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Klima-Projekte Neue Anlaufstelle im Quartier geplant

In Gröpelingen soll es in den kommenden Jahren verstärkt um Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität gehen: Gerade starten dort zwei Pilotprojekte zu diesen Themen.
17.04.2023, 07:00 Uhr
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Neue Anlaufstelle im Quartier geplant
Von Anne Gerling

Wie lässt sich Energie einsparen und der persönliche CO2-Fußabdruck verringern? Diese Frage beschäftigt angesichts des Klimawandels die Politik und auch viele Bürgerinnen und Bürger. In Gröpelingen starten in diesen Tagen zwei Projekte, bei denen es um Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiversität geht. Bei Neubauvorhaben werden diese Aspekte zwar mittlerweile von Anfang an mitgedacht –  doch wie können sie nachträglich auch in gewachsenen Quartieren berücksichtigt werden? Klar ist: Ohne die Eigentümer und Anwohner geht das nicht.

In Gröpelingen soll deshalb nun das Thema Klimaschutz durch ein auf fünf Jahre ausgerichtetes Projekt stärker im Stadtteil etabliert werden. Das Projekt „Klimaquartier Gröpelingen“ wird über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) finanziert und läuft aktuell bei Bremens gemeinnütziger Klimaschutzagentur Energiekonsens an.

Raum und Personal gesucht

Dort sucht Klimamanagerin Alke Rockmann gerade noch nach einem neuen Kollegen beziehungsweise einer neuen Kollegin –  und außerdem nach Räumlichkeiten in Gröpelingen, in denen ein Klimaschutztreffpunkt für den Stadtteil aufgebaut werden soll. Diese Einrichtung könnte zum Beispiel so ähnlich aussehen wie die vom Verein Kulturpflanzen betriebene Klima-Werk-Stadt an der Westerstraße in der Neustadt, sagt Rockmann: Ein fester Anlaufpunkt –  vielleicht mit einem Repair Café  – der auch groß genug für kleinere Veranstaltungen ist. Dort könnten Informationen vermittelt und auch praktische Angebote zu unterschiedlichen Projekt-Bausteinen wie Gärtnern, Upcycling, Ernährung, energetische Gebäudesanierung oder Mobilität gemacht werden, sagt Rockmann: „Ziel ist es, Gröpelingen als Modellquartier für Klimaschutz im Bestand zu entwickeln.“

Mitte März hat außerdem die Umwelt-Deputation der Bürgerschaft städtische Mittel für die Teilnahme an „Biodiverse Cities“ bewilligt –  ein Projekt, in dem unter der Führung der niederländischen Stadt Dordrecht 16  Partner aus sieben Ländern im Nordseeraum gemeinsam an Lösungen zur Bewältigung der Klima- und Biodiversitätskrise arbeiten. Es geht dabei um „mehr Natur in der Stadt“ und um Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt und zur Klimaanpassung. In fünf Pilotprojekten werden naturbezogene Lösungen entwickelt, die dann in drei weiteren Partnerstädten angewandt werden sollen.

Naturbasierte Maßnahmen

Auch dieses Projekt, das vom Umweltressort, der Bremer Umweltberatung (BUB) und dem Artec-Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen umgesetzt wird, ist in Gröpelingen angesiedelt. Dort sollen in den kommenden drei Jahren gemeinsam mit Akteuren aus dem Stadtteil verschiedene pilothafte naturbasierte Maßnahmen zur Klimaanpassung entwickelt werden, um das Quartier besser an den Klimawandel anzupassen, dabei gleichzeitig für Artenvielfalt zu sorgen und das Areal auch für Menschen attraktiver zu machen. Dies kann zum Beispiel durch die Entsiegelung von Flächen oder die Schaffung von mehr Grün erreicht werden. Die Gesamtkosten für die vierjährige Projektlaufzeit belaufen sich auf rund 3,65  Millionen Euro, 60  Prozent davon sind EU-Mittel aus dem Interreg-Nordseeprogramm.

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Aktuell sei das Projekt noch in der Ideen- und Findungsphase, sagt Umweltressort-Sprecherin Linda Neddermann: „In Biodiverse Cities Bremen werden wir uns auf die Piloträume Lindenhof und das Gewerbegebiet Riedemannstraße / Reiherstraße im Stadterneuerungsgebiet Gröpelingen fokussieren. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort –  zum Beispiel dem Gewerbegebietsmanagement oder Kultur vor Ort  – und relevanten Stakeholdern wie Verwaltung, Anwohnenden et cetera wollen wir sogenannte biodiverse nature-based solutions –  kurz: Bio-NBS  – entwickeln und umsetzen.“

Unter naturbasierten Lösungen versteht man im Umweltmanagement Maßnahmen zur Verbesserung unterschiedlicher Problemlagen wie den Rückgang der Artenvielfalt oder die Erderwärmung, die von der Natur oder von natürlichen Prozessen inspiriert sind.

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