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Glasfaserkabel-Ausbau in Findorff Der Spatenstich rückt näher

Im Januar 2022 sollen im Ortsteil Findorff-Bürgerweide Glasfaserkabel verlegt werden. Der Beirat begrüßt den Breitbandausbau – unter bestimmten Voraussetzungen.
24.11.2021, 14:45 Uhr
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Der Spatenstich rückt näher
Von Anne Gerling

Der Ausbau in Schwachhausen läuft bereits, und demnächst sollen auch in den ersten Bereichen von Findorff Glasfaserkabel verlegt werden. Von Ende Januar bis Ende September will die Firma Wesernetz im Gebiet zwischen Findorffstraße, Eickedorfer Straße, Münchener Straße und der Bahnlinie Breitbandkabel in die Erde bringen. Diese Nachricht und damit die Aussicht auf schnelles Internet im Stadtteil kommen beim Findorffer Beirat gut an. Er begrüßt den Ausbau ausdrücklich.

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Mit Blick auf ihren Nachbarstadtteil haben die Findorffer Ortspolitiker allerdings noch Redebedarf. In Schwachhausen ist nämlich nicht alles optimal gelaufen, finden sie. Etwa, was die neuen Netzverteilerkästen betrifft: 27 Stück davon sollen allein im Ortsteil Bürgerweide aufgestellt werden.

In Schwachhausen seien die Verteilerkästen teilweise mitten auf dem Gehweg oder in Grünstreifen platziert worden und schränkten dort nun die Barrierefreiheit ein, kritisiert Bauausschusssprecher Ulf Jacob (Grüne). Er betont: „Die Kästen müssen so aufgestellt werden, dass sie nicht stören.“ Auch Parkplätze könne er sich gut als Standorte vorstellen, so Jacob. Er kritisiert insbesondere, dass die betroffenen Stadtteilbeiräte bisher am Planungsprozess kaum beteiligt wurden: „Sie wurden bisher nur sehr allgemein informiert.“ Der Findorffer Beirat wolle nun einen konkreten Plan sehen und dazu auch Stellung nehmen können.

Was die Findorffer außerdem vermeiden wollen: Dass ihnen – wie in Schwachhausen geschehen – auffällige magentafarbene Kästen mit Werbeaufdruck in die Straßen gesetzt werden. „Die Kästen für Glasfaser dürfen keine ungenehmigten Werbeträger sein“, so Jacob. Stattdessen sollten die Verteilerschränke neutral oder eventuell auch von Schülerinnen und Schülern gestaltet werden. Angesichts der Erdarbeiten sorgen sich die Findorffer Ortspolitiker vor allem auch um die Bäume in ihrem Stadtteil. In Grasberg etwa hatte 2020 ein ausführender Tiefbau-Subunternehmer beim Ausheben der Gräben mit einem Mini-Bagger die Wurzeln vieler Straßenbäume abgehackt. Etwa 300 Straßenbäume mussten daraufhin gefällt werden.

„Umfassender Baumschutz muss bei der Verlegung der Glasfaserkabel oberste Priorität haben“, steht deshalb für Ulf Jacob fest, der eine klare Erwartung hat: „Sachkunde über Baumschutz der ausführenden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen muss sichergestellt sein. Genehmigungen für solche Baumaßnahmen können nur erteilt werden, wenn immer klar ist, wann und wo die Arbeiten stattfinden.“ Denn die Stadt habe nur wenig Personal, um die Arbeiten begleiten zu können: „Die Genehmigung und Kontrolle von Baumaßnahmen bezüglich Baumschutz ist mit zwei Stellen im Umweltbetrieb Bremen unterbesetzt. Der Vollzug ist bei gravierenden Verstößen gegen den Baumschutz kaum möglich, und Baustellenstilllegungen zur Beweissicherung sind nur in Ausnahmen möglich.“

Die ordnungsgemäße Durchführung aller Arbeiten habe für Wesernetz höchste Priorität, versichert zu diesen Bedenken Unternehmenssprecherin Angela Dittmer: „Die je­weiligen Baustellen und die dortigen Arbeiten, auch die der dienstleistenden Firmen, werden täglich durch den Projektleiter kontrolliert.“
Klar ist: Der Findorffer Beirat wird das weitere Prozedere mit kritischem Blick begleiten. Ulf Jacob ist überzeugt: „Wenn alles gut laufe, könnte das Verfahren anschließend Vorbild für alle anderen Bremer Stadtteile sein.“

Zur Sache

Veraltete Verteilerkästen

Vor einigen Jahren wurden etwa 900 neue Verteilerkästen für das zukünftige Glasfaserkabelnetz aufgestellt. Können diese Verteilerschränke in naher Zukunft eingesetzt werden? „Leider nein“, sagt Wesernetz-Sprecherin Angela Dittmer. „Weil es sich um zwei unterschiedliche Techniken für die Informationsübertragung handelt, nämlich Lichtwellenleiter und Kupferkabel. Es ist zu erwarten, dass die alte Kupfertechnik aufgrund der laufenden Betriebskosten auf längere Sicht zurückgebaut wird.“

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