Borgfeld. Nach der Wahl am 14. Mai bestimmt der neue Beirat, wer für die kommenden vier Jahre ins Borgfelder Ortsamt einziehen wird. Bislang stellt die Borgfelder CDU als stärkste Fraktion den Ortsamtsleiter. Das ist derzeit Karl-Heinz Bramsiepe. Dass er allseits geschätzt wird, bestätigen die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Beiratsfraktionen unisono. Doch wie sieht das nach der Wahl aus? Welche Partei hat eine weitere Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt in petto? Wir haben uns unter den Fraktionen umgehört.
Das sagt die CDU
Der amtierende Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe würde seinen Hut noch einmal in den Ring werfen. "Grundsätzlich habe ich die Bereitschaft, noch einmal zu kandidieren. Allerdings bleibt zunächst einmal das Wahlergebnis abzuwarten", sagt der Christdemokrat. Wichtig sei ihm bei der Entscheidung die Rückmeldung der Wählerinnen und Wähler. Bei der vergangenen Wahl 2019 landete Karl-Heinz Bramsiepe als CDU-Spitzenkandidat auf Platz zwei im Personenstimmen-Ranking und kam auf 1324 Wählerstimmen. "Ein ähnliches Ergebnis erhoffe ich mir auch bei dieser Wahl", sagt er. Deshalb habe er sich auch auf die Wahlliste seiner Partei setzen lassen, um die Wählergunst auch zahlenmäßig überprüfen zu können.
Das sagen die Grünen
Aktuell erklärt auch die Fraktion der Grünen, dass sie eine Kandidatin oder einen Kandidaten ins Borgfelder Ortsamt entsenden würde. „Wir wollen das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist“, räumt Grünen-Spitzenkandidatin Juliane Filser ein. Man müsse zunächst das Wahlergebnis abwarten. „Doch sollten wir ein gutes Ergebnis erzielen und Schnittmengen mit anderen Parteien finden, dann würden wir eine Kandidatin oder einen Kandidaten vorschlagen“, erklärt die Professorin für Ökologie an der Universität Bremen. Einen Namen für eine mögliche Kandidatin oder einen Kandidaten will Filser noch nicht nennen. Von 2011 bis 2015 besaßen Grüne und SPD im Borgfelder Beirat zusammen die Mehrheit. Jürgen Linke wurde damals für vier Jahre zum Ortsamtsleiter bestimmt. Grünen-Spitzenkandidatin Juliane Filser kann sich auch für die kommende Legislaturperiode eine Koalition mit der SPD-Fraktion im Beirat vorstellen. „Wir haben Stand heute wohl die größten Schnittmengen“, so Filser.
Das sagt die SPD
SPD-Spitzenkandidat Bernd Stenner gibt bekannt, dass die Sozialdemokraten derzeit keine Kandidatin oder Kandidaten für den Posten im Ortsamt stellen könnten. „Wir sind offen für neue Vorschläge“, so Stenner. Karl-Heinz Bramsiepe habe „gute Arbeit geleistet.“ Doch solange die Mehrheitsverhältnisse nicht klar seien, bleibe die Situation abzuwarten. „Vielleicht zeigt sich ja auch jemand Neues.“ Bernd Stenner teilt die Einschätzung, dass es mit der zukünftigen Grünen-Beiratsfraktion viele Überschneidungen gäbe. „Mit den neuen Köpfen wird das gut funktionieren“, vermutet er. „Fürs Ortsamt müsste es jedoch eine Person geben, die gut vernetzt ist, erfahren im Stadtteil und eigeninitiativ.“
Das sagt die FDP
Beiratssprecher Gernot Erik Burghardt kandidiert auf der FDP-Beiratsliste als Einzelkandidat. "Für mich wird es aus beruflichen Gründen nicht möglich sein, den Job im Ortsamt zu übernehmen – und so wie ich das mitbekomme, ist das auch sehr aufwendig", so Burghardt.
Das sagen die Bürger in Wut (BIW)
Marcus Bayer ist zurzeit Sachkundiger Bürger im Borgfelder Umweltausschuss für die CDU-Fraktion. Der Rechtsanwalt tritt diesmal als Einzelkandidat für die BIW an. Als Ortsamtsleiter würde Bayer selbst nicht antreten. „Ich würde die Arbeit des jetzigen Ortsamtsleiters Karl-Heinz Bramsiepe weiter unterstützen“, sagt Bayer. Er sei grundsätzlich mit ihm zufrieden. „Sollte es neue Kandidaten geben, wäre ich jedoch auch dafür offen.“