Im Rahmen der Sitzung des Findorffer Bildungsausschusses fragten sich Schulleitung und Ortspolitiker, wie es mit dem maroden Horthaus an der Dresdener Straße weitergehen soll. Die Antwort der Bildungsbehörde kam mit einigen Tagen Verspätung. Sie lautet: Das Gebäude wird abgerissen, und an seiner Stelle wird ein Neubau entstehen. Bis es so weit ist, werden aber noch einige Schuljahre ins Land gehen – so viele, dass die jetzigen Erstklässler davon nicht mehr viel mitbekommen werden. Der Abriss des Horthauses in Trägerschaft von Kita Bremen ist nach Informationen der Behörde für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant. Der Neubau soll Ende 2027 bezugsfertig sein.
„Geplant ist ein Neubau an der Dresdener Straße, der ab dem vierten Quartal 2027 sowohl von Kita als auch von Schule genutzt werden kann“, kann Patricia Brandt, Sprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung mitteilen. „Hier sollen sich künftig eine neue sechsgruppige Kita wie auch die Erweiterungsfläche der Grundschule am Weidedamm befinden.“
Die Grundschule am Weidedamm soll nach Behördenplänen zu einer dreizügigen Ganztagsschule ausgebaut werden – erhält also künftig einen Klassenzug dazu. Im Neubau sollen zwei Klassenzüge und Teamarbeitsräume Platz finden, sowie eine Mensa mit Küche, die sowohl die Kita- als auch die Schulkinder versorgen werde. Im Altbau werden laut Brandt ein Klassenzug, Fachräume sowie die Schulverwaltung verbleiben.
Betreuung nach dem Abriss
Gedanken hat man sich in der Behörde auch um die Frage gemacht, wie die Betreuung der Schulkinder nach dem Abriss des Horthauses gewährleistet werden soll. „Hierzu hat die Senatorin für Kinder und Bildung (SKB) die Empfehlung abgegeben, die Schule frühzeitig zur Ganztagsschule werden zu lassen, um doppelte Raumstrukturen in der Nutzung durch Hort und Schule vermeiden zu können“, erklärt Brandt. Dies sei allerdings noch nicht beschlossen. Ein Lösungsvorschlag werde nun erarbeitet „in Abhängigkeit vom weiteren Umgang mit der Ganztagsfrage innerhalb des weiteren Planungsprozesses.“
Die Zukunft des Horthauses beschäftigt Träger und Stadtteilpolitik schon seit Jahren. Das Gebäude in einfacher Holzrahmenbauweise aus der ersten Hälfte der 1990er-Jahre hat sein Haltbarkeitsdatum längst überschritten. Bereits vor sechseinhalb Jahren wurden dem Findorffer Beirat von Kita Bremen erste Ideen für einen Neubau am Standort vorgestellt. Unter dem Arbeitstitel „Gemeinsame Mitte“ präsentierten Vertreter der Bildungsbehörde Anfang 2021 dem Bildungsausschuss Pläne für ein multifunktionales Gebäude, das von Hort, Kita und Schule gemeinsam genutzt werden könnte. Als Ziel für die Fertigstellung wurde damals der Beginn des Schuljahrs 2025/26 genannt.