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Trockenheit in Borgfeld Städtische Bäume sollen mehr Wasser bekommen

Bremens Bäume leiden unter der Trockenheit - so auch im Ortsteil Borgfeld. Laut CDU-Politiker Jörn Broeksmid reicht die Bewässerung nicht aus. Die Zuständigen steuern nach eigenem Bekunden bereits nach.
07.09.2022, 05:00 Uhr
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Städtische Bäume sollen mehr Wasser bekommen
Von Antje Stürmann

Borgfeld. Der Sommer neigt sich dem Ende zu – Zeit für eine Bestandsaufnahme, findet der Borgfelder Beiratspolitiker Jörn Broeksmid (CDU). Prüfend richtet er seinen Blick auf das Grün der Bäume am Straßenrand, dann auf den Boden – und stellt fest: "Viel zu trocken." Die Behörden arbeiten eigenen Angaben zufolge an einem Konzept für einen besseren Schutz der Straßenbäume. In der städtischen Klima- und Umweltdeputation steht das Thema an diesem Mittwoch auf der Tagesordnung.

Broeksmid stellt an mehreren Stellen in Borgfeld fest, dass insbesondere neu gepflanzte Bäume nicht genügend Wasser erhalten. "An der Daniel-Jacobs-Allee sind etliche Bäume eingegangen", benennt er eine Folge. Diese sind inzwischen ersetzt worden. Doch auch die Neulinge haben es schwer, viele Blätter sind klein und trocken, einige Kronen licht.

Tote Äste am Straßenrand

Unter den hohen Temperaturen haben laut Broeksmid in diesem Sommer auch die großen, ortsprägenden Straßenbäume besonders gelitten. "Es gibt jede Menge Totholz in den Bäumen, die Äste sind teilweise abgebrochen", sagt Broeksmid.

Nicht erst seit diesem Sommer vertrockneten Straßenbäume im Wellhausenweg, fügt Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe hinzu. Der zuständige Umweltbetrieb Bremen (UBB) hatte das im vergangenen Jahr damit begründet, dass die finanzielle und personelle Ausstattung nicht ausreichten, um die Bäume genügend zu wässern. Aus der Not heraus hatte der Beirat auf Initiative der SPD eine größere Eigeninitiative der Borgfelder vorgeschlagen und Gießpatenschaften angeregt. Die Behörde hatte das wegen deren schlechter Planbarkeit und des organisatorischen Aufwands abgelehnt.

Als Lösung schlägt Jörn Broeksmid nun vor, mit Wasser gefüllte Säcke an die Baumstämme zu stellen, wie es in Niedersachsen vielerorts praktiziert werde, um so das Wurzelwerk permanent zu wässern. Gießringe aus Kunststoff und Kokosmatten, wie sie der UBB an der Daniel-Jacobs-Allee einsetze, trockneten viel zu schnell aus, so Broeksmid. Um den Überblick zu behalten, wo Bäume eingehen und wie viele zu welchem Zeitpunkt ersetzt werden, hatte der Beirat per Beschluss mehr Transparenz und einen besseren Informationsaustausch zwischen Umweltbehörde und Ortsamt gefordert.

Doppelt so viel Wasser

In einer Sitzungsvorlage räumt die Umweltbehörde ein, dass den Bäumen die Trockenheit und der über lange Zeit fehlende Niederschlag zu schaffen macht. Die Bewässerungssaison sei daher ausgedehnt worden, junge Bäume würden über fünf anstatt wie bisher zwei bis drei Jahre jeweils 20 Mal, also doppelt so oft, mit je 150 Liter Wasser versorgt. Die Bewässerung mit Gießringen aus Kunststoff habe sich als geeignet erwiesen. Darüber hinaus erarbeite das Ressort einen Kriterienkatalog, "mit dem besondere und stadtbildprägende Altbäume identifiziert werden, um diese bei Trockenstress zu bewässern".

Wie die Bewässerung umgesetzt werden könnte und was sie kostet, das werde in einem Pilotprojekt erarbeitet. Bis die Ergebnisse vorliegen, wässerten städtische Mitarbeiter und beauftragte Firmen auch ältere Bäume nach Bedarf öfter als vorgesehen. Jörn Broeksmid bezweifelt das. In Borgfeld, sagt er, sei manchmal wochenlang kein Fahrzeug mit Wassertank zu sehen.

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