Um die Verkehrsprobleme im Quartier Findorff-Bürgerweide in den Griff zu bekommen, schlägt die SPD-Fraktion im Findorffer Beirat eine Art „Shared Space“ vor, in dem sich Fußgänger, Rad- und motorisierter Verkehr gleichberechtigt in den Wohnstraßen bewegen könnten.
Die Sozialdemokraten fordern den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr auf, zu prüfen, ob ein solches Modellprojekt umsetzbar wäre. Die Idee ist Teil einer neuen Maßnahmenliste für das Verkehrskonzept Bürgerweide, die die SPD im Rahmen der Sitzung des Findorffer Bauausschusses Ende März vorstellte.
Mit dem sogenannten „bevorrechtigten Begehen“ im Karree zwischen Findorff-, Admiral-, Hemm- und Eickedorfer Straße würde man im Prinzip nur legalisieren, was in den Wohnstraßen oft bereits Alltag ist, erklärt die Findorffer Beiratssprecherin Gönül Bredehorst.
Denn viele Fußgänger – vor allem Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen – weichen bereits jetzt auf die Straßen aus, weil für sie kein Durchkommen ist auf den eng zugeparkten Gehwegen. Eine solche Maßnahme würde in Verbindung mit einem entsprechenden Tempolimit „das Quartier für den Parksuchverkehr unattraktiv machen“, heißt es in der Antragsbegründung.
Weiter sei zur Entlastung der Wohnstraßen eine stärkere Bewerbung der Parkmöglichkeiten auf der Bürgerweide erforderlich. Das Verkehrsressort soll außerdem prüfen, ob das einseitige Parken generell in diesem Bereich durchgesetzt werden könnte.
Der möglich Bau einer „Quartiersparkgarage“ an der Plantage vor dem Findorfftunnel könnte zusätzliche Parkmöglichkeiten im Stadtteil schaffen, heißt es weiter. Außerdem schlägt die SPD-Fraktion vor, das Bahndreieckgelände oberhalb der Hemmstraße zum Parkplatz zu ertüchtigen.
Vor allem bei Großveranstaltungen auf der Bürgerweide wie aktuell die beginnende Osterwiese und natürlich der alljährliche Freimarkt wäre diese Parkmöglichkeit „wünschenswert“.
Der SPD-Antrag und der Fortschritt des Arbeitskreises „Verkehrskonzept Bürgerweide“ sollen in der nächsten Sitzung des Findorffer Bauausschusses diskutiert werden. Der Termin ist voraussichtlich am Montag, 29. April. Die genaue Uhrzeit, die Örtlichkeit des Treffens und eine ausführliche Tagesordnung werden rechtzeitig vom Ortsamt bekannt gegeben.