„Die funkelnden Augen der Menschen, die freudigen Gesichter, hochgehaltene Dankesschilder. Wenn der Trecker einmal geschmückt ist, fährt man nicht nur eine Tour mit!“, erklärt Jens Heumann, warum er mittlerweile schon zum vierten Mal die Lichterfahrten der Landwirte im Bremer Bereich organisiert und natürlich auch selbst mitfährt. Ehefrau Marianne, die Kinder Jona, Lia und Tjade nehmen ihm in dieser Zeit viel Arbeit auf dem Hof ab, damit er sich um die Vorbereitungen kümmern kann. Mit 80 bis 90 landwirtschaftlichen Fahrzeugen rechnet er diesmal beispielsweise für die sogenannte Bremer Tour, die am Freitag, 8. Dezember, um 16.30 Uhr starten soll. Eine weitere Fahrt, die er organisiert, soll am 10. Dezember an der Bremer Uni starten und Richtung Worpswede gehen. Die Ritterhuder Tour soll dann eigentlich am Sonntag, 17. Dezember folgen und würde auch Schwanewede einschließen.
Erlaubt ist, was gefällt in Sachen Dekoration. Hauptsache, viele bunte Lichter und in Abständen Musikanlagen auf den Treckern für weihnachtliche Klänge. Auf behördliche Genehmigungen für die Lichterfahrten muss allerdings sowohl für die Bremer Fahrten als auch für die Ritterhude-Schwanewede Tour geduldig gewartet werden, was die Organisation erschwert.
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Erstmals mussten die Bremer Lichterfahrten in diesem Jahr als öffentliche Versammlung zu landwirtschaftlichen Zwecken angemeldet werden und somit wird der Slogan auf Bannern lauten: „Ein Funke Hoffnung – –ohne Bauern geht es nicht!“ Warum? Mit der Führerscheinklasse L und T dürfen landwirtschaftliche Fahrzeuge nur zu landwirtschaftlichen Zwecken gefahren werden. Ansonsten würde man einen LKW-Führerschein benötigen, um die tonnenschweren Gefährte zu lenken. Die Bremer Lichterfahrten dienen somit also verwaltungstechnisch zur Unterstützung der regionalen Landwirtschaft.

Weihnachtliche Lichterfahrt mit Traktoren.
Georg Seidler und Jan Seebeck, die Organisatoren der Fahrt von Ritterhude nach Schwanewede, haben mit dieser Bremer Lösung Bauchschmerzen. „Wir finden den verwaltungstechnischen Demonstrationscharakter zur Weihnachtszeit gar nicht gut!“, erklärt Seidler. Die Aktion sei für einen guten Zweck, solle Freude bringen und nicht gegen Missstände protestieren. Bei Redaktionsschluss stand noch keine behördliche Einschätzung des Landkreises fest und somit hoffen die Organisatoren weiterhin auf einen positiven Bescheid damit die Lichterfahrt Ritterhude-Schwanewede tatsächlich mit dem eigentlichen Zweck realisiert werden kann.
Wie auch im vergangenen Jahr rufen die Akteure der Lichterfahrten zum Spenden auf. Der “Wünschewagen“ der Arbeitersamariter, das Kinderhospiz „Löwenherz“ und die „Sternenbrücke“ in Hamburg sollen zu gleichen Teilen bedacht werden. „50 Euro wurden sogar Anfang November schon gespendet, ohne dass wir überhaupt losgefahren sind!“, freut sich Jens Heumann.