„Das ist ganz toll. Endlich mal eine gute Nachricht, die wohl alle hier begrüßen“, kommentierte der Gröpelinger Beiratspolitiker und Mitbegründer der Bürgerinitiative (BI) "Oslebshausen und umzu" Rolf Vogelsang (SPD) das Projekt „Urbaner Waldpark in Oslebshausen“, das Anka Böhne aus dem Wirtschaftsressort am 7. Juli im Beirat vorgestellt hat. Wie berichtet fördert der Bund die Anlage eines Klima-Waldparks mit fast 1,2 Millionen Euro.
Dass Bremen sich um die Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" beworben hat, geht unter anderem auf die Aktivitäten von Gewerbegebietsmanagerin Kathrin Kruse zurück. Sie ist im Zuge des von Anka Böhne koordinierten Pilotprojekts Gewerbegebietsmanagement seit Februar vorigen Jahres in engem Austausch mit Unternehmern im Gebiet Riedemannstraße/Reiherstraße, um Maßnahmen zu entwickeln, durch die das Gebiet attraktiver wird.
Einer der Wünsche, die dabei an Kruse herangetragen wurden: Das Gebiet soll grüner und Flächen entsiegelt werden. Denn, so Böhne: „Es gibt dort keine Pausen-Möglichkeiten für Lkw-Fahrer und keine Mülleimer.“
In ihrem Ressort sei deshalb die Idee entstanden, die Brachfläche zwischen der Wohnsiedelung Wohlers Eichen, dem Gewerbegebiet Pulverberg und der Grundschule Auf den Heuen in die Überlegungen zur Aufwertung des Gebietes einzubeziehen – und auf diese Weise sei schließlich die Verbindung zum Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel" zustande gekommen.
Das Konzept, mit dem sich Bremen um die Fördermittel beworben hat, zielt darauf ab, auf der Brachfläche einen Waldpark mit Sitzbänken, Fitness- und Outdoor-Geräten zu entwickeln, den dort vorhandenen Trampelpfad – auch bekannt als "Teppichweg", weil dort tatsächlich einige Orientteppiche zu finden sind – zwischen Wohn- und Gewerbegebiet als Weg auszubauen und die Straßen Riedemannstraße, Große Riehen, Beim Struckenberge, Pulverberg, Von-Ossietzky-Straße und Reiherstraße mit Pflanzen zu begrünen. Der etwa 1,3 Hektar große Waldpark könne später sowohl Beschäftigten als auch Anwohnern zur Erholung dienen und gleichzeitig die Wohnanlage Wohlers Eichen vor Lärm aus dem Gewerbegebiet schützen.
„Die Zusage ist, dass wir das Geld erhalten. Es gibt aber noch keinen Zuwendungsbescheid“, so Böhne, der zufolge auch die als Co-Finanzierung vom Land Bremen geforderten Projektmittel sicher sind: „Es geht also noch nicht sofort los.“ Da der Förderzeitraum im Jahr 2024 ende, gelte es aber durchaus, schnell zu sein. Aktuell werde an der Leistungsbeschreibung gearbeitet, auf deren Grundlage dann voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ein Planungsbüro beauftragt werde. Die Leistungsbeschreibung will Böhne vor der Ausschreibung des Auftrags den Ortspolitikern vorstellen.
CDU-Fraktionssprecher Arndt Overbeck appellierte eindringlich an die Behördenvertreterin, auch an die spätere Pflege der Fläche und an Toiletten zu denken und die Unternehmer vor Ort frühzeitig in die Planungen einzubeziehen: „Wir müssen aufpassen, dass wir den Firmen da keine Steine in den Weg legen.“
Grünen-Fraktionssprecher Dieter Steinfeld begrüßte das Projekt und erinnerte in dem Zusammenhang daran, dass für die Brachfläche schon im ersten Integrierten Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen von 2014 ein Projekt vorgesehen war: Die Anlage eines Mehrgenerationen-Platzes mit Urban Gardening, Grillplatz und BMX-Anlage. Dieses Vorhaben konnte allerdings wegen der im Boden gemessenen Schadstoffbelastung nicht realisiert werden. Anders sieht dies Böhne zufolge bei dem nun geplanten Projekt aus. Zwar bestätige ein Gutachten eine relativ geringfügige Belastung, die aber nicht gegen die Anlage eines Waldparks spreche.