Die Strecke durch das Gröpelinger Kleingartengebiet In den Wischen ist unter Autofahrern offenbar eine beliebte Alternative zur Gröpelinger Heerstraße. Da in dem Naherholungsgebiet zumindest gefühlt immer mehr und immer schnellere Kfz unterwegs sind, haben Beirat und Verkehrsbehörde seit einiger Zeit über Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung nachgedacht.
Ein erster Schritt in diese Richtung wurde im Oktober 2021 gemacht: Am Mittelwischweg wurde eine Geschwindigkeitsmesstafel aufgestellt. Deren Aufzeichnungen zeigten schnell, dass sich dort längst nicht alle an die erlaubten 30 Stundenkilometer halten. Allerdings wurde das Gerät bereits kurz nach der Inbetriebnahme und daraufhin mehrfach von Unbekannten demoliert, weshalb es schon bald wieder abgebaut werden musste.
Seit Kurzem gibt es nun aber verschiedene bauliche Hindernisse, die insbesondere an zwei bislang für Radfahrer und Fußgänger gefährlichen Übergängen die Sicherheit verbessern sollen: Im Pappelweg in Höhe Kleingärtnerweg und im Mittelwischweg zwischen der Autobahnunterführung für Fußgänger und Radfahrer (dem Gröpelinger „Mäusetunnel“) und dem Weg im Vogelschutzgehölz sorgen seit August Bodenschwellen dafür, dass Autofahrer massiv abbremsen müssen.
Um den Rad- und Fußverkehr zu stärken und Autos möglichst rauszuhalten, gibt es an den Einfahrten zu mehreren Wegen nun außerdem Schranken – etwa am Waller-Marsch-Weg. Vor gut zwei Wochen wurde dort die nur per Spezialschlüssel zu öffnende Absperrung installiert, die dafür sorgen soll, dass nur noch Kleingärtner mit dem Auto in das Gebiet hineinfahren können. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Auswärtige ihre Autos im Waller-Marsch-Weg abstellen und über die neue Brücke beim Schirmdeichsgraben zur Spiel- und Liegewiese am Waller Feldmarksee laufen. Wer zum See möchte, soll das Auto stattdessen auf dem Parkplatz an der Ecke Mittelwischweg / Schlickwiesenweg abstellen. Auch der Evenapfelweg ist ab sofort für Unbefugte gesperrt; der Jacob-Lebel-Weg und der Klarapfelweg sollen demnächst mit Schranken ausgerüstet werden.
„Jetzt müssen wir sehen, wie das klappt und ob die Schranke immer abgeschlossen wird – oder ob womöglich Autos eingeschlossen werden, die bei offener Schranke einfach reingefahren sind“, so der SPD-Beiratspolitiker Rolf Heide (SPD), der auch Leiter der Kleingarten-Interessengemeinschaft Gröpelingen-Oslebshausen und Vorsitzender des Kleingartenvereins Gartenfreunde Am Mittelwischweg ist.
Finanziert wurden die Maßnahmen (unter anderem jeweils 20.000 Euro für die beiden Bodenschwellen-Standorte) über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen. Parallel zum Einbau der Schwellensteine wurden beim Gröpelinger Mäusetunnel die Drängelgitter an der Aus- und Einfahrt zum Mittelwischweg weiter auseinandergezogen, damit auch größere Räder die Unterführung in Zukunft besser passieren können. Der Tunnel solle langfristig auch heller und ansprechender gestaltet werden, so Heide: „Denn der Mäusetunnel – der von vielen Radfahrern und auch von Fußgängern genutzt wird – ist Teil der grün-blauen Wege, die als Verbindung zwischen Weser und Blockland 2024 ausgeschildert werden sollen. Auch dies ist ein IEK-Projekt.“