Auf einen effektiven Hochwasserschutz entlang der Ihle müssen Anwohner weiterhin warten. Unangemessen lange schon. Im Sommer 2022 sollen nun die überarbeiteten Planungen vorliegen. Das jedenfalls stellte die zuständige Senatorin Maike Schaefer (Die Grünen) in Aussicht. Seit 2013 geht das nun mindestens schon so: Varianten werden entwickelt. Varianten werden verworfen.
Zugegeben: Ein wirksamer Hochwasserschutz will sorgfältig geplant sein. Und natürlich geht es nicht nur um den Schutz der Anwohner; auch wenn dieser die höchste Priorität genießt. Doch auch Sportanlagen oder wichtige Verkehrsverbindungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Das kostet Zeit.
Trotzdem bleibt es inakzeptabel, dass schon rund ein Jahrzehnt ins Land gezogen ist, ohne dass sich an der Ihle etwas maßgebliches getan hätte. Das weiß auch Maike Schaefer. Doch anstatt nun kleinlaut zu Grabe zu kriechen, wäre es angezeigt, den Turbo einzulegen und den weiteren Fortgang zu beschleunigen. Denn wenn die Planungen abgeschlossen sind, muss schließlich auch noch gebaut werden. Die Natur nimmt keine Rücksicht auf den behäbigen Arbeitsstil in Bremer Amtsstuben. Wie schnell aus Bächen eine ernsthafte Gefahr werden kann, hat die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen jüngst jedermann vor Augen geführt. Deshalb gilt es nun, keine weitere Zeit zu verlieren.