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Eröffnung in Blumenthal Willkommen in der neuen Amtsfiliale

Fast 400 Quadratmeter, zwei Etagen, zehn Mitarbeiter: Seit Mittwoch hat Blumenthal eine neue Außenstelle des Gesundheitsamtes – ein Rundgang mit Senatorin.
03.05.2023, 18:00 Uhr
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Willkommen in der neuen Amtsfiliale
Von Christian Weth

Erst hieß es, sie kommt, dann gab es Befürchtungen, sie kommt doch nicht – jetzt ist sie da: Seit Mittwoch hat Blumenthal eine neue Außenstelle des Gesundheitsamtes, die es so in Bremen bisher noch nicht gab. Nicht mit diesem Angebot. Nicht in dieser Dimension. Die Dependance kommt auf fast 400 Quadratmeter und ist damit größer als jede andere Filiale der Behörde. Und sie könnte noch größer werden.

Dass die neue Anlaufstelle mehr ist, als die alte war, kann man gleich am Eingang lesen: Eine komplette Abteilung hat jetzt ihren Sitz im Neubau zwischen Bahnhof und Landrat-Christians-Straße. Alles, was mit Kinderheilkunde und Jugendmedizin zu tun hat, ist auf zwei Etagen vereint. Claudia Bernhard spricht von einem Gesamtpaket. Und davon, dass die Angebote der Behörde stärker in die Quartiere integriert werden müssen. Die Gesundheitssenatorin ist an diesem Vormittag gekommen, um zu sehen, was Jörn Moock anderthalb Jahre geplant hat. Der Chef des Gesundheitsamtes geht voraus.

Alles ist so neu, dass noch nicht alles da ist. Moock zeigt auf eine Mauer am Eingang, an der nichts zu sehen ist, aber bald ein großer Monitor hängen soll, der anzeigt, wo was im Haus ist. Er geht durch Büros, Behandlungszimmer und Besprechungsräume. Vorbei an Küchen und Wartebereichen mit Bilderbüchern und Spielzeug. Überall ist der Boden gelb, sind die Wände weiß und die Türrahmen dunkelgrau. Der Amtsleiter sagt, dass das Team der Zweigstelle mitentschieden hat, wie alles werden soll. Die Frauen und Männer folgen ihm und der Senatorin. Sie sind zu zehnt.

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Heute ist nicht nur Eröffnung, heute ist auch ihr erster Tag am neuen Arbeitsplatz. Auf Türschildern stehen außer Raumnummern erste Namen. Sie gehören zu Kinderärzten, medizinischen Fachkräften, Therapeuten, Hebammen, Psychologen. In der neuen Außenstelle sollen junge Paare beraten werden, die Probleme im Umgang mit ihren Kleinkindern haben. Genauso wie Jugendliche, die wegen ihrer Eltern nicht mehr weiter wissen. Es geht um Schulschwänzen, um Drogenmissbrauch und Suchtprävention. Acht Sprech- und Behandlungszimmer gibt es im Neubau am Bahnhof.

Die alte Zweigstelle kam nicht mal auf halb so viele. Im Grunde bestand sie aus anderthalb Räumen – und ihre Hauptaufgabe darin, quasi ausschließlich die Zentrale für die schulmedizinischen Eingangsuntersuchungen zu sein. Auch die werden jetzt von der neuen Außenstelle aus koordiniert. Moock meint, was Bernhard zuvor ähnlich erklärt hat: Dass es heute nicht reicht, was in den 70er-Jahren mit der alten Außenstelle angeboten wurde. Dass die gesundheitlichen Herausforderungen gerade bei Kindern und Jugendlichen größer geworden sind. Und dass das Amt deshalb mehr machen muss.

Und vielleicht noch mehr machen wird, als es bisher in dem Bahnhofskomplex von Bauunternehmer Jan-Gerd Kröger getan hat. Die Etage, die über der Sparkasse-Filiale ist und direkt an die Außenstelle angrenzt, ist nämlich noch zu haben. Macht noch mal 250 Quadratmeter. Amtsleiter Moock war schon da, um sie sich anzusehen. Erst allein, jetzt mit der Senatorin. Er kann sich die Räume sehr gut für weitere Angebote der Gesundheitsbehörde vorstellen. Zum Beispiel für die Frühförderung. Zum Beispiel für Geburtsvorbereitungskurse, wenn das Hebammenzentrum von Vegesack nach Blumenthal umzieht.

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Ob es so kommt, darüber kann Kröger im Moment nur spekulieren. Der Projektentwickler spricht von Anfragen, die es von der Behörde gab, ob die Etage noch frei ist. Und davon, dass es demnächst weitere Gespräche geben soll. Weitet das Gesundheitsamt tatsächlich seine Außenstelle aus, würde sie das zur Ankermieterin machen. Bisher hat die Sparkasse die meisten Quadratmeter im Klinkerbau an den Gleisen: knapp 500. Die Bäckerei Rolf, die ebenfalls Mieterin ist, kommt in etwa auf eine halb so große Geschäftsfläche, inklusive des Cafés im sanierten Altbau des Blumenthaler Bahnhofs.

Nach Rechnung von Amtschef Moock zahlt die Behörde rund 15 Euro pro Quadratmeter kalt. Was einer Warmmiete von rund 6500 Euro im Monat entspricht. Der Vertrag läuft zunächst über zehn Jahre und kann zweimal um fünf Jahre verlängert werden. Nach Angaben von Bauunternehmer Kröger hat der Büro- und Geschäftskomplex rund 4,5 Millionen Euro gekostet. Demnächst sind wieder Handwerker da. Diesmal arbeiten sie nicht drinnen, sondern draußen: Der Bahnhof soll besser mit dem Platz davor verzahnt werden – und das Gelände mit dem Gebiet dahinter.

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