- Wie die Vorgaben sind:
- Was bei der Standort-Suche wichtig ist:
- Wohin neue Container sollen:
- Wie die Plätze sauber bleiben:
Überall in Bremen lässt sich unter anderem dieses Phänomen beobachten: Glas- oder Altkleider-Container sind auch bei Menschen beliebt, die sich klammheimlich abseits der üblichen Wege von größeren Mengen Müll trennen möchten.
Dieses Problem ist auch in Gröpelingen bekannt, wo sich der Beirat seit mehreren Jahren um ein dichteres Angebot an Altglascontainern bemüht. Denn während diese aktuell in Oslebshausen an insgesamt fünf Standorten zu finden sind, gibt es im Ortsteil Lindenhof zwei, im Ortsteil Ohlenhof einen und im Ortsteil Gröpelingen erst seit Kurzem einen Glascontainer-Platz. „Das entspricht überhaupt nicht der Bewohnerstruktur im Stadtteil und damit wohl auch dem Anfall von Altglas“, hatte entsprechend Dieter Steinfeld, Sprecher der Grünen-Fraktion im Gröpelinger Beirat, im Oktober 2019 kritisiert. Insbesondere im Ortsteil Gröpelingen lande deshalb womöglich mehr Altglas im Restmüll, vermutet er. Zum Vergleich: In Findorff, wo etwa 12.000 Menschen weniger leben als in Gröpelingen, gibt es insgesamt neun Müllcontainer-Standorte. In Walle sind es aktuell 13.
Wie die Vorgaben sind:
Die Bremer Stadtreinigung (DBS), an die sich die Gröpelinger Ortspolitik vor gut zwei Jahren gewandt hatte, hatte damals den Ball an das Ortsamt zurückgespielt. Es gebe keine Vorgaben zu einer flächendeckenden Versorgung der einzelnen Stadtteile mit Containern, teilte das Unternehmen seinerzeit mit. Die Gröpelinger sollten deshalb doch bitte geeignete Standorte für weitere Container vorschlagen.
Was bei der Standort-Suche wichtig ist:
Ein Appell, dem Steinfeld denn auch prompt nachkam. Zunächst verschaffte er sich einen Überblick, wie viele Menschen in den verschiedenen Ortsteilen wohnen. Anschließend suchte er mithilfe von Google Earth nach freien Flächen, auf denen zusätzliche Container aufgestellt werden könnten. „Es ist nicht so einfach, einen Platz zu finden, der gut erreichbar und wo gleichzeitig keine Nachbarschaft ist, die vom Lärm gestört wird“, weiß er aufgrund dieser Recherchen.
Wohin neue Container sollen:
Ein erster Erfolg: Beim Tura-Vereinsgelände an der Lissaer Straße im Ortsteil Gröpelingen konnte mittlerweile ein weiterer Standort eingerichtet werden, bei dem man nicht mit Lärm-Beschwerden aus der Nachbarschaft rechnen muss. Auch zwei weitere Vorschläge der Gröpelinger Ortspolitiker sind mittlerweile von der DBS für gut befunden worden, wie kürzlich im Fachausschuss Arbeit, Wirtschaft, Umwelt und Häfen des Gröpelinger Stadtteilparlaments zu hören war. Demnach könnten bald an der Ortstraße / Ecke Leuthener Straße beim Spielplatz im Lindenhof und am Halmerweg / Ecke Stuhmer Straße im Ohlenhof weitere Container aufgestellt werden.
Wie die Plätze sauber bleiben:
Und wie lässt sich verhindern, dass dort illegale Müllhalden entstehen? „Das Risiko ist immer da“, meint Steinfeld. „Aber soll man sich davon abschrecken lassen? Das kann
es doch auch nicht sein! Die Konsequenz wäre schließlich, dass dann mehr Leute ihr Altglas mit in den normalen Müll reinschmeißen.“
Und das wäre nicht nur Ressourcen-Verschwendung, sondern auch teuer. Denn zum Januar sind die Müllabfuhrgebühren gestiegen. „Dadurch werden wir mehr illegalen Müll bekommen“, fürchtet Johannes Busker, der sich im Gröpelinger Beirat als Sachkundiger Bürger für die Grünen engagiert. Um Müllsünder stärker abzuschrecken, sollten seiner Meinung nach versuchsweise Kameras installiert werden: „Ich bin für alles, was ein Schritt nach vorne ist. Wir werden enorm viel Widerstand kriegen. Aber ich bin absolut dafür“, sagt er angesichts von zwölf Kubikmetern illegalem Müll pro Woche am Schwarzen Weg und den seiner Meinung nach zu niedrigen Geldstrafen für Müllsünder. Stefan Kliesch (parteilos) würde statt auf Überwachung lieber auf eine intensivere und mehrsprachige Aufklärung der Anwohner in Sachen Mülltrennung setzen.
Videokameras würden vermutlich alsbald demoliert, fürchtet Pierre Hansen, Sachkundiger Bürger für die SPD: „Sinnvoller wäre eine Lichtanlage, die angeht, sobald sich jemand länger dort aufhält.“ Thorsten Schildt, Sachkundiger Bürger für die Linke, sieht datenschutzrechtliche Probleme und der Sachkundige Bürger Stephan Heins (parteilos) verweist auf den hohen Personalaufwand: „Das kann keiner leisten.“ Die Abstimmung ergab ein Unentschieden zum Thema Videoüberwachung, aber eine knappe Mehrheit für eine andere Abschreckungsmaßnahme: Kamera-Attrappen.