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Kippen-Marathon Um die Wette Stummel sammeln

Die Bremer Stadtreinigung ruft zum Kippen-Marathon auf. In Findorff hat man sich vorgenommen, das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr - der zweite Platz - noch zu übertreffen.
18.06.2022, 18:00 Uhr
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Von Anke Velten

Die Bremer Stadtreinigung (DBS) ruft zum zweiten Kippen-Marathon auf, und in Findorff nimmt man die Einladung besonders motiviert an. Mit einem zweiten Platz soll sich der Stadtteil diesmal nicht begnügen. Die Klimazone Findorff hat dazu bereits ein ambitioniertes Netzwerk an großen und kleinen Akteuren gefunden, und hofft, dass auch viele andere Menschen aus dem Stadtteil fleißig mitsammeln. Wie im Vorjahr wird während der Aktionswoche vom 25. Juni bis 2. Juli ein großes Kippensammelfass vor dem Eingang des Kiosks Flaschenpost XXL an der Ecke Hemmstraße/Eickedorfer Straße stehen.

Der Zweck

„Gemeinsam für ein lebenswertes Bremen“ lautet das Motto der DBS. Dafür sollen zum zweiten Mal stadtweit um die Wette Zigarettenstummel gesammelt werden, die hingeworfen wurden, wo sie nicht hingehören: auf Straßen und Plätze, ins Begleitgrün, rund um Sitzbänke – kurz: überall dort, wo sich Menschen im öffentlichen Raum aufhalten. Die Problematik liegt für die Initiatoren vor aller Augen auf der Straße. Laut DBS sind Zigaretten die größten Verschmutzer in der Stadt: Achtlos weggeworfene Kippen haben einen Anteil von 30 bis 40 Prozent am sogenannten „Streumüll“ und schaden mit ihren Giftstoffen Natur, Tieren und in letzter Konsequenz auch den Menschen. Die Initiatoren erhoffen sich von dem Großreinemachen einen nachhaltigen Lerneffekt, um ein großes Umweltproblem in den Griff zu bekommen.

Die Belohnung

Diejenige Stadtteil-Gruppe, die die gewichtigste Stummel-Ernte einfährt, wird mit einem Preisgeld von 3000 Euro für einen gemeinnützigen Zweck ihrer Wahl belohnt. Preisgelder in Höhe von 1500 Euro und 500 Euro wurden auch für die Zweit- und Drittplatzierten ausgelobt. Während der Aktionswoche im vergangenen Jahr wurden stadtweit rund 45 Kilogramm Kippen gesammelt.

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Die Findorffer warfen fast 14 Kilogramm in die Waagschale und verpassten damit quasi nur um Stummelsbreite den ersten Platz – nur die Hemelinger Ernte war noch um einige Pfund ertragreicher. Als Anerkennung erhielt der Stadtteil dennoch einen Sonderpreis in Höhe von 1000 Euro, der an die Sportgemeinschaft Findorff übergeben wurde. In diesem Jahr soll das erhoffte Preisgeld dem Naturpädagogik-Kindergarten Fidibus mit Sitz an der Meraner Straße übergeben werden. Der Kindergarten und der Verein der Findorffer Geschäftsleute sind Partner der Klimazone beim diesjährigen Kippen-Marathon.

Der Ablauf

Gesammelt werden kann während der Aktionswoche jederzeit und überall auf eigene Faust. Dabei aber bitte beachten: Die Inhalte von privaten oder gewerblichen Aschenbechern gehören nicht ins Marathon-Fass, sondern in den Restmüll – oder noch besser: In den Sammelbehälter vor dem Unverpackt-Laden „Füllerei“ an der Borgfelder Straße, dessen Inhalt einem spezialisierten Recyclingunternehmen zugeführt wird.

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Wer sich lieber mit anderen zusammentun möchte, sollte sich folgende Termine vormerken: Im Klimacafé an der Münchener Straße 142 können Kinder und Erwachsene am Dienstag, 28. Juni, 15 bis 17.30 Uhr, aus Schraubgläsern „Guerilla-Aschenbecher“ basteln und gestalten. Das große gemeinsame Gruppensammeln startet anschließend um 18 Uhr auf dem Platz vor der Jan-Reiners-Lok. Zum Abschluss am Sonnabend, 2. Juli, wird noch einmal gemeinsam gesammelt. Dafür läuft um 14.30 Uhr eine Gruppe unter Leitung des Fidibus-Teams am Maulwurfsspielplatz an der Esslinger Straße/Gustav-Heinemann-Straße los. Eine zweite Gruppe mit Bollerwagen und Sammelgerät trifft sich zur selben Zeit an der Durchfahrt zwischen Messehalle 5 und 7. Beide Gruppen bewegen sich in Richtung Klimagarten am Ahnewehrweg, wo die Gemeinschaftsaktion ab circa 16.30 Uhr mit einem Picknick abgeschlossen wird – Essen und Trinken für die Eigenversorgung sind mitzubringen.

Die Klimaschutzmanagerin

Die Findorffer Aktionen werden federführend von einer hauptamtlichen Klimaschutzmanagerin organisiert. Diese Funktion hat seit Mitte Mai Gesche Reich übernommen, die der Verein Klimazone mit einer Förderung aus dem senatorischen Programm „Klimaschutz im Alltag“ einstellen konnte. Für drei Jahre ist ihre Stelle gesichert – und mit ihr auf absehbare Zeit auch die Zukunft des Vereins und der Nachschub an Ideen für Angebote und Aktionen. „Ich habe hier schon tolle Menschen kennengelernt, und freue mich darauf, viel auf den Weg zu bringen“, sagt die 35-jährige Umweltwissenschaftlerin, die sich bereits seit Jahren für den Verein „Clean Up Your City“ (CUYC) engagiert, und als Findorffer Stadtteilpatin auch beim Kippen-Marathon im vergangenen Jahr aktiv war.

Die „Klimazone Findorff“ war 2018 mit Förderung des Bundesumweltministeriums als Projekt gestartet, um den Klimaschutz im alltäglichen Leben zu verankern. Nach Ablauf der Förderung gründeten engagierte Bürgerinnen und Bürger den gemeinnützigen Verein Klimazone Findorff. „Wenn wir nichts unternommen hätten, wäre hier die Tür zu“, erklärt Hans Schüler, Vorsitzender des Vereins mit aktuell 83 Mitgliedern, „darauf sind wir stolz.“

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