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Neue Pläne für den Stadtteil Konzept für Gröpelingen soll fortgesetzt werden

Durch Ideen aus dem Integrierten Entwicklungskonzept Gröpelingen sind seit 2014 schon mehrere Orte im Stadtteil deutlich attraktiver geworden. Das reicht aber noch nicht, sind die Verantwortlichen überzeugt.
27.10.2019, 05:58 Uhr
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Konzept für Gröpelingen soll fortgesetzt werden
Von Anne Gerling

Stadtentwicklung braucht Zeit. Das zeigt sich insbesondere am Beispiel Gröpelingens, wo derzeit die Fortschreibung des IEK vorbereitet wird. IEK steht als Kürzel für Integriertes Entwicklungskonzept und ist ein 2014 beschlossenes Maßnahmenpaket. Das IEK umfasst fast 80 Seiten, in denen 26 Projekte definiert sind, die zwischen 2014 und 2020 mit Hilfe verschiedener Städtebaufördermittel von insgesamt knapp 18 Millionen Euro realisiert werden sollten, um Gröpelingen nach vorne zu bringen. Denn städtebauliche Missstände, vernachlässigte Privatimmobilien, niedrige Einkommen, Langzeitarbeitslosigkeit oder Bildungsrückstand waren in Gröpelingen schon vor Jahren so gravierend, dass SPD und Grüne den Bremer Westen bereits im Juni 2011 in ihrem Koalitionsvertrag zu einem Schwerpunktraum der Stadtentwicklung erklärt haben.

Fünf Jahre sind mittlerweile vergangen seit das IEK beschlossen wurde – Zeit für eine Zwischenbilanz. Was unübersehbar ist: Im Stadtteil hat sich einiges getan. So gibt es beispielsweise im Grünzug West an der Stoteler Straße einen neuen Ballspielplatz für Kinder und Jugendliche, das beliebte Café Vielfalt an der Lindehofstraße wurde runderneuert, an der Ecke Goosestraße und Geeststraße ist ein nach dem Kommunisten und Widerstandskämpfer Willy Hundertmark benannter Quartiersplatz hergerichtet worden und auf dem komplett neu gestalteten Pausenhof an der Grundschule Fischerhuder Straße gleich beim Quartiersbildungszentrum Morgenland tummeln sich neuerdings auch außerhalb der Schulzeiten viele junge Gröpelinger.

Greifswalder Platz wird zum Quartierplatz

Und die Arbeiten gehen weiter: Im Frühjahr wird der Greifswalder Platz – bisher ein Spielplatz – als Quartiersplatz für alle Anwohner hergerichtet und demnächst berät die Baudeputation über eine Brachfläche an der Kulmer Straße, die ebenfalls ein attraktiver Treffpunkt für die Nachbarschaft werden soll. An der Grundschule am Pastorenweg wird mit Hilfe von IEK-Mitteln eine neue Mensa gebaut. Weitere IEK-Mittel sollen außerdem in die Feiraumgestaltung beim Campus Ohlenhof, für die Aufwertung des Oslebshauser Parks, beim Umbau des Straßenbahndepots ab 2021 und in den ab kommenden Jahr geplanten Neubau des Westbades fließen.

Dennoch ist die Mission des Integrierten Entwicklungskonzepts noch nicht erfüllt. „Wir sind in der Erarbeitung der Fortschreibung“, sagt der IEK-Gebietsbeauftragte Martin Karsten. Anfang Dezember sollen demnach bei einem Workshop Eckpunkte erstellt werden, sodass das Vorhaben im Frühjahr in der Baudeputation behandelt werden kann.

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Es geht dabei um weiteres Geld und neue Projekte vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Arbeitsmarktförderung. Denn parallel zu den IEK-Aktivitäten hat sich in den vergangenen acht Jahren noch einiges mehr verändert in Gröpelingen. Unter anderem sind viele neue Bewohner in den Stadtteil gekommen. Dies hängt zum einen mit der Zuwanderung von Geflüchteten und zum anderen mit der EU-Freizügigkeit zusammen, die viele Bulgaren und Rumänen nach Gröpelingen gebracht hat.

Viele Langzeitarbeitslose

„Gröpelingen ist mehr Ankommensstadtteil denn je. Es gibt keinen anderen Stadtteil, in dem so viel Zuwanderung direkt aus dem Ausland in den Stadtteil erfolgt“, sagt Karsten. Der Stadtteil erbringe somit eine enorme Integrationsleistung für die Gesamtstadt. Außergewöhnlich hoch sei nach wie vor die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die zwischen 2010 und 2017 bremenweit gesunken sei, so Karsten, „aber in Gröpelingen ist sie deutlich gestiegen.“ Unterm Strich habe sich auf diese Weise die Benachteiligung der Gröpelinger Bevölkerung im Vergleich zum IEK-Start also verstärkt. „Die Unterschiede zwischen den Stadtteilen in Bremen nehmen ebenso zu wie der Abstand Gröpelingens zu den meisten anderen Stadtteilen“, sagt Karsten weiter.

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