Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Beschluss im Fachausschuss Gröpelingen: Beirat fordert Einrichtung sozialer Hilfsangebote

In Gröpelingen steigt der Bedarf an sozialer Beratung. Der Beirat fordert die Senatorin auf, die Angebote auszubauen und zu finanzieren.
12.12.2024, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Anke Velten

Der Gröpelinger Beirat fordert die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration auf, Angebote der sozialen Beratung im Stadtteil auszubauen und zu finanzieren. Der Bedarf sei in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, Behörden und das bestehende Hilfesystem überlastet, heißt es in der Begründung. Die Menschen im Stadtteil Gröpelingen seien davon besonders stark betroffen, heißt es im Beschluss auf Antrag der SPD-Fraktion, der im Rahmen der aktuellen Sitzung des Gröpelinger Fachausschusses „Arbeit, Wirtschaft und Soziales“ verabschiedet wurde.

Die Stadtteilpolitiker beziehen sich unter anderem auf Zahlen des Gröpelinger Informations Service. In der Anlaufstelle in Räumen der Stadtbibliothek West, Lindenhofstraße 53, seien seit 2017 rund 11.000 Menschen beraten und unterstützt worden bei rund 15.000 ressortübergreifenden Anliegen. Besonders gestiegen seien Anliegen, die den Themenkomplex „Wohnen“ beträfen, sagt der Beirat – sei es Unterstützungsbedarf bei der Suche nach Wohnraum oder im Fall von Problemen mit Vermietern. In den Ämtern gebe es Rückstände bei der Antragsbearbeitung, die gesetzliche Verpflichtung zur sozialen Beratung als Grundlage für praktizierte Demokratie und Partizipation sei somit in den Amtsstuben „gar nicht durchführbar.“. Insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen im Leistungsbezug stünden damit vor „unüberwindbaren Hürden, die sie ohne Unterstützung nicht bewältigen können.“

Der Gröpelinger Antrag verweist zudem auf eine Umfrage unter Personen aus Vereinen, Verbänden und im öffentlichen Dienst, die der Präventionsrat West in Kooperation mit der Hochschule Bremen durchführte, und deren Ergebnisse im Februar des vergangenen Jahres vorlagen. Fazit: Die Frustration der Helfenden sei gewachsen. „Das Hilfesystem ist überlastet – erst recht in Stadtteilen wie Gröpelingen, wo bereits im Normalbetrieb der Hilfebedarf überdimensional hoch ist“, so wörtlich. Krisen wie die Corona-Pandemie und die Zuwanderung von Geflüchteten wirkten dabei wie ein „Brennglas“, das bereits vorhandene Probleme noch deutlicher zutage treten ließ. Als eines der größten Probleme sei in der Umfrage die unzureichende Zusammenarbeit zwischen Ämtern und Ressorts genannt worden, die von etwa der Hälfte aller Befragten bestätigt worden sei. Am schlechtesten schnitten dabei diejenigen Ämter ab, die für die Beantragung von Leistungen besonders wichtig seien. Große Probleme wurden zudem bei der Vermittlung von dringenden psychosozialem Hilfsangeboten für Bedürftige angeführt.

Als Lösungsweg für eine funktionierende Sozialberatung fordert der Gröpelinger Beirat, entsprechende Angebote vor Ort in den Gröpelinger Bewohnertreffs einzurichten. Deren Finanzierung sei Aufgabe der Stadt.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)