Borgfeld. Die CDU hat bei der Bürgerschaftswahl in Bremen am vergangenen Sonntag ihre Vormachtstellung in Borgfeld behauptet. Die Christdemokraten blieben im Ortsteil zwar unter dem Ergebnis der vorausgegangenen Bürgerschaftswahl vor vier Jahren, vereinten aber dennoch auch dieses Mal mit Abstand die meisten Stimmen auf sich. Zwar waren die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer auch am Mittwoch noch mit dem Auszählen der Stimmen der Bürgerschaftswahl beschäftigt, zumindest die Borgfelder Ergebnisse der Bürgerschaftswahl aber lagen am Nachmittag komplett vor.
Wie haben die Borgfelder gewählt?
Ginge es allein um Borgfeld, dann hätte die CDU die Wahl deutlich gewonnen. Die Union erzielte im Rahmen der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft 41,9 Prozent der Stimmen, das sind zwei Prozentpunkte weniger als noch vor vier Jahren. Der Wahlsieger des Landes Bremen, die SPD, musste sich in Borgfeld mit Platz zwei begnügen. Die Sozialdemokraten kamen auf 23,5 Prozent der Stimmen, was ein deutliches Plus von 6,5 Prozentpunkten gegenüber 2019 bedeutet. Die Grünen wiederum verloren deutlich. Sie kamen auf 12,0 Prozent (minus 6,6). Die Linke steigerte sich leicht um 0,8 Prozentpunkte auf nun 5,9 Prozent. Die FDP erhielt 6,5 Prozent (minus 2,2), die Bürger in Wut landeten bei 5,3 Prozent (plus 4,6). Die Wahlbeteiligung betrug 80,7 Prozent, vier von fünf Wahlberechtigten haben also ihre Stimmen abgegeben.
Wer hat meisten Personenstimmen erhalten?
Die Wählerinnen und Wähler hatten die Möglichkeit, ihre fünf Stimmen nach Belieben auf Parteien und/oder Personen zu verteilen. Bei den Personenstimmen liegen erfahrungsgemäß die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten vorn. So erhielt CDU-Mann Frank Imhoff von den 4639 Borgfelder Stimmen für Unionsleute 2415 Stimmen. Die Nummer zwei der CDU, Wiebke Winter, erhielt 760 Stimmen aus Borgfeld, Jens Eckhoff landete bei 204. Die SPD-Kandidaten erhielten 3884 Personenstimmen aus Borgfeld, die meisten gingen mit 2915 an Spitzenkandidat und Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Nur Innensenator Ulrich Mäurer (329) und der Borgfelder Bewerber Bernd Stenner (162) kamen in Borgfeld noch auf ein dreistelliges Ergebnis. Bei den Grünen kam Spitzenkandidatin Maike Schaefer auf 252 Stimmen, die Linke punktete mit Kristina Vogt (441), der Spitzenkandidat der FDP, Thore Schäck, erhielt 308 Personenstimmen aus Borgfeld. Bei den Bürgern in Wut lag Piet Leidreiter (106) vorn.
Wie haben die Bürgerschaftskandidaten aus Borgfeld abgeschnitten?
Mit Platz 37 auf der CDU-Liste galt das Ansinnen des Borgfelders Jannis Fricke, ein Bürgerschaftsmandat zu erhalten, von vornherein als aussichtslos. Die Wählerinnen und Wähler im Stadtteil haben ihn aber dennoch in dem Wahlheft gefunden und mit Stimmen bedacht. Er kam dort auf 502 Stimmen aus Borgfeld. Auch Sozialdemokrat Bernd Stenner hatte mit Platz 51 auf der SPD-Landesliste kaum mit einem Einzug in die Bürgerschaft gerechnet. Er erhielt in seinem Heim-Ortsteil 162 Stimmen, wird aber aller Voraussicht nach erneut im nächsten Beirat sitzen, für den er ebenfalls kandidiert hatte. Die Stimmen für die Beiratswahl sollen bis Ende dieser Woche ausgezählt sein. Gute Chancen auf einen Platz im nächsten Parlament wurden der Liberalen Ulla Linnemann zugeschrieben. Sie ging auf Platz fünf der FDP-Liste in die Wahl und erzielte in Borgfeld 68 der insgesamt 480 Personenstimmen für die FDP in diesem Stadtteil. Ob es für sie für den Einzug ins Haus der Bürgerschaft reichen wird, zeigt sich, wenn die Stimmen auch in den weiteren Bremer Wahlbezirken ausgezählt wird.