Der Spielplatz Liegnitzplatz soll schöner werden. Wie genau: Das können Kinder, Eltern, die direkte Nachbarschaft und die Anwohner aus der Umgebung mitentscheiden. In den kommenden Monaten soll intensiv gemeinsam geplant werden. Erste Ideen und Wünsche werden am Sonnabend, 30. April, 14 bis 17 Uhr, im Rahmen eines Austausch- und Informationsnachmittags vor Ort eingesammelt.
Mit der öffentlichen Auftaktveranstaltung auf dem Spielplatz startet ein Beteiligungsprozess, bei dem bis einschließlich August dieses Jahres der Stadtteil in die Planung einbezogen wird. Unter der Federführung des Vereins Spiel Landschaft Stadt und des Digital Impact Lab mit Sitz im Torhaus 1 sollen Wünsche und Ideen zusammengetragen werden. Ziel ist es, den Spielplatz so zu gestalten, dass er den verschiedenen Nutzergruppen gerecht wird. Gleichzeitig sollen auch die Interessen der Anwohner berücksichtigt, und Institutionen wie das Gröpelinger Jugendforum, der Verein Kultur vor Ort, die Schulen und Kitas des Stadtteils, der Gesundheitstreffpunkt West sowie das Quartiersmanagement einbezogen werden.
Zentrales Projekt
Die Aufwertung des Liegnitzplatzes sei ein zentrales Projekt im Rahmen des Integrierten Entwicklungskonzepts Gröpelingen (IEK), erklärte Raumplanerin Heike Wohltmann jetzt dem Gröpelinger Beirat. „Dort soll richtig etwas passieren“, kündigte sie an. Neben der gestalterischen Aufwertung und der Stärkung der Erlebnisqualität gehe es auch darum, die Kriminalitätsprävention und die Müllproblematik mit zu bedenken. Im Juni des vergangenen Jahres musste der Spielplatz zeitweise wegen Rattenbefalls gesperrt werden.
Der Spielplatz Liegnitzplatz, eingebettet von Wohnhäusern im Lindenhofquartier, dürfte einer der ältesten Spielplätze der Stadt sein. Er wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach saniert und umgestaltet. Vor zehn Jahren entstanden die vom Künstler Friedensreich Hundertwasser inspirierten Mosaike und Säulen, die Kinder des Stadtteils und die Bildhauerwerkstatt „Mauern öffnen“ der JVA Oslebshausen gefertigt hatten – unterstützt vom Sozialressort und der Stiftung Wohnliche Stadt. Mittlerweile sei der „sehr, sehr schöne Spielplatz“ allerdings derart in die Jahre gekommen, dass er mit Reparaturen nicht mehr zu halten sei, erklärte Anke Bittkau aus dem Arbeitsbereich „Spielräume schaffen“ von Spiellandschaft Stadt.
Vorschläge werden veröffentlicht
Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens sind diverse Vor-Ort-Formate vorgesehen, darunter Streifzüge zum Spielplatz und in die Umgebung sowie Kreativ- und Medienwerkstätten, erklärte Bittkau. Die Anwohnerschaft soll unter anderem über mehrsprachige Fragebögen einbezogen werden. Parallel soll ein digitales Portal eingerichtet werden. Die gesammelten Ideen sollen fortlaufend dokumentiert und sowohl online als auch lokal im Stadtteil veröffentlicht werden. Die Auswertung des Beteiligungsverfahrens soll im September beginnen. Mit Steuerung, Planung und Umsetzung wurde der Umweltbetrieb Bremen beauftragt. Die Fertigstellung und Einweihung wird laut Bittkau gegen Ende des kommenden Jahres oder Anfang 2024 erwartet.