Das Mittelmeer ist zurzeit neun Grad zu warm für die Jahreszeit – eine enorme Energie, die dafür sorgt, dass mehr Wasser verdunstet und als Regen oder Starkregen auf die Erde fällt, sagen Experten des Deutschen Wetterdienstes. Häufigere Belastungsgrenzen der Infrastruktur, bei denen Flüsse das Wasser nicht mehr aufnehmen könnten, seien die Folge. Nach den Überschwemmungen an Wümme und Wörpe im vergangenen Winter sorgen sich insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner in Borgfeld und Lilienthal vor den bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten. Um sich so gut es geht zu wappnen, lädt die Bürgerinitiative am Borgfelder Erbrichterweg für Mittwoch, 2. Oktober, ab 17 Uhr zu einer weiteren Veranstaltung zum Hochwasserschutz ein. Das Treffen findet in der Aula der Alten Borgfelder Grundschule in der Katrepeler Landstraße 1 in Bremen statt. Angekündigt hat sich dazu der Referent für Hochwasserrisiken, Klimawandel und Gewässerkunde aus dem Bremer Umweltressort, Jens Wunsch.
Der diplomierte Umwelttechniker will laut Veranstalter über den neuesten Sachstand zum Hochwasserschutz berichten – eingegangen werden soll dabei unter anderem auf den Stand laufender hydraulischer Berechnungen, um Risikoszenarien zu modellieren. Diese sollen als Grundlage für künftige Hochwasserschutz-Maßnahmen dienen – dazu zählen unter anderem das Ausbaggern der Flüsse, Entfernung von Bäumen an Flussufern und eine Erhöhung der Deichlinie. Ferner soll die Nutzung verschiedener Warn-Apps erklärt werden – zudem könne es Hilfe bei der Einrichtung der Apps im Anschluss des Vortrags geben, kündigen die Veranstalter an.

Jens Wunsch ist Hochwasserrisiko-Manager im Umweltressort der Bremer Senatorin für Klima und Wissenschaft.
Jens Wunsch hat bereits im Juni in der Borgfelder Grundschule zum Thema Hochwassermanagement vor großem Publikum referiert – rund hundert Zuhörende waren unter anderem aus Horn, Borgfeld, Lilienthal und Grasberg angereist. In Bremen müssen zukünftig die Deiche über eine Strecke von 67 Kilometern geprüft werden, erklärte der Hochwasserrisikomanager. Um zukünftig auf Starkregenereignisse schneller zu reagieren, arbeite man inzwischen eng mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zusammen – auch dazu will Wunsch ein Up-Date geben.