Eine schönere Liebeserklärung könnte Monique Dopke ihrem Mike wohl kaum machen: "Mein Mann ist ein Ehrenmann", findet die 36-jährige Bremerin. Dabei erinnert sie vor allem an die nervenaufreibenden und anstrengenden Wochen, in denen sie aufgrund von Herzinsuffizienz zwei Mal über längere Zeit in der Klinik untersucht und behandelt werden musste. Beide Male kurz nach der Geburt ihrer Söhne. Weil ihr Mann sich um die kleinen Kinder und sie kümmern musste, hat er nach ihrer Aussage obendrein seinen Job in einem Abfallentsorgungsunternehmen verloren.
Bevor ihr erster Sohn Maximilian geboren wurde, hätten beide gearbeitet und Geld verdient, schaut die Gröpelingerin sechs Jahre zurück. Doch als Frühchen benötigte er, wie sie berichtet, viel Fürsorge und Pflege. Überdies bekam Monique Dopke plötzlich gesundheitliche Probleme.
Die Ärzte entdeckten einen Herzfehler bei ihr und eine daraus resultierende, schwere Thrombose und wiesen sie sofort ins Krankenhaus ein. Dort wurde die Patientin drei Wochen lang intensiv behandelt, bekam Medikamente und auch Spritzen mit hemmender Wirkung auf die Blutgerinnung.
Nachdem sie auf ein Blutverdünnungsmedikament eingestellt worden war, sei es ihr viel besser gegangen, erzählt Monique Dopke, die zuvor viele Jahre in der Gastronomie als Küchenhilfe gearbeitet hat. "Lebensfreude und Glück kamen wieder."
Deshalb hätten sie sich entgegen dem ärztlichen Rat für eine zweite Schwangerschaft entschieden, sagt sie, und sich auf die Ankunft des kleinen Marvin Ende November 2021 richtig gefreut. Nur hatten sie und ihr Mann danach fast ein Déjà-vu: Nach der Geburt des zweiten Kindes wurde bei ihr ein weiterer Herzfehler entdeckt, der behandelt werden musste − wieder in der Klinik.
"Da hat mein Mann mit den Kleinen zu Hause alles gemanagt", schildert die 36-Jährige voller Dankbarkeit. Dabei hätte er es sogar geschafft, sie jeden Tag im Krankenhaus zu besuchen. Mit Bus und Bahn sei er mit Maximilian nach Bremen-Nord rausgefahren, sagt Monique Dopke. Sie erinnere sich noch gut an diese erste größere Herausforderung für die ganze Familie.
"Gemeinsam kann man alles meistern", stellt die 36-Jährige fest. Ihr und ihrer kleinen Familie fehle es im Grunde an nichts: Sie hätten ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Kleidung. Nur mit einer Arbeit sei es schwierig, gesteht Monique Dopke. Ihr gesundheitliches Handicap macht sich nach ihrer Aussage unter Belastung zwar bemerkbar, aber stellt für sie keine große Beeinträchtigung im Alltag dar. Bislang scheitert ihre Teilzeitjobsuche an der fehlenden Kinderbetreuung, erklärt die Gröpelingerin. Und ihr Ehemann will sich nun zur Sicherheitsfachkraft umschulen lassen.
"Wie in den meisten Familien hier in Gröpelingen ist es auch für uns manchmal hart, durch den Monat zu kommen", gesteht die Bremerin. "Extrawünsche wie Ausflüge oder ein neues Spielzeug sind manchmal eben nicht so drin. Man spart darauf und muss dafür wieder am anderen Ende sparen."
Und nun steht Weihnachten vor der Tür. "Geld ist zwar wichtig, aber Familie mehr", findet Monique Dopke. Trotzdem hat sie sich an die Weser-Kurier Weihnachtshilfe gewandt, weil sie und ihr Mann ihren "kleinen Wimmelmäusen" gern besondere Wünsche zum Fest erfüllen möchten − "auch, um Danke zu sagen, dass sie so geduldig sind und auch mal ein Nein akzeptieren".
Ein größeres Fahrrad und einen Fahrradhelm würden den sechsjährigen Maximilian glücklich machen. Sie hätten sich schon gemeinsam welche angeschaut, erzählt seine Mutter. Aber der Filius ist wählerisch, hätte am liebsten eines, das auffällt, zum Beispiel ein Polizeifahrrad. "Je älter die Kinder werden, desto größer ihre Wünsche", bemerkt Monique Dopke schmunzelnd. Sie wird wohl noch häufiger mit ihm losziehen, um das Modell zu finden, das Maximilian gefällt und auch ins Budget passt.
Ein Bagger oder ferngesteuertes Auto schwebt den Eltern für Marvin vor. "Der Wirbelwind stellt alles auf Kopf", erzählt seine Mutter mit fröhlicher Stimme, während der kleine Knirps laut dazwischenruft. "Er spricht noch nicht viel, er schreit und gestikuliert, aber wir wissen schon genau, was er will", sagt sie. Darum ist sie sich sicher, dass sie seine Augen an Heiligabend mit Geschenken zum Strahlen bringen werden, "die Krach machen".