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Hafengeschichte Kogge, Strandpiraten und Stückgut

Ein Schuljahr lang haben etwa 230 Mädchen und Jungen aus Gröpelingen und Oslebshausen an Geschichten, Bühnenbild, Musik und Plakaten gefeilt. Am 6. Juli bringen sie ihre "Hafenrevue" auf die Seebühne.
15.06.2022, 21:00 Uhr
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Kogge, Strandpiraten und Stückgut
Von Anne Gerling

Etwa 230 Mädchen und Jungen aus Gröpelingen und Oslebshausen fiebern in diesen Tagen vermutlich dem 6. Juli entgegen. Dann nämlich werden sämtliche Schülerinnen und Schüler der Grundschule Auf den Heuen gemeinsam mit den Sechstklässlern der Neuen Oberschule Gröpelingen (NOG) die Seebühne hinter der Waterfront entern. Jawohl: Die Seebühne. Bremens derzeit womöglich spektakulärsten Auftrittsort direkt an der Weser.

Dort präsentieren die Mädchen und Jungen aus dem Bremer Westen dann ihre große Hafen-Show mit Songs, Choreografien und Szenen aus der Bremer Hafenwelt vom Mittelalter bis heute, an der sie seit gut einem Jahr gemeinsam mit den Theater- und Medienpädagogen Myra Wieland und Stefan Leers, der Musikschule Bremen und dem Hafenmuseum Speicher XI arbeiten: Die „Hafenrevue“ erzählt von Vielfalt und Wandel. Ein Schuljahr lang haben sich die Schülerinnen und Schüler auf künstlerisch-musikalische Weise intensiv mit diesem Thema beschäftigt und alles – Flyer, Plakat, alle Filmaufnahmen und das Bühnenbild – selbst gestaltet.

Die beiden Schulen haben schon öfter gemeinsam größere Projekte auf die Beine gestellt und das Thema Hafen lag für eine neue Zusammenarbeit nahe, sagt Anne Schweisfurth vom Hafenmuseum: „Die Kinder leben hier am Wasser und wissen, dass hier Häfen sind, die man vom Pier 2 aus zum Teil auch sehen kann. Einige Kinder haben Großeltern, die im Hafen gearbeitet haben und bei denen sie nun nachgefragt haben. Aber: Man darf zum Beispiel in die Industriehäfen gar nicht rein.“

Zur Vorbereitung gab es deshalb erst einmal für alle einen Workshop im Hafenmuseum und eine Fahrt mit einem Schiff. Mit der ehemaligen Senatsbarkasse MS Senator ging es von der Schlachte aus an Gröpelingen vorbei in den Holz- und Fabrikenhafen, erzählt Schweisfurth: „Dabei konnten die Kinder sich die Anleger, Speicher, Container, die Roland-Mühle und Kellog’s von der Wasserseite aus ansehen.“

Und dann hieß es an die Arbeit: Der sechste Jahrgang der NOG war für die Inhalte zuständig. Gruppenweise beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Epochen und entwickelten Geschichten für das Stück. Etwa dazu, wie die Menschen im Mittelalter auf Koggen segelten und was es dort zu essen gab. Oder über Strandpiraten – das waren Räuber, die zwischen Bremen und Bremerhaven am Weserufer lauerten und mit Feuern Schiffe ins seichte Wasser lockten, um sie dann auszurauben. Erzählt wird auch davon, wie heute Handys und Turnschuhe nach Bremen kommen.

„Wir haben im Frühjahr 2020 mit den Planungen begonnen und wollten das Stück eigentlich schon im vorigen Sommer im BLG-Forum auf die Bühne bringen“, erzählt Anne Schweisfurth, „aber dann ist uns die Pandemie dazwischengekommen.“ Für den neuen Aufführungstermin musste dann auch eine neue Örtlichkeit gesucht werden, erzählt Schweisfurth: „Und wir haben dann tatsächlich einen Sponsor gefunden, der es uns ermöglicht, jetzt auf der Seebühne aufzutreten. Die Mariann Steegmann Foundation arbeitet schon länger mit dem Hafenmuseum zusammen. Wir haben sie einfach gefragt, ob sie einspringen.“

Und das hat geklappt. Nun hoffen die Schülerinnen und Schüler nur noch auf eines: Möglichst viel Publikum aus der ganzen Stadt.

Der Eintritt für die „Hafenrevue“ am Mittwoch, 6. Juli, um 13 Uhr auf der Seebühne Gröpelingen (AG-Weser-Straße / Straßenbahnlinie 3 / Haltestelle Use Akschen) beträgt einen Euro. Schulklassen können sich per E-Mail an hafenrevue@hafenmuseum-speicherelf.de anmelden. Einzelkarten gibt es direkt an der Kasse.

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