Das Gesundheitsamt hat neue Räume für seine Außenstelle in Burglesum in Aussicht. Nach Angaben von Kristin Viezens, Sprecherin der Gesundheitsbehörde, werden derzeit Gespräche über eine Immobilie in der Nähe der bestehenden Außenstelle in Marßel geführt. Ihren Worten nach ist ein Umzug in die neuen Räume momentan für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.
Nach einer Alternative für die Unterkunft an der Landskronastraße sucht die Behörde, weil das Haus in keinem guten Zustand ist. "Wir sind nicht glücklich mit der Liegenschaft. Sie ist von außen nicht ansprechend und das Haus ist insgesamt ziemlich in die Jahre gekommen“, erläuterte Kay Bultmann, gesamtärztlicher Leiter des Gesundheitsamtes, im Frühjahr in einer Sitzung des Burglesumer Beiratsausschusses für Soziales, Kultur und Gesundheit.
Die Suche nach einem neuen Standort gestaltete sich zunächst schwierig, weil er bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss. Das Gesundheitsamt benötigt neben einem geeigneten Untersuchungsraum auch ein Wartezimmer sowie die Möglichkeit, eine EDV-Schnittstelle über das IT-Unternehmen Brekom einzurichten, das für Behörden in Bremen arbeitet.
Räume können bis zum Umzug genutzt werden
Bis zum Umzug können die Räume, deren Ausstattung in diesem Jahr zum Teil erneuert wurde, aber weiterhin genutzt werden. Das war zu Beginn dieses Jahres vorübergehend nicht möglich. Weil das Trinkwasser eine Auffälligkeit zeigte, wurde die Außenstelle einige Wochen geschlossen. Die Eltern mussten mit ihren Kindern für Untersuchungen nach Blumenthal fahren. Seit März läuft der Betrieb jedoch wieder normal.
In Kürze gehen dort, wie auch in den anderen Außenstellen des Gesundheitsamtes, die Schuleingangsuntersuchungen los. Jeweils 400 bis 500 dieser Pflichtuntersuchungen wurden laut Kristin Viezens für das aktuelle Schuljahr in den drei Nordbremer Außenstellen des Gesundheitsamtes vorgenommen. Für das Schuljahr 2025/2026 erwartet das Gesundheitsamt ihren Worten nach ähnlich hohe Zahlen.
Schuleingangsuntersuchungen starten im Dezember
Die Benachrichtigung über die Untersuchung bekommen die Eltern aller künftigen Erstklässler im Jahr vor der Einschulung von der Bildungsbehörde. Ab Mitte Oktober wurden sie in der gesamten Stadt verschickt. Untersucht werden die Kinder dann zwischen Dezember und Ende Mai. Ziel ist, Aufschluss über die kindliche Entwicklung zu erhalten. Dabei geht es um motorische, sprachliche, kognitive und soziale Fähigkeiten. Es soll herausgefunden werden, ob das Kind bereit für die Schule ist oder ob es noch Zeit braucht und deshalb besser ein Jahr später eingeschult werden sollte.
Der Bildungsbehörde helfen die Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen außerdem dabei, Bedarfe der Schulanfängerinnen und -anfänger aufzuzeigen wie Förderungen in Deutsch oder Logopädie. Zu der Untersuchung gehören unter anderem ein Seh- und ein Hörtest. Außerdem werden die Körpergröße und das Gewicht des Kindes bestimmt und seine Körperkoordination überprüft. Bei Auffälligkeiten berät der schulärztliche Dienst des Gesundheitsamtes die Eltern und leitet die Familien bei Bedarf an Fachärzte weiter.
Weitere Angebote: Gutachte und Beratungen
Neben den Schuleingangsuntersuchungen begutachten die Teams in den Außenstellen des Gesundheitsamts im Auftrag des Amts für Soziale Dienste auch Kinder mit Entwicklungsstörungen für die sogenannte Teilhabeplanung. Dabei geht es um Gutachten, mit denen Förderbedarfe ermittelt werden. Sie sind Voraussetzung für die Bewilligung von heilpädagogischen Förderleistungen und von Assistenzen. "Die Zahlen der Begutachtungen von Kindern mit Entwicklungsstörungen variieren. In Blumenthal und Vegesack wurden 2023 jeweils circa 500 Begutachtungen für den Bereich der Teilhabe durchgeführt. In Marßel rund 150", so Kristin Viezens.
Neben der Begutachtung von Kindern und Jugendlichen bieten die Außenstellen des Gesundheitsamtes weitere Leistungen. Am Standort Blumenthal gibt es mit "Tipp Tapp" beispielsweise ein Unterstützungsangebot für Familien mit Säuglingen. Dazu gehören eine kostenlose Eltern-Kind-Gruppe für Familien mit Babys im ersten Lebensjahr (dienstags von 9 bis 10.30 Uhr) sowie eine offene Sprechstunde (donnerstags von 12 bis 14 Uhr). Eine Ambulanz für junge Menschen mit Suchtproblemen ist ebenfalls vor Ort. Sie berät in der Blumenthaler Außenstelle montags von 15 bis 16 Uhr.