mittel von 5600 Euro dienen der Finanzierung von Anleitungsstunden im Haus der Zukunft und für Sachmittel.
Mit diesen Projekten und den dafür freigegebenen Mitteln ist das Win-Budget für Lüssum-Bockhorn im kommenden Jahr bereits ausgeschöpft. Laut Heike Binne sind insgesamt bereits 152 301 Euro verplant. Weitere Anmeldungen seien darum nicht mehr möglich. Binne teilte mit, dass die neue Hood-Anlage am Lüssumer Ring noch nicht nutzbar sei, weil noch ein Fallschutz fehle. Er soll aber dieser Tage eingebaut werden. Die nächste Sitzung der Lüssumer Stadtteilgruppe findet am Dienstag, 19. November, ab 16 Uhr im Haus der Zukunft statt.