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Ermittlungen in Gröpelingen Einbrüche in Bremer Seniorenresidenz: Bewohner im Schlaf überrascht

Eine Gröpelinger Seniorenresidenz ist am Wochenende gleich mehrfach Ziel von Einbrechern geworden. In zwei Fällen nutzten der oder die Täter laut Polizei eine verbreitete Schwachstelle.
07.07.2025, 18:15 Uhr
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Von Luka Spahr

Gleich mehrere Einbrüche in dieselbe Seniorenresidenz hat es am vergangenen Wochenende im Ortsteil Ohlenhof in Bremen-Gröpelingen gegeben. Laut Polizei bemerkte eine 65-jährige Bewohnerin der Einrichtung an der Adelenstraße am Freitagmorgen einen unbekannten Mann in ihrem Zimmer, nachdem sie durch ein lautes Geräusch geweckt worden war. Mit einer Handtasche als Diebesgut verschwand dieser durch das Fenster wieder.

Nur wenige Stunden später, in der Nacht von Freitag auf Sonnabend, verschaffte sich ein Einbrecher laut Polizei Zugang zu weiteren Zimmern der Seniorenresidenz. Dabei seien einer 87-jährigen Bewohnerin ihre Geldbörsen entwendet worden. Eine 60-jährige Frau, die sich im Badezimmer aufhielt, habe den Täter beim Durchsuchen der Schubladen überrascht und sei beim Versuch, ihn festzuhalten, zurückgestoßen worden. Hier sei der Täter ebenfalls mit Geld und Parfüm geflohen. In einer weiteren Wohnung habe der Unbekannte das Smartphone einer 77-jährigen Bewohnerin entwendet, heißt es.

Einbruch in Gröpelinger Seniorenresidenz: Keine Bewohner verletzt

Einen dritten Einbruch habe es schließlich in der Nacht von Sonntag auf Montag gegeben. Ein Mann sei dabei in das Schlafzimmer einer 65-jährigen Frau eingedrungen. Anders als von der Polizei berichtet, seien bei keinem der Einbrüche Bewohner verletzt worden, erklärt das evangelische Diakonissenmutterhaus Bremen als Betreiberin der Einrichtung auf Nachfrage des WESER-KURIER. Eine Mieterin im Haus habe zwar Verletzungen davongetragen, sie sei jedoch keine betreute Bewohnerin der Einrichtung.

Die Ermittlungen zu Tathergang und Täter laufen laut Bremer Polizei derzeit unter Hochdruck. Die Beamten seien ab dem ersten Einbruch eingeschaltet gewesen und hätten die Präsenz um die Einrichtung inzwischen verstärkt, heißt es. Das Diakonissenmutterhaus erklärte zudem, einen privaten Sicherheitsdienst engagiert zu haben.

Bremer Polizei fahndet mit Täterprofil nach Einbrecher

Derzeit prüft die Polizei, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Der von Zeuginnen beschriebene Einbrecher sei als etwa 20 bis 30 Jahre alt und 1,80 Meter groß dargestellt worden. Er habe kurze dunkle Haare und einen Drei-Tage-Bart gehabt und insgesamt eine ungepflegte Erscheinung abgegeben. Laut den Zeuginnen soll er bei den Einbrüchen eine schwarze lange Hose getragen haben, sowie einen dunklen Pullover mit roten Zahlen. Der Mann habe deutsch mit ausländischem Akzent gesprochen.

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Während das Diakonissenmutterhaus von einem ersten Fall dieser Art spricht und zum Wohle der Bewohner und mit Rücksicht auf die Ermittlungen weder etwas zur Stimmung unter den Bewohnern noch zu getroffenen Maßnahmen sagen möchte, gibt die Bremer Polizei allgemeine Tipps zur Einbruchsprävention. Einer davon: Verschließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit immer Fenster, Balkon- und Terrassentüren. Auch gekippte Fenster seien offene Fenster.

Einbruchserie in Gröpelingen: Einstieg durch gekippte Fenster

Wie die Polizei auf Nachfrage des WESER-KURIER erklärt, sei genau dies zumindest in zwei Fällen bei der Einbruchsserie in Gröpelingen zum Verhängnis geworden. So hätten zwei Fenster im Erdgeschoss zum Zeitpunkt der Einbrüche auf Kipp gestanden, der oder die Täter konnten sie so offenbar sehr leicht aufhebeln. Medienberichte aus anderen Landesteilen zeigen immer wieder, dass nicht oder unvollständig geschlossene Türen und Fenster klassische Einfallstore für Kriminelle darstellen.

Mülltonnen oder andere Gegenstände vor Fenstern seien zudem ein weiteres Risiko für Einbrüche, da sie als Kletterhilfe genutzt werden können, wie die kriminalpolizeiliche Prävention des Bundes und der Länder in Wiesbaden auf einem Pflegeportal im Internet erklärt. Die Bremer Polizei rät speziell im Fall von Pflegeheimen zudem: „Personal und Bewohner sollten Fremde aktiv ansprechen oder misstrauisch melden und bei Zimmern auf merkwürdige Geräusche achten.“

Einbruchsprävention durch Spezialfenster, Licht und Kameras

Weitere Präventionsmaßnahmen seien einbruchhemmende Tür- und Fensterelemente sowie abschließbare Fenstergriffe, eine gute Innen- und Außenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern, die auch dunkle Ecken ausleuchtet, elektronische Sicherungssysteme wie Überwachungskameras und Tresore statt einfacher Schubladen für Wertgegenstände.

Wer im Fall der Gröpelinger Einbruchserie am Wochenende im Bereich der Adelenstraße verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter Telefon 04 21 / 362 38 88 zu melden.

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