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Regine-Hildebrandt-Platz Bürgerverein spendiert neue Bänke

In diesem Jahr ist der Bürgerverein Oslebshausen 115 Jahre alt geworden. Feiern konnte er dieses Ereignis wegen der Corona-Pandemie aber nicht und hat stattdessen nun seinem Ortsteil ein Geschenk gemacht.
25.08.2021, 18:00 Uhr
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Bürgerverein spendiert neue Bänke
Von Anne Gerling

Zwei neue Sitzbänke laden seit Montag, 23. August, am Regine-Hildebrandt-Platz zu einer kleinen Pause ein. „Die werden bestimmt gut angenommen – vor allem mittwochs und freitags, wenn Markttage sind. Dann ruhen sich die Leute hier sicher gerne vom Einkaufen aus“, ist Hubert Pust, Vorsitzender des Bürgervereins Oslebshausen, überzeugt. Er hat gleich am Montag schon mal Probe gesessen. Die beiden Sitzmöbel sind nämlich ein Geschenk seines Vereins an den Stadtteil. Der Hintergrund: Der Bürgerverein ist in diesem Jahr 115 Jahre alt geworden – gefeiert werden konnte dies wegen Corona aber nicht. „Das wäre zu riskant gewesen“, so Pust. Stattdessen habe der Verein sich dazu entschieden, die beiden bequemen neuen Bänke zu spendieren. Denn die auf dem Platz vorhandenen Sitzmöbel seien mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen.

Die Geburtsstunde des Bürgervereins Oslebshausen schlug, als um das Jahr 1900 die Weser vertieft wurde und somit Schiffe mit einem Tiefgang von drei Metern bis nach Bremen fahren konnten. Mit der Industrialisierung drohte das zwischen Dünen und saftigen Wiesen eingebettete Dorf zu verschwinden. 36 Einwohner hoben daraufhin am 21. April 1906 den Bürgerverein aus der Taufe und wählten den pensionierten Landjäger August Kalms zu ihrem Vorsitzenden. Erklärtes Ziel des Vereins war es, das Wohngebiet zu schützen. Und tatsächlich gelang eine Symbiose zwischen Wohnort und Industrie. 1938 lösten die Nationalsozialisten den Bürgerverein auf, der sich 1955 wieder neu formierte. Einwohner um Friedrich Kruse und Hermann Schoon belebten damals den Bürgerverein neu, der schon bald wieder gegen eine Industrialisierung und Verkehrserschließung zu Lasten der Oslebshauser kämpfte. Anfang der 1970-er Jahre entwarf Vorstandsmitglied Helmut Hünecke einen Verkehrsplan, der den Ausbau der Hafenrandstraße mit Anbindung an die Autobahn vorsah. Die geforderte Querspange A 281 wurde am 4. Mai 1995 freigegeben.

Mit einer Unterschriftensammlung rettete der Bürgerverein einst die 1570 erbaute Alte Dorfschänke an der Oslebshauser Landstraße vor der Abrissbirne – im Juli 2007 brannte das historische Gebäude allerdings zum Leidwesen vieler Oslebshauser ab.

Später hat der Verein sich unter anderem für eine Erweiterung des Oslebshauser Parks, die Sperrung der Oslebshauser Landstraße für den Schwerlastverkehr und einen Umbau des Bürgerhauses stark gemacht und sich gegen eine Klärschlammverbrennungsanlage am Industriehafen und gegen die Ansiedelung der Bahnwerkstatt an der Reitbrake positioniert. Im Sommer 2020 hatte Pust dem Sparkassen-Vorstand 500 Unterschriften gegen die Schließung der Oslebshauser Filiale geschickt und die Themen gehen ihm auch weiterhin nicht aus. Insbesondere der Erhalt der Oslebshauser Recyclingstation liegt Pust aktuell am Herzen.

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