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Landesentscheid Lesen für Bremen

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels hat zum 64. Mal zu seinem jährlichen Wettbewerb aufgerufen. Der Sieger des diesjährigen Bremer Vorlesewettbewerbs und damit Bremens Vertreter in Berlin steht nun fest.
10.05.2023, 20:00 Uhr
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Von Anke Velten

Der beste Vorleser Bremens heißt Lukas Fritsch. Der Horner Gymnasiast wird sein Bundesland beim Finale des diesjährigen Vorlesewettbewerbs in Berlin vertreten. Die Jury hatte es mit der Wahl nicht leicht. Neun Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus Bremen und Bremerhaven gaben beim Landesentscheid in Findorff ihr Bestes.

Zum 64. Mal hatte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zu seinem jährlichen Wettbewerb aufgerufen. Die Aufregung war im Foyer der Martin-Luther-Gemeinde spürbar. Zahlreiche Eltern und Großeltern hatten ihre persönlichen Favoritinnen und Favoriten begleitet.

Vorjahressiegerin in der Jury

Für die Jury zählten allein die objektiven Faktoren: Sie bestand aus den beiden Profi-Vorlesern Manfred Boermann und Arthur Hentzsch, der Bremer Kinderbuchautorin Anna Lott, Buchhändlerin Swantje Möhring sowie Ailin Scheffler, die den Bremer Landesentscheid 2022 gewonnen hatte.

Mit dabei als neutraler Beobachter war Volker Petri, Geschäftsführer des Landesverbands Nord des Börsenvereins, unter dessen Dach die Auswahlverfahren in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein organisiert werden. Er erzählte, dass sich mitunter Vertreter von Verlagen unter das Publikum mischen, um Talente für ihre Hörbuchproduktionen zu suchen.

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In einer ersten Runde lasen nacheinander sämtliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine dreiminütige Passage aus einem Buch ihrer Wahl. In der zweiten Runde wurde ihnen ein unbekannter Text vorgelegt. Buchhändlerin Barbara Hüchting, die das Bremer Auswahlverfahren für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels ausrichtete, hatte dafür ein druckfrisches Jugendbuch der Autorin Rieke Patwardhan ausgewählt.

Sieger fährt nach Berlin

In der Vorbereitung habe sie viele Bücher gelesen, erzählte die zwölfjährige Luzie. Für den Wettbewerb hatte sich die Sechstklässlerin aus dem Gymnasium an der Hamburger Straße für eine besonders spannende Passage aus einem Abenteuerroman entschieden. Ein Schiffbruch im Sturm, ein mysteriöses Familiengeheimnis, der Kampf mit einem Raubtier, die einzigen Überlebenden in einer von Menschenhand zerstörten Welt: Gezielt hatten die Kandidatinnen und Kandidaten Ausschnitte ausgesucht, die ihr Publikum innerhalb von drei Minuten packten.

Nisa Demirel aus der Bremerhavener Wilhelm-Raabe-Schule hatte sich dagegen für ein witziges Jugendbuch entschieden, und suchte während ihres Vortrags immer wieder den verschmitzten Blickkontakt mit dem amüsierten Publikum. Smilla Hemming aus dem Gymnasium Vegesack beeindruckte vor allem mit ihrer souveränen Wiedergabe der unbekannten Textpassage.

Nach langer Beratung und nach Auswertung der Punktzahlen in diversen Bewertungskriterien war die Jury am meisten von der konstanten Leistung des Horner Sechstklässlers überzeugt. Lukas Fritsch wird im Juni nach Berlin reisen und sich dort mit den Besten aus den übrigen 15 Bundesländern messen.

Zur Sache

Bundesweiter Vorlesewettbewerb

Seit 1959 ruft der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum bundesweiten Vorlesewettbewerb auf. In diesem Jahr beteiligten sich 520.000 Schülerinnen und Schüler aus 6200 deutschen Schulen. In Bremen begann das mehrstufige Auswahlverfahren im Oktober des vergangenen Jahres mit 4300 jungen Vorleserinnen und Vorlesern aus 48 Schulen. Der  Bundespreis ging in den vergangenen 63 Jahren erst zwei Mal an das Land Bremen, in den Jahren 1969 und 1989. Das diesjährige Finale in Berlin wird am 21. Juni ab 11 Uhr per Livestream übertragen. Weitere Informationen dazu online auf www.vorlesewettbewerb.de.

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