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Bezahlsystem und Einlass Paul-Kalkbrenner-Konzert in Bremen: Organisation sorgt für Beschwerden

Bei einigen Besuchern des Paul-Kalkbrenner-Konzerts in Bremen sorgten Teile der Organisation für Unmut. Kritisiert wird vor allem das Bezahlsystem. Wie wird die Kritik begründet? Und was sagt der Veranstalter?
10.06.2025, 05:00 Uhr
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Von Teresa Benke

Eigentlich hatten Jesper Theis und seine Freunde sich auf das Paul-Kalkbrenner-Konzert vor etwas mehr als einer Woche auf der Bürgerweide gefreut. Doch das Event konnte die Gruppe an dem Abend nicht wirklich genießen. "Das Konzert an sich ging schon fast unter, bei den ganzen Scherereien drumherum."

Die ersten "Scherereien" gab es laut Theis beim Einlass. Die Gruppe hatte "Front-of-Stage"-Tickets gebucht, mit denen man in einem gesonderten Bereich direkt vor der Bühne stehen kann. Nutzen konnten Theis und seine Freunde die zehn Euro teureren Tickets schlussendlich aber nicht. "Nach meiner Kontrolle sagte man mir, dass ich, weil mein Ticket beim falschen Eingang gescannt wurde, nicht mehr zum Front-of-Stage-Bereich kommen würde." Auch auf Nachfrage bei mehreren Mitarbeitern konnte die Situation nicht geklärt werden. "Schließlich wurde uns gesagt, dass wir bei Eventim nachfragen müssten, weil wir dort die Tickets gekauft haben. Wir, mittlerweile total genervt, haben es dann sein lassen und sind in dem normalen Bereich geblieben."

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"Es gab einen gesonderten Eingang für die Front-of-Stage-Tickets, das hatten wir drei Tage vor dem Konzert in einem Newsletter angekündigt", erklärt Raymond Oberst, Projektleiter der Würzburger Ac2b GmbH, die das Event veranstaltet hat. "Im Normalfall kann man aber auch vom falschen Einlass wechseln. An allen Eingängen haben wir Bändchen für den Bereich liegen, sodass in solchen Fällen keine Komplikationen entstehen", erklärt er. "Unser eigenes Sicherheitspersonal ist darauf vorbereitet. Wir arbeiten aber auch immer mit dem örtlichen Sicherheitsdienst zusammen. Vielleicht gab es da eine Fehlkommunikation."

Viel Kritik am Bezahlsystem

Doch auch das weitere Konzerterlebnis sorgte für Unmut bei den Besuchern. Vor allem das Bezahlsystem löste Kritik aus. Getränke konnte man nicht mit Bargeld oder mit Karte zahlen, sondern musste sich eine sogenannte "Cashless Card" aufladen. "Am Ende des Abends wollte ich das Pfand für unsere Becher zurückholen. Das Pfand für das Getränk von meinem Kumpel konnte aber dann nicht auf meine Karte gebucht werden." Erklärung: Jeder erhalte nur das Pfand zurück, das er vorher auch von seiner eigenen Karte gezahlt habe. "Alles superkompliziert", erzählt Theis. Die Rückbuchung sei ebenfalls nicht ohne Problem abgelaufen.

In den Kommentaren in den sozialen Medien finden sich ähnlich Berichte zum Konzert. "Die Organisation mit der Getränkekarte war eine Katastrophe", schreibt ein Nutzer. "Ich versuche immer noch, mein Geld von der Bezahlkarte zurückzubekommen", erzählt ein anderer.

Zahlungsabwicklung auch offline möglich

Ac2b nutzt das Bezahlsystem schon seit 2023. "Alle anderen Zahlmethoden sind schwerer umzusetzen. Bei Bargeldzahlung müssten wir viele Kassen installieren und das Personal vor Ort briefen. Lösungen wie EC-Karten-Terminals brauchen hingegen immer eine stabile Internetverbindung. Das ist auf Großveranstaltungen selten gegeben. Mit dem Cashless-System können auch offline Zahlungen abgewickelt werden", erklärt Oberst. Zum Pfandsystem erläutert er: "Wir wollen so zum einen vermeiden, dass Gäste, die nichts konsumieren, sich an dem Pfand anderer bereichern. Zum anderen wird Vermüllung reduziert, weil die Becher eher zurückgebracht werden."

Die Rückerstattung könne bei so einer großen Veranstaltung bis zu drei Wochen dauern. Die Veranstalter selbst hätten in der Zeit keinen Zugriff auf das Geld. "Das Geld liegt bei unserem Cashless-Anbieter, der das nach und nach abarbeitet. Es wird definitiv transferiert."

Jesper Theis hat seine Rückzahlung mittlerweile erhalten. Trotzdem ärgert er sich über die Komplikationen. "So macht ein Konzert keinen Spaß. Wenn dann schon mal so etwas in Bremen stattfindet, ist das doch wirklich doppelt schade."

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