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Hochwasserschutz im Ihletal Spundwände bevorzugt

Im Beirat Burglesum wurde jetzt die Vorzugsvariante für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens im Ihletal vorgestellt. Dabei wird der Sportplatz an zwei Seiten, quer und längs, von Spundwänden eingefasst.
26.04.2023, 17:34 Uhr
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Spundwände bevorzugt
Von Julia Assmann

Das Rückhaltebecken am Sportplatz im Ihletal sollte vorzugsweise mit Spundwänden gebaut werden. Das empfehlen die Ingenieure vom Dresdner Planungsbüro Inros Lackner. Das Büro wurde von der Bremer Umweltbehörde mit den Vorplanungen für die Hochwasserschutzanlage in Lesum beauftragt. Den Bau eines Erddamms haben die Planer nach einigen, auch monetären, Abwägungen als weniger geeignet eingestuft. Für die Betriebseinrichtungen, das sind der Durchlass und die Hochwasserentlastungsanlage, präferieren die Planer eine sogenannte Ökoschlucht. Die Betriebseinrichtungen sorgen unter anderem dafür, dass bei sehr hohen Wasserständen Wasser kontrolliert abgelassen werden kann.

Bereits im November hatte Ingenieurin Antje Pappermann dem Beirat Burglesum zwei Varianten vorgestellt. Eine Vorzugsvariante konnte sie damals noch nicht nennen, weil die Ergebnisse einer Baugrunduntersuchung noch nicht vorlagen. Erst nachdem das Gutachten zur Verfügung stand, konnten die Planer in die detailliertere Planung gehen. "Normalerweise sind Erddeiche günstiger", sagte Pappermann jetzt in der Beiratssitzung. Bei dem vorhandenen Baugrund – nach Angaben der Ingenieurin handelt es sich um Torfschichten – müssten selbst beim Bau eines Damms Spundwände zur Sicherung der Baugrube gesetzt werden. "Die humosen Anteile müssten ausgeräumt oder extrem nachverdichtet werden", erläuterte sie. Das wäre nicht nur extrem aufwendig, sondern auch teuer.

Für die Vorzugsvariante 4.1., das ist die Kombination der Spundwandvariante mit der Ökoschlucht, rechnen die Planer mit Kosten in Höhe von 3,166 Millionen Euro. Neben den Kosten waren bei der Abwägung weitere Kriterien verglichen worden: die sogenannte Verklausungsgefahr, also die Gefahr des Verschlusses durch Treibgut, am Durchlass und an der Hochwasserentlastungsanlage, die ökologische Durchgängigkeit, die Einbindung in das Landschaftsbild, die Betroffenheit Dritter wie den ansässigen Sportverein und notwendige Kompensationsmaßnahmen durch Rodungen.

Der Beirat Burglesum befürwortet nach dem Bericht ebenfalls die Variante 4.1 und fordert die Umweltsenatorin auf, die Maßnahme schnellstmöglich umzusetzen. Aus dem Publikum hatte es Kritik am zeitlichen Ablauf gegeben. Der sieht zum jetzigen Zeitpunkt eine Umsetzung im Jahr 2027 vor.

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