Gabriele Hillmann, Mitbegründerin der Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Ihle, hat eine Petition bei der Bremischen Bürgerschaft eingereicht. Hintergrund ist, dass der Bau eines Rückhaltebeckens als Hochwasserschutz erst 2027 beginnen wird. In ihrer Petition fordert die Lesumerin, dass der Hochwasserschutz für die Anlieger und Unterlieger der Ihle "jetzt eingeleitet und schnellstmöglich umgesetzt" wird.
Damit die Umsetzung "bis möglichst Ende 2023" erreicht werden kann, sollen sämtliche Anträge, Ausschreibungen, Planungen sowie das wasserrechtliche Planfeststellungsverfahren und "die Finanzierung durch den Bremer Senat, also Steuergelder aus dem Haushalt", unverzüglich eingeleitet, ausgelegt und in der Bremischen Bürgerschaft beschlossen werden, heißt es in der Petition.
Vorwurf: Behördliche Fehler
Vielen Eigentümer von Grundstücken und Häusern an der Ihle sei die Gefahr durch Überschwemmungen gar nicht bekannt, so Hillmann. Deshalb sollen alle Betroffenen "jetzt sofort" schriftlich darüber unterrichtet werden, so Hillmann. Die Lesumerin erläutert in der Petition, dass Bürger bereits ab 2010 ständig auf die Hochwassergefahr hingewiesen haben. Die Behörde habe sich indes auf ein Gutachten verlassen und später ihren Fehler eingestanden. "Es sind die behördlichen Fehler, falsche zum Teil gar nicht existente Gutachten, die dazu führten, dass die Bebauung im ehemaligen Heidbergbad durch Beschluss in der Bremischen Bürgerschaft möglich wurde und die Anlieger, auch im Neubaugebiet Heidbergbad, gefährdet sind."
Auf die Wohnbebauung bezieht sich Hillmann auch, wenn sie schreibt: "Wenn das damalige Planfeststellungsverfahren inklusive wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahren sowie die Umwidmung von landwirtschaftlicher Fläche in Bauland maximal drei Jahre gedauert hat, kann es nicht sein, dass jetzt die Zeit von 2015 bis 2027(?) dafür gebraucht werden soll."
Der Deichverband am rechten Weserufer hat bereits einige Sofortmaßnahmen zum Hochwasserschutz an der Ihle in Angriff genommen. Diverse Veränderungen und Arbeiten an Durchlässen sollen verhindern, dass die Ihle sich aufstaut. Zwei neue Pegelanlagen kontrollieren künftig Rechen und Wasserstand. Das Ressort für Klimaschutz und Umwelt arbeitet nach eigenen Angaben bereits daran, die Anwohner über die Überschwemmungsgefahr informieren und im Falle eines Hochwassers möglichst frühzeitig warnen zu können.