Der Quartiersservice West der Gröpelinger-Recycling-Initiative (GRI) hat sich mit einer Förderung des Wirtschaftsressorts verstärken können. Anleiter Patrick Mahlstedt konnte kürzlich fünf neue „Umweltwächter“ begrüßen. Bislang hatten seine zehn Leute mehr als genug damit zu tun, die Straßen und Plätze im Stadtteil sauber zu machen – überwiegend in immer denselben Bereichen der Ortsteile Ohlenhof und Lindenhof. Mit den zusätzlichen Kräften werden nun Kapazitäten frei, um neue Ideen umzusetzen. Zunächst sollen 40 Hochbeete an den Gröpelinger Grundschulen und Kindertagesstätten aufgestellt werden. Das Team freut sich auf Interessenten.
Die Hochbeete konnten mit einer Förderung des Gröpelinger Beirats und mit dem Preisgeld in Höhe von 2000 Euro aus dem erfolgreichen Kippenmarathon angeschafft werden, sagt Betriebsleiter Heiko Fritschen. Sie warten nun darauf, aufgestellt und mit Erde befüllt zu werden. Bepflanzt, gehegt und gepflegt werden sollen sie von Kindern aus dem Stadtteil.
Zwei pädagogische Ziele
Die GRI verfolge damit gleich zwei pädagogische Zwecke, so Fritschen. Die Kinder können einerseits dabei mit den eigenen Händen erfahren, wie viel Arbeit, Sorgfalt und Beständigkeit der Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern erfordert. Auf der anderen Seite sollen die Mini-Gärtchen auch einen positiven Effekt auf das Drumherum haben. Im März werde zudem ein neues Projekt in Kooperation mit den großen Wohnungsgesellschaften starten, berichtet der Betriebsleiter. Teams des Quartiersservice möchten gemeinsam mit Anwohnern auf Spielplätzen Nisthilfen für Insekten bauen. Der Hintergrund ist auch hier die Aufwertung des Umfelds: „Wenn etwas selbst aktiv mitgestaltet wurde, ist die Hemmschwelle höher, dort achtlos Müll hinzuwerfen“, hofft Nele Klein, Quartiersbeauftragte für Gröpelingen in der Senatskanzlei.
Die Sensibilität für die Sauberkeit des öffentlichen Raums erhöhen: Das sei der Weg, den die GRI künftig zunehmend gehen möchte, sagt der Betriebsleiter. „In den vergangenen Jahren hatte sich der Quartiersservice immer mehr zur Straßenreinigung entwickelt.“ Mehrmals pro Woche sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit beschäftigt, Müll von den Straßen und aus den Grünanlagen zu sammeln. „Es ist uns damit gelungen, die Flächenverschmutzung deutlich zu verringern“, erklärt der studierte Umwelttechniker. Ziel müsse es aber sein, zu verhindern, dass der Müll überhaupt erst dort landet.
Zusammenarbeit mit Wohnungsgesellschaften
Mit den Wohnungsgesellschaften Vonovia, Gewoba, Brebau und Espabau gebe es bereits seit Jahren eine gute Zusammenarbeit. Die Quartiersbeauftragte hat es sich zur Aufgabe gemacht, nun auch die vielen kleineren Wohnungsgesellschaften und Privateigentümer für gemeinsame Projekte ins Boot zu holen. „Mit den zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind wir nun in der Lage, ihnen zu sagen: Lasst uns mal machen!“, sagt Fritschen.
Der erste Bremer Quartiersservice entstand 1998 im Bremer Viertel. Kurz darauf wurden weitere Standorte in Findorff, Hemelingen, Huchting und Obervieland eröffnet. 2002 nahm der Standort an der Oslebshauser Landstraße seinen Betrieb auf.
Anlass für die Projekte, die gemeinsam mit den Ortsämtern, Beiräten, den senatorischen Ressorts für Soziales, Umwelt und Arbeit entwickelt wurden, waren die steigende Vermüllung an vielen Brennpunkten im Stadtgebiet und der wachsende Bedarf an Nachbarschaftshilfe.
Die Gröpelinger Recycling Initiative bietet Beschäftigung für Langzeitarbeitslose und Menschen in verschiedenen Maßnahmen des Jobcenters. Sie arbeiten im Quartiersservice, in den Werkstätten und Kaufhäusern des Vereins.
Gröpelinger Schulen und Kitas, die sich für die Hochbeete interessieren, können sich bei der Gröpelinger Recycling Initiative unter 64 39 40 oder per Mail an info@gri-bremen.de melden.