Nach der Kritik von Anwohnern und dem Rückzug von Hauptorganisatorin Gabriela Piontkowski war es still geworden hinter den Kulissen. Jetzt steht fest: 2025 wird es in Borgfeld wieder ein Weinfest mit verkaufsoffenem Sonntag geben. Die Planung für die Sause am Wochenende 14. und 15. Juni hat begonnen, die Riege der Verantwortlichen steht. Die Bremer Deputation für Gesundheit, Pflege und Verbraucherschutz hat am Dienstag die Verordnung über abweichende Öffnungszeiten von Verkaufsstellen an neun Sonntagen in der Stadtgemeinde beschlossen und so den Weg für einen verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen des Borgfelder Weinfestes frei gemacht.
Die Stadt entscheidet jedes Jahr neu über die Sondergenehmigung, denn laut Ladenschlussgesetz müssen die meisten Geschäfte an Sonntagen geschlossen bleiben. Ausnahmen bilden Märkte und Messen, wie die Osterwiese oder das Vegefest in Bremen-Nord, zu denen die Geschäfte in bestimmten Stadtteilen öffnen dürfen. "Ziel ist es, den örtlichen Einzelhandel zu unterstützen", begründet Bremens Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Claudia Bernhard (Die Linke). Eine Festlegung der verkaufsoffenen Sonntage erfolge aufgrund von Vorschlägen des Handelsverbandes Nordwest. Die Verordnung muss noch vom Senat der Freien Hansestadt Bremen abgesegnet werden. Stimmt dieser zu, dürfen die Geschäfte in Borgfeld am Sonntag, 15. Juni, von 13 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Förderverein in Planung
In der Organisatorenrunde für das Weinfest übernimmt in diesem Jahr der SC Borgfeld die Rolle des federführenden Vereins. Der Vorstand des Bürgervereins hatte sich Mitte 2024 nach drei Weinfesten aus der Hauptverantwortung zurückgezogen. "Das ist ein tolles Projekt und gut für den Stadtteil", begründet Vereinsvorsitzender Thomas Kaessler den Einsatz des Sportclubs. In den vergangenen Jahren habe der SC als Mitorganisator und Standbetreiber viele Erfahrungen sammeln können. "Ehe das Weinfest nicht stattfindet, macht es der SC Borgfeld: einmalig", betont der Vereinschef.
Dass ein Verein die Verantwortung übernimmt, habe vor allem versicherungstechnische und finanzielle Gründe, heißt es im Orga-Team. Privatpersonen könne man nicht zumuten, für eventuelle Schäden zu haften und das finanzielle Risiko eines solchen Events zu tragen. In Zukunft, kündigt Kaessler an, wolle man einen Förderverein gründen, um die Verantwortung weiter aufzuteilen und sie auf ein festes Fundament zu stellen. In einem solchen, eigens fürs Weinfest gegründeten Verein könnten weitere Verbände, Geschäftsleute, Vereine und auch Privatpersonen Mitglied werden.
Neben dem SC Borgfeld werden auch 2025 die Schützengilde, der Bürgerverein und das Borgfelder Immobilienunternehmen Hilken maßgeblich an der Organisation des Weinfestes beteiligt sein. Aktuell ist das Orga-Team dabei, ein Treffen mit den Borgfelder Geschäftsleuten zu vereinbaren, um diese zeitnah über die wichtigsten Daten zu informieren und die Aufgabenverteilung zu besprechen. Darüber hinaus soll es im Februar eine Informationsveranstaltung für die direkten Anwohner des Weinfestes in der Ortsmitte geben. Die Einladungen, so Thomas Kaessler, sollen in diesen Tagen an die Adressaten verschickt werden.