Die 2016 erstmals beantragte Baugenehmigung für das Ohlenhof-Carrée ist endlich erteilt worden: Diese gute Nachricht konnte Landschaftsarchitekt Sebastian Tischendorf am Mittwochabend im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen (Na’) seiner Präsentation zur Gestaltung des Bürgermeister-Koschnick-Platzes voranstellen.
Auf diesen Namen soll bekanntlich der Ohlenhofplatz – die Freifläche an der Ecke Beim Ohlenhof / Gröpelinger Heerstraße – getauft werden, der im Anschluss an den Bau des ortsbildprägenden Ohlenhof-Carrées mit Mitteln aus der Städtebauförderung neu gestaltet wird. Grundlage hierfür ist das 2014 von der zuständigen Deputation der Bremischen Bürgerschaft beschlossene Integrierte Entwicklungskonzept für Gröpelingen (IEK).
Zentraler Ort im Stadtteil
Der Platz ist einer der zentralsten Orte im Stadtteil – bislang aber ausschließlich ein Transitraum, wie Tischendorf betont: „Man steigt dort aus der Straßenbahn aus, geht hinüber oder fährt mit dem Fahrrad durch – man hält sich dort aber nie auf.“ Das wollen die Stadtplaner ändern, die vor Ort mit etlichen Gröpelingern gesprochen und diese auch im Internet dazu befragt hatten, was sie sich auf dem Platz denn so wünschen. Auf dieser Grundlage ist der Entwurf entstanden; mit mehreren geschwungenen Sitzbänken, sechs Bäumen, einer neuen Beleuchtung und einem öffentlichen Trinkwasserbrunnen soll der Platz mehr Flair bekommen und wird so strukturiert, dass Radfahrer beim Überqueren des Platzes automatisch vorsichtiger fahren müssten. Für kleinere Feste könnte eine Bühne auf dem Platz aufgestellt werden und in zwei Bereichen wäre außerdem Außengastronomie möglich: An der Längsseite des Ohlenhof-Carrées und vor dem Deutsche-Bank-Gebäude. „Viele Gröpelinger wünschen sich hier ein Lokal, wo man einen guten Kaffee trinken und abends was essen kann“, weiß Tischendorf aus Gesprächen. Anmerkungen der Zuhörer zeigten nun außerdem: Manch einer würde es begrüßen, wenn neue Gastronome dort statt Einweggeschirr Porzellan verwenden würden.
Ortsamtsleiterin Ulrike Pala ist zuversichtlich, dass Gröpelingen bei der nächsten SWB-Trinkwasserbrunnen-Vergaberunde zum Zuge kommen könnte – noch ist nämlich nicht geklärt, wie eine Trinkwasserzapfstelle finanziert werden soll. Beiratssprecherin Barbara Wulff (SPD) hätte auf dem Platz gerne einen Briefkasten, vor allem für die Bewohner des Stiftungsdorfes Gröpelingen. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Muhammet Tokmak plädierte außerdem unter dem Applaus der Zuhörer für Überwachungskameras, um auf dem Platz für Sicherheit zu sorgen – auch, wenn dies juristisch nicht ganz einfach sei. Den vorgestellten Entwurf befand der Beirat am Ende einstimmig für gut, mit einer Anmerkung: Ohne Bäume können sich die Ortspolitiker das Ganze nicht vorstellen.