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Kinderbetreuung Neue Plätze sind in Arbeit

In Gröpelingen wird an verschiedenen Stellen um- und neu gebaut. Denn bis 2025 soll es in ganz Bremen für 60 Prozent der unter Dreijährigen und für alle Drei- bis Sechsjährigen Kita-Plätze geben.
01.03.2022, 09:00 Uhr
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Neue Plätze sind in Arbeit
Von Anne Gerling
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Seit dem Beginn der Kita-Ausbauplanung 2013/14 sind im Stadtteil Gröpelingen 210 zusätzliche Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren (U3) und weitere 393 neue Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren (Ü3) entstanden: Das hat kürzlich Wolfgang Bulling vom Referat Tagesbetreuung im Bildungsressort dem Fachausschuss „Kinder, Bildung, Sport und Kultur“ des Gröpelinger Beirats mitgeteilt. „Das ist nach Plätzen um die zehn Prozent. Ein recht gutes Ergebnis – und wir sind auch noch nicht am Ende“, so Bulling.

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Die aktuellen Zahlen

Laut der letzten offiziellen Erhebung im Oktober stehen in Gröpelingen im laufenden Kitajahr 407 U3-Plätze und 1295 Ü3-Plätze zur Verfügung, womit es aktuell für 42 beziehungsweise 87 Prozent der Kinder in diesen Altersgruppen ein Betreuungsangebot gibt. Der Stadtteil liegt somit weiterhin unter der bis 2025 angestrebten Versorgungsquote von 60 Prozent für Kinder unter drei Jahren und von 100 Prozent für Drei- bis Sechsjährige. Möglicherweise könnte sich die Quote allerdings in den kommenden Jahren sozusagen automatisch verbessern: Das Statistische Landesamt prognostiziert, dass in den Ortsteilen Gröpelingen, Ohlenhof und Lindenhof die Zahl der Kinder bis 2030 abnimmt. Die Statistiker gehen davon aus, dass in acht Jahren 179 Unter-Dreijährige und 127 Über-Dreijährige weniger als heute im Stadtteil leben. Ob sie damit richtig liegen?

„Meine Erfahrung ist, dass die Prognosen unterm Strich nie eingetreten sind“, merkte in der Videokonferenz jedenfalls die zugeschaltete Gröpelinger Bürgerschaftsabgeordnete Petra Krümpfer (SPD) an, die das Thema seit langem umtreibt. Sie unterstreicht: „Wir müssen so viele Plätze haben, dass wir ein Konzept entwickeln können, wo weniger Kinder in den Gruppen sind.“ Auch Bulling weiß, dass Berechnungen und Realität oft auseinander klaffen. Er sagt aber auch: „Wir sind für die Planung auf die Daten angewiesen. Das Schwierige ist der langjährige gewaltige Vorlauf, bis eine Kita eröffnet werden kann.“ Wichtig sei außerdem, ältere Kitas „platzmäßig zu entzerren, sodass eine bessere pädagogische Arbeit möglich ist.“ Mittlerweile sei außerdem einiges gebaut worden, es fehle aber Personal.

Was seit Oktober passiert ist

Seit Oktober ist die Kita Pastorenweg sehr aufwendig saniert und zu einer durchgehenden Kita für alle Altersgruppen ausgebaut worden. Im Februar hat außerdem die Kita Drachenkinder am Schiffbauerweg den Betrieb aufgenommen, und auch in der Kita Turmkinder im ehemaligen Gemeindehaus Danziger Straße der evangelischen Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen ist mit dem Jahresanfang der Betrieb angelaufen – allerdings mit zwei statt fünf Gruppen, da dort weiterhin Personal gesucht wird.

Kitajahr 2022/23

Im Februar 2023 soll an der Lindenhofstraße die Kita Lindenkids der Hans-Wendt-Stiftung in Betrieb gehen, die die Verstetigung der Mobilbau-Kita Kinderhaus Pulverberg ist. Im Containerbau könnten aber womöglich weiter Kinder betreut werden. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) möchte Bulling zufolge alle Bremer Mobilbau-Kitas erhalten: „Wir müssen also überall eine Verlängerung der Baugenehmigung beantragen.“ Voraussichtlich im September zieht das Kinderhaus Quirli mit seinen U3-Gruppen von der Ortstraße im Lindenhofquartier in den Wabeq-Neubau an der Seewenjestraße um. Die ebenfalls für dieses Kitajahr geplante Eröffnung der Kita an der Marienwerder Straße verzögert sich Bulling zufolge aufgrund von Grundstücksankäufen um voraussichtlich zwei Jahre.

Für eine von der Scola Nova gGmbH an der Basdahler Straße geplante neue Einrichtung sieht es Bulling zufolge schlecht aus, da der Grundstückseigentümer „nicht in die Gänge“ komme: „Von daher habe ich hinter diesem Projekt ein großes Fragezeichen, ob das überhaupt noch zustande kommt.“ Im Gebiet zwischen den Straßen Schwarzer Weg und Am Nonnenberg bleibe damit eine Kita-Lücke.

Kitajahr 2023/24

Beim Kinder- und Familienzentrum Halmerweg steht in diesen Tagen der Abriss der Bewegungshalle an: Die Einrichtung bekommt vor ihrem jetzigen Gebäude einen Neubau, der im Kitajahr 2023/24 in Betrieb gehen soll. „Richtung Ende 2023“ soll Bulling zufolge außerdem an der Straße Alter Heerweg der Ersatz-Neubau für das Kinder- und Familienzentrum Am Nonnenberg fertig sein. „Da gibt es jetzt endlich die Baugenehmigung, der Bau kann in Kürze beginnen“, so Bulling, der für August 2023 außerdem den Start der Kita Im Weinberge des Trägers Nordlicht erwartet: „Auf dem Baugrundstück sind inzwischen die Bäume gefällt worden.“

Kitajahr 2024/25

Mindestens bis zum Kitajahr 2024/25 wird es mit zwei besonders langwierigen Projekten dauern: Nachdem verschiedene Flächen für den von Tura Bremen und Nakita geplanten Bewegungskindergarten auf dem Tura-Gelände an der Lissaer Straße geprüft wurden, ist Bulling zufolge nun wieder eine Waldfläche im Gespräch, die aber verschiedene Risiken berge: „Im Grunde sind wir damit wieder auf dem Stand von 2018. Man muss wohl überlegen, ob man das an diesem Standort überhaupt umsetzen will und kann.“

Noch nicht offiziell beschlossen sei außerdem die deutsch-arabische Kita, die der Syrische Exil-Kulturverein (Seku) gerne in einem Neubau neben dem Lichthaus auf den Weg bringen würde. Hierzu sind Bulling zufolge aber zunächst verschiedene organisatorische Fragen zu klären.

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