Die Pläne liegen bereits seit 2018 in der Schublade. Demnach sollen die Freiwilligen Feuerwehren Burgdamm, Grambkermoor und Lesumbrok zu einer sogenannten Schwerpunktwehr für Burglesum unter einem neuen Dach zusammengeführt werden. Über den Standort der neuen Feuerwache herrscht allerdings noch keine Klarheit. Aktuell werde geprüft, ob sie innerhalb eines Radius von 1,5 Kilometern um den Bahnhof Burg errichtet werden kann, teilt Karen Stroink vom Pressereferat des Senators für Inneres und Sport auf Anfrage mit.
Dass die Freiwilligen Feuerwehren in Bremen nach wie vor eine wichtige Rolle spielen und sich deshalb neben der Berufsfeuerwehr als zweites Standbein in der sogenannten nicht polizeilichen Gefahrenabwehr verstehen, wurde beim jüngsten Bürgerschnack für Burg, Grambke und das Werderland einmal mehr deutlich. Moderator Rainer Tegtmeier hatte den Wachleiter der Feuerwehr Bremen, Mirco Buck, sowie den Grambkermoorer Wehrführer Mika Oestmann und dessen Kollegen Frank Händel von den Lesumbroker Brandbekämpfern eingeladen.
Jederzeit einsatzbereit
Beide Wehren sind mit rund 30 beziehungsweise 17 ehrenamtlichen Aktiven besetzt. Die zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sein und nach einer Alarmierung durch die Leitstelle der Feuerwehr schnellstmöglich eingekleidet in ihren Fahrzeugen sitzen müssen, um auszurücken. Nach den Worten von Mirco Buck werde der Berufsfeuerwehr sogar nur zwei Minuten Zeit eingeräumt, um nach der Alarmierung in kompletter Montur mit dem Einsatzfahrzeug zu starten.
Neben den normalen Einsätzen vor allem in den Ortsteilen Burg, Grambke, Oslebshausen, Industriehäfen und Gröpelingen sowie dem Aus- und Fortbildungsdienst nehmen die Mitglieder regelmäßig an Übungen und Sonderveranstaltungen teil, erläuterten die Wehrführer. „Das alles neben Beruf, Familie und Freizeit ohne Bezahlung“, wie die Grambkermoorer Wehr auf ihrer Homepage betont. Die Freiwillige Feuerwehr Burgdamm zählt zu den ältesten Wehren der Stadt. Im Jahre 1895 wurde sie zunächst als „Spritzenverband“ gegründet. Heute verfügt sie nach den Worten ihres Wehrführers André Wenzig über 33 Aktive und eine Jugendfeuerwehr mit 20 Mitgliedern.
Räumlich beengte Standorte
Noch gut in Erinnerung ist den Feuerwehrleuten aus Grambkermoor, Lesumbrok und Burgdamm der Kampf gegen das Feuer, das am 26. September vergangenen Jahres gegen Mitternacht im Obergeschoss eines dreigeschossigen Hallenkomplexes an der Kap-Horn-Straße loderte. Neben den Einsatzkräften aus mehreren Rettungswachen wurden auch die Freiwilligen aus Grambkermoor, Burgdamm, Lesumbrok, Blockland sowie aus der Neustadt und Schönebeck angefordert.
Seit Jahrzehnten starten die Mitglieder der Wehren aus Lesumbrok und Grambkermoor ihre Rettungsfahrten von verschiedenen und zum Teil räumlich beengten Standorten aus. Im April 2018 präsentierte das Innenressort ein Strukturkonzept, das die Einsatzmöglichkeiten der Wehren verbessern und effektiver machen soll. Demnach sollte nach Fertigstellung des Neubaus für die Freiwillige Feuerwehr Farge sowie der Fahrzeughalle für die Freiwillige Feuerwehr Blockland mit der Vorplanung für eine Schwerpunktwehr Burglesum begonnen werden.
Kostenfrage ungeklärt
Aktuell, so Innenressort-Sprecherin Karen Stroink, werde geprüft, welches Areal als Standort für einen Neubau geeignet ist. Die Anforderungen an Grundstück und Gebäude, so Stroink, werden gemeinsam von der Feuerwehr Bremen und Immobilien Bremen festgelegt. Geplant sei ein Feuerwehrgerätehaus mit Verwaltungstrakt, mehreren Fahrzeugstellplätzen und eventuell einer Remise zum Beispiel für Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Ein konkreter Termin für den Baubeginn steht allerdings noch nicht fest. Und auch die Kostenfrage ist bislang ungeklärt. Sie hänge davon ab, ob das neue Feuerwehrgebäude gekauft, gemietet und von der Stadt gebaut werde, sagt die Pressereferentin und fügt an: „Je nach Modell belaufen sich die Kosten auf einen mittleren Millionenbetrag."