Borgfeld. Eine Vollsperrung an der Borgfelder Heerstraße zwischen Lilienthaler Heerstraße und Distelkampsweg sorgt in Borgfeld seit Donnerstag und aller Voraussicht nach auch in den kommenden zwei Wochen für Verkehrsbehinderungen. Obwohl die Sperrung in stadtauswärtiger Richtung bereits am Vortag eingerichtet wurde, ist bis Freitagmittag unklar, wohin der Verkehr umgeleitet werden soll. So müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf der Pendlerstrecke für die Region Lilienthal, Worpswede und Grasberg mutmaßen, wo es denn langgeht, wenn sie aus der Stadt an ihr Ziel kommen wollen. Verkehrsschilder und Umleitungshinweise fehlen. Bis Dienstag nach Pfingsten will das Bremer Amt für Straßen und Verkehr (ASV) die Beschilderung auf den Weg bringen, berichtet der Referent für Straßenverkehrsregelung, Henning Bruns, auf Anfrage unserer Redaktion.
Am Donnerstag und Freitag nehmen viele Pendler noch einfach den Weg über die Schienen der Straßenbahnlinie 4 und dann vorbei an der Absperrung am Distelkampsweg über den Fuß- und Radweg. Läutende Straßenbahnen, irritierte Autofahrer, gefährdete Radfahrende und verängstigte Fußgänger säumen die Kreuzung zwischen Lehester Deich und Borgfelder Heerstraße. Passanten beobachten, wie sich lange Autoschlangen in Richtung Oberneuland ziehen. Leserinnen und Leser melden sich in der Redaktion und erkundigen sich angesichts der Staus ab Bürgermeister-Spitta-Allee, einer zentralen Durchgangsstraße im Stadtteil Schwachhausen, und ab dem Autobahnzubringer in Horn, nach einer Umleitung.

Am Donnerstag und Freitag nehmen viele Pendler noch einfach den Weg über die Schienen der Straßenbahnlinie 4 und dann vorbei an der Absperrung am Distelkampsweg über den Fuß- und Radweg.
Wer es bis Borgfeld geschafft hat und vorschriftsmäßig fährt, passiert im Schritttempo den Lehester Deich, biegt links in die Straße Upper Borg ein und kommt in ein Wohngebiet ohne Rad- und Fußwege. Die Fahrbahn ist ausgesprochen schmal, ursprünglich ein landwirtschaftlicher Nutzweg. Rechts- und linksseitig darf hier geparkt werden. "Es gibt leider keine Alternative", erklärt Henning Bruns vom Bremer Amt für Straßen und Verkehr. Seine Umleitungsempfehlung: Stadtauswärtige Verkehre, auch Kraftfahrzeuge bis 12 Tonnen, die von der Lilienthaler Heerstraße kommen, sollen über die Straße Am Lehester Deich geleitet werden. Die Umleitung erfolge dann offiziell über die Straßen Upper Borg und Katrepeler Landstraße zur Borgfelder Landstraße und Borgfelder Heerstraße bis zur Borgfelder Allee in Höhe der Flutbrücke.
Umleitung über die Autobahn
"Schwere Kraftfahrzeuge über zwölf Tonnen erhalten eine ausgeschilderte Umleitung über den Autobahnzubringer Horn-Lehe, dann auf die BAB 27 Anschlussstelle Horn-Lehe in Richtung Cuxhaven bis zur Anschlussstelle der Bremer Industriehäfen, Ritterhuder Heerstraße, Kreisstraße 43, Kreisstraße 8 bis Lilienthal-Falkenberg.
Anwohner des geschlossenen Wohngebiets Distelkampsweg sollen über eine noch herzustellende provisorische Verkehrsführung einspurig und ampelgesichert in Richtung Bekassinenstraße geführt werden. Aufgrund der Menge der aufzubringenden Verkehrszeichen werde die Montage der Beschilderung das gesamte Pfingstwochenende in Anspruch nehmen, "da zum Pfingstwochenende nicht über das gesamte Maß an Personal verfügt werden kann, das den Verkehrssicherungsunternehmen üblicherweise zur Verfügung steht", erklärt Henning Bruns.

Auf Höhe des Distelkampswegs gibt es einen Schaden an einem Schmutzwasserkanal. Im schlimmsten Fall könne das zu einem gefährlichen Einbruch der Fahrbahndecke führen, heißt es aus dem Unternehmen Hansewasser.
Baubeginn ab 30. Mai
Wie berichtet, ist der Grund für die Verkehrssperrung auf der Borgfelder Heerstraße laut dem Bremer Unternehmen Hansewasser eine dringende Kanalbaumaßnahme. Auf Höhe des Distelkampswegs gibt es einen Schaden an einem Schmutzwasserkanal. "Bei einer turnusmäßigen Inspektion am Donnerstagmorgen wurde ein starker Grundwassereintritt mit hohem Sandeintrag festgestellt. Eine Hohlraumbildung, also die Unterwaschung des Unterbaus ist nicht ausgeschlossen", berichtet ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Als Folge könne das "im schlimmsten Fall zu einem gefährlichen Einbruch der Fahrbahndecke führen", heißt es weiter. Mit den Kanalbauarbeiten werde voraussichtlich am Dienstag, 30. Mai, begonnen, teilt der Hansewasser-Vertreter mit.