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Fusion am Bremer Stadtrand Fleischerei Grabau in Borgfeld übergibt an Nachfolger

Die traditionsreiche Fleischerei Grabau in Borgfeld steht vor einem Wechsel. Die langjährigen Inhaber Yvonne und Stefan Grabau übergeben nun ihr Geschäft.
16.05.2025, 18:00 Uhr
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Fleischerei Grabau in Borgfeld übergibt an Nachfolger
Von Petra Scheller
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Es duftet nach Gulaschsuppe. Kundinnen und Kunden der Fleischerei Grabau in Borgfeld geben sich an diesem Morgen die Klinke in die Hand. In dem Fachgeschäft an der Borgfelder Heerstraße 49 bildet sich eine kleine Schlange. Grillfleisch, Braten und Aufschnitt werden im Minutentakt über die Ladentheke geschoben. Hausgemachte Salate, von Hand gefertigte Spieße und vorbereitete Braten sind der Renner. Das Geschäft brummt. Doch die Eigentümer eines der letzten Fachgeschäfte im Borgfelder Ortskern wollen sich zurückzuziehen. Nach 25 Jahren verabschieden sich Yvonne und Stefan Grabau aus der Chefetage ihrer gleichnamigen Fleischerei. "Wir geben unseren Fachbetrieb in neue Hände", erklärt Yvonne Grabau. Zum 1. Juni werde Fleischermeister Guido Köster aus Grasberg den Betrieb übernehmen. Seit über einem Jahr liefen dazu die Gespräche.

Was sind die Gründe für den Rückzug der Grabaus?

Der fortschreitende Personalmangel habe sie und ihren Mann unter anderem dazu veranlasst, die Reißleine zu ziehen, erzählt Yvonne Grabau. Sie seien bald 40 Jahre in dem Beruf. Ihr Mann als Fleischermeister – sie als Managerin des Party-Services und als Fleischerei-Fachverkäuferin. Nach ihrer Ausbildung Mitte der 1980er-Jahre in der Lilienthaler Fleischerei Vagt hätten sie sich nach einigen Jahren selbstständig gemacht. Das habe Spuren hinterlassen. "Wie heißt es so schön - selbst und ständig", sagt Stefan Grabau. "Wir wollen einfach ein bisschen kürzertreten."

Wie geht es weiter?

"Wir werden das Geschäft in aller Ruhe übergeben", sagt Yvonne Grabau. Sie stehe weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung, arbeite als Vertretung, wenn es Engpässe gebe, und organisiere im Hintergrund mit. Ihnen sei es wichtig, dass "die hauseigene Produktion weitergeführt" werde, betonen die Grabaus. Vieles werde weiterhin nach ihren Rezepten hergestellt. Fleischermeister Stefan Grabau will weiterhin in der Produktion unterstützen. "Man könnte sagen, dass die Betriebe fusionieren", erklärt Yvonne Grabau. Seit Wochen würden Mitarbeiter der Fleischerei Guido Köster in Borgfeld mitarbeiten – und umgekehrt.

Wer ist der neue Fleischermeister in Borgfeld?

Guido Köster und die Grabaus kennen sich aus Grasberg – und von der Ausbildung in den 1980-er Jahren her. Guido Köster lernte den Beruf des Fleischers von der Pike auf im elterlichen Betrieb in der Landschlachterei in Huxfeld. 1994 übernahm er in dritter Generation den Laden – in dem er bis heute Wurstwaren produziert. 2013 schloss er den elterlichen Schlachtbetrieb in Grasberg wegen zu hoher Auflagen, 2015 machte er auch den Verkauf in Huxfeld dicht. Seither verkauft Köster regionales Fleisch in mobilen Verkaufsstätten – auf Märkten in Findorff und Rablinghausen – sowie in seinem Fleischereifachgeschäft in Walle. "Unsere Kunden kommen von überall her", berichtet der Fleischermeister. Besonders auf dem Findorff-Markt habe er sich einen Namen gemacht. Seit 1995 betreibt Köster einen Party-Service.

Was bleibt – was wird neu?

"Uns ist es wichtig, dass unser Handwerk weitergeführt wird", betonen die Fleischermeister Köster und Grabau. "Stefan und Yvonne bleiben vorerst in der Produktion und im Verkauf – sie zeigen uns, wie sie die Wurst machen, wie sie die Salate machen", berichtet Guido Köster. Das Programm solle eigentlich so weiter laufen wie bisher. Köster will nach eigenen Angaben die Grillartikel erweitern und Spanferkel in einem Spezialofen mit ins Catering-Programm aufnehmen. "Das schneide ich vor Ort selber auf." Außerdem gebe es im November Martinsgänse aus der Region.

Woher kommt das Fleisch?

Das Fleisch aus seiner Produktion komme überwiegend aus der Region, betont Guido Köster. Geschlachtet werde in Stuhr. Es würden ausschließlich Naturgewürze verarbeitet. Viele Produkte – wie Königsberger-Klopse und Rouladen – würde er in Gläsern verpackt anbieten. Köster verspricht den Kunden Qualität: Das Fleisch komme überwiegend von Höfen aus der Umgebung.

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