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Entscheidung über neues Grundstück Endlich Planungssicherheit für Kita Am Nonnenberg

Die Kita Am Nonnenberg soll neugebaut werden. Das wurde 2017 beschlossen. Dann kam ein Artenschutzgutachten ins Spiel, das das Vorhaben zu verzögern droht. Deshalb wird nun auf einem anderen Grundstück gebaut.
20.05.2019, 13:55 Uhr
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Endlich Planungssicherheit für Kita Am Nonnenberg
Von Anne Gerling

Gute Nachrichten für die stark in die Jahre gekommene Kita Am Nonnenberg, deren dringend benötigter Neubau sich durch Maßnahmen zum Baum- und Artenschutz um Monate zu verzögern drohte (wir berichteten): Da bislang nicht verlässlich absehbar ist, wann tatsächlich mit dem Neubau begonnen werden könnte, soll die Einrichtung an eine neue Adresse umziehen. Die Deputation für Kinder und Bildung hat am 30. April der Verlagerung des Standortes für den Neubau an den Alten Heerweg 37 zugestimmt.

Auf dem 4643 Quadratmeter großen Grundstück, das rund 400 Meter vom jetzigen Kita-Standort entfernt ist, stand bis Anfang 2015 die katholische Sankt-Joseph-Grundschule. Nach deren Abriss liegt das Grundstück nun brach, das sich noch im Besitz der katholischen Kirchengemeinde St. Marien befindet. Diese würde es der Stadt für einen Quadratmeterpreis von 80 Euro verkaufen. Artenschutzrechtlich gilt die Fläche als unbedenklich und auch besondere bürokratische Hürden sind dort eher nicht zu erwarten: Im Bebauungsplan ist das Areal bereits als „Gemeinbedarfsfläche Schule“ festgesetzt und laut Auskunft aus dem Bauressort wäre eine Festsetzung als „Gemeinbedarfsfläche Kita“ unproblematisch.

Im Ressort für Kinder und Bildung war schon seit Längerem darüber nachgedacht worden, das ehemalige Schulgrundstück für den Neubau der Kita zu erwerben. Anfang März hatte schließlich der Fachausschuss Kinder, Bildung und Sport des Gröpelinger Beirats Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) aufgefordert, das ehemalige Schulgrundstück für den Fall zu kaufen, dass es bei den Planungen für den Kita-Neubau an dessen jetzigem Standort weitere Verzögerungen gebe.

Frage nach den Gesamtkosten noch offen

Genauso wird es jetzt gemacht: „Das Grundstück am Alten Heerweg soll von der Stadt gekauft werden – das wird die schnellste und sicherste Lösung sein“, hat dazu nun bei der letzten Beiratssitzung dieser Amtsperiode die Bürgerschaftsabgeordnete Sofia Leonidakis (Linke) mitgeteilt. Aktuell wird geprüft, ob das für die Kita Am Nonnenberg entworfene Gebäude eins zu eins auf den neuen Standort übertragen werden kann. Parallel dazu sind offenbar auch zum Ankauf des Grundstücks bereits Vereinbarungen getroffen worden.

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Noch zu klären ist die Frage nach den Gesamtkosten. Für den Neubau der Einrichtung sind bislang 4,37 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt worden. Beim Standort Alter Heerweg geht Immobilien Bremen (IB) von geschätzten Kosten in Höhe von 6,75 Millionen aus; verlässliche Zahlen liegen aber noch nicht vor. Arbeiten alle beteiligten Stellen zügig mit, so könnte laut IB die neue Kita bis Mitte April 2022 stehen.

"Jetziges Grundstück birgt viel Unsicherheit"

Sie freue sich sehr über die Entscheidung für das neue Grundstück, sagt Kita-Leiterin Ute Lankenau, die eine mehrjährige Hängepartie hinter sich hat: „Ich finde das toll, dann haben wir Planungssicherheit. Schließlich wissen wir beim jetzigen Grundstück nicht, was beim Artenschutzgutachten rauskommt und ob es anschließend nicht auch jemanden gibt, der wegen der Bäume, die gefällt werden müssten, Beschwerde einlegen würde. Das jetzige Grundstück birgt somit sehr viel Unsicherheit.“ Lankenau und ihr Team warten schon seit mehreren Jahren auf den Neubau, mit dem es auch ein dringend benötigtes Elterncafé und 30 anstatt bisher zehn Krippenplätze geben wird. Was Lankenau in diesem Zusammenhang unbedingt noch einmal betonen möchte: „Ich habe mich in dem ganzen Prozess immer sehr vom Beirat unterstützt gefühlt.“

Die Gröpelinger Ortspolitiker wiederum würden im Zusammenhang mit dem Kita-Neubau gerne auch gleich die Weichen für das benachbarte Spielhaus Bexhöveder Straße neu stellen. Denn das ist nicht nur baulich in einem extrem schlechten Zustand, sondern auch finanziell seit vielen Jahren so stark unter Druck, dass das Bürgerhaus Oslebshausen die Trägerschaft nicht mehr weiterführen und das Spielhaus im November schließen möchte – auch wenn es nach Ansicht aller Beteiligten dringend benötigt wird. Für ihre Kita sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche über das Spielhaus-Team verlässliche Ansprechpartner hätten, die sich unter anderem um das Thema Vandalismus kümmern, hat auch Ute Lankenau schon mehrfach unterstrichen.

Wie könnte es also mit dem Spielhaus weitergehen? Die Linksfraktion hatte zur Beiratssitzung einen Antrag formuliert, in dem sie fordert, das Spielhaus mit Kita Bremen als Träger weiterzuführen. Auch müsse die Einrichtung im Zuge des Kita-Neubaus ebenfalls ein neues Gebäude bekommen, heißt es darin. Die SPD-Fraktion fordert in einem eigenen Antrag, von den Ressorts Soziales und Bildung ein gemeinsames Konzept zur Weiterführung der Einrichtung erarbeiten zu lassen. Am Mittwoch, 5. Juni, wird sich der Bauausschuss in seiner letzten Sitzung dieser Amtsperiode mit dem Thema und den beiden Anträgen beschäftigen.

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