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Sport auf Sand SG Findorff weiht neuen Platz ein

Die SG Findorff hat ihren Mitgliedern den Wunsch einer eigenen Beachsportanlage erfüllt. 60.000 Euro wurden dafür inverstiert, zur Hälfte getragen vom Sportamt. Auf dem Sandplatz soll künftig einiges passieren.
13.06.2022, 06:00 Uhr
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Von Anke Velten

Zum 111-jährigen Bestehen hat sich die Sportgemeinschaft (SG) Findorff ein großes Geschenk gemacht und ihren Mitgliedern den Wunsch einer eigenen Beachsportanlage erfüllt. Für den Verein bedeutet der neue Sandplatz auf der Bezirkssportanlage mehr als ein zusätzliches Sportangebot. Er sei vielmehr ein weiteres Instrument, mit dem der Vereinssport seine wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfüllen könne, erklärte der Vereinsvorsitzende Frank Steinhardt. Die Hälfte der Baukosten in Höhe von rund 60.000 Euro hat das Sportamt übernommen. Anlässlich der feierlichen Einweihung am Freitag schaute daher auch Sportsenatorin Anja Stahmann vorbei, um die Investition in Augenschein zu nehmen.

Dass sie sich gelohnt hat: Für Jonah und Ben gibt es daran keinen Zweifel. Die fünfjährigen Zwillinge gehörten zu den Jüngsten, die das neue rund 600 Quadratmeter große Spielfeld bespielen durften. „Mir gefällt der Sand am Besten“, erklärte Jonah. Große Begeisterung auch bei Mutter Tanja Wolf. „Den Kindern macht das so viel Spaß“, erzählte die Trainerin der Handball-Minis, „wir freuen uns total darüber.“

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Auch die ambitionierten Großen haben den Platz bereits in der Praxis getestet und für „sehr gut“ befunden, bestätigte Karlotta, die mit ihrer C-Jugend-Handballmannschaft in der Oberliga spielt und im Laufe der Zeit auch diverse Beachsportplätze kennen gelernt hat. Der Belag sei „super weich beim Fallen“, und die Tatsache, dass das Spielfeld aus Sicherheitsgründen von einem hohen Zaun eingerahmt ist, habe auch für den Spielfluss Vorteile, erklärte die 14-jährige Mannschaftssportlerin: „So fliegen die Bälle nicht in der Gegend herum.“

Der Vereinsvorsitzende betonte in seiner Eröffnungsrede das soziale Engagement des Vereins, in dem zahlreiche Kinder und Ältere aus dem Stadtteil, aber auch Menschen aus Krisengebieten ihre sportliche Heimat finden – darunter inzwischen Geflüchtete aus der Ukraine. Die Infrastruktur sei dafür ein wichtiger Baustein – doch sie falle „nicht vom Himmel“, so Steinhardt.

Viel Eigeninitiative

Vereinsintern hatten viele Akteure ihren Beitrag zum Bau der Anlage geleistet. Die Ini-
tiative stammte von Rainer Langhorst und Thorsten Tiedemann aus der Leitung der Handballabteilung. Als ernst zu nehmende Disziplin hat sich der Beachhandball spätestens etabliert, seit über die Aufnahme ins Programm der Olympischen Spiele 2024 diskutiert wird. Vor allem die Jugend sei „ganz wild drauf“, wusste Tiedemann. Die Bauleitung hatte der zweite Vorsitzende Jürgen Zachar übernommen.

Dem eigentlichen Baubeginn im Herbst des vergangenen Jahres war zunächst eine Kampfmittelprüfung vorausgegangen, berichtete Zachar. Im Februar übernahm dann der Findorffer Gartenbaubetrieb Grönloof, der die Anlage trotz zeitweise widriger Wetterbedingungen pünktlich zum Wunschtermin Anfang Juni fertigstellte.
Von den ersten Plänen bis zur Einweihung hatte es weniger als ein Jahr gedauert – für Projekte dieser Art eine vergleichsweise rasante Geschwindigkeit, die von der Pandemie beschleunigt wurde, wie die Sportsenatorin erklärte. „In der Corona-Zeit hat der Outdoor-Sport wahnsinnig an Bedeutung gewonnen. Viele Menschen haben entdeckt, wie schön es ist, draußen Sport zu machen.“ Aktive aus vier Sportvereinen sowie zahlreiche nichtorganisierte Sportlerinnen und Sportler nutzen die nach Stahmanns Angaben mit mehr als 100.000 Quadratmetern Fläche größte Sportanlage der Stadt. Der Beach-
sportplatz steht allerdings ausschließlich der SG Findorff zur Verfügung.

Linderung der Raumnot

Er werde auch dazu beitragen, die akute Raumnot des Findorffer Vereins zu lindern, erklärte Handballtrainer Tiedemann: Alleine für rund zwei Dutzend Handballmannschaften müssen Hallenzeiten gefunden werden. Nun können Halle und Anlage nicht nur parallel von zwei Handballteams genutzt werden, so Tiedemann – auch die Volleyballer, Fuß- und Korbballer werden sie nutzen können. Den Wunsch nach einer zweiten Halle habe der Verein indes keineswegs aufgegeben, hatte Steinhardt zuvor betont. Inzwischen sei die Bildungsbehörde Ansprechpartner, denn auch in den Findorffer Schulen fehlen Sportstätten. Auf die Fürsprache der Sportsenatorin können die Findorffer bauen, bekräftigte Stahmann: „Findorff braucht diese Halle. Ich setze mich weiter dafür ein.“

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