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Schnelles Internet So läuft der Glasfaserausbau in Hemelingen

Schnelles Internet für alle ist Ziel der Bundesregierung. In Hemelingen könnte das in wenigen Jahren der Fall sein. Das sind die Gründe.
19.10.2023, 07:00 Uhr
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So läuft der Glasfaserausbau in Hemelingen
Von Christian Hasemann

Der Glasfaser-Ausbau in Bremen schreitet voran, und auch in Hemelingen können zukünftig mehr Menschen in den Genuss des schnellen Internets aus den optischen Leitern aus Glas kommen. Zwei Unternehmen stehen dafür in den Startlöchern.

Im Ausschuss für Stadtteilentwicklung gab Peer Beyersdorff, Geschäftsführer des Breitbandzentrums Bremen Niedersachsen, einen Überblick, wo Hemelingen beim Breitbandausbau steht. "Bei 12.197 Adressen in Hemelingen haben wir eine Gigabitquote von 90,3 Prozent. Das ist für den Stadtteil schon eine super Quote." Ein Gigabit entspricht 1000 Megabit, was wiederum 125 der bekannteren Maßeinheit Megabyte entsprechen. Alle Bezeichnungen drücken die Menge an Datenübertragung pro Sekunde aus. Vereinfacht gesagt: Je größer die Zahl, desto schneller die Internetverbindung. Ziel der Bundesregierung ist es, in Deutschland flächendeckend die Versorgung mit Gigabit-schnellem Internet zu ermöglichen.

Breitband-Internet flächendeckend in Hemelingen

In Hemelingen ist dies bereits weitgehend der Fall – in der Theorie. Denn Beyersdorffs Zahlen geben die Gigabitfähigkeit an den Adressen und nicht die tatsächlich bei den Telekommunikationsanbietern gebuchten Geschwindigkeiten der Anschlüsse wieder. Das Gigabit flächendeckend möglich ist, liegt an dem in Hemelingen weitverbreitetem Kabelnetz, über das ein sogenanntes Koaxial-Kabel nicht nur Fernsehen, sondern eben auch Internet möglich ist. Aber nicht jeder Haushalt nutzt diese Kabelanschlüsse.

Glasfaserverbindungen können in ihrer Übertragungsgeschwindigkeit noch einmal deutlich schneller als ein Gigabit sein, in der Regel werden aber Ein-Gigabit-Anschlüsse angeboten – höhere Datenraten sind im Privatkundenbereich aktuell meist nicht nötig. Nach Beyersdorff Angaben sind annähernd elf Prozent der Hemelinger Adressen so ausgestattet, dass sie einen Glasfasernetz-Anschluss bekommen können. Insbesondere der Weserpark sei sehr gut ausgebaut. "Da ist das Ziel schon erreicht, fast alle Geschäftskunden haben einen Anschluss zur Verfügung", so Beyersdorff.

Konkret sehen die Ausbaupläne für Hemelingen zwei Schwerpunkte vor: Das sind zum einen die östlichen Quartiere des Ortsteils Hemelingen sowie Teile Sebaldsbrück, die an Osterholz angrenzen. Dort möchte das Unternehmen Glasfaser Deutschland aktiv werden. Insgesamt 3135 Adressen könnten dort zusätzlich an das Glasfasernetz angeschlossen werden.

Zwei Unternehmen aktiv

Neben Glasfaser Deutschland möchte auch Glasfaser Nordwest, ein gemeinsames Unternehmen der Telekom und des Oldenburger Telekommunikationsunternehmens EWE, seine optischen Kabel in Hemelinger Grund legen. Dieses Unternehmen hat vor allem Arbergen und Mahndorf sowie die Funkschneise im Blick. "Insgesamt 4359 Adressen", so Beyersdorff. Glasfaser Nordwest stellt dabei ausschließlich die Infrastruktur bereit, Internet- und Telefonverträge können interessierte Bürgerinnen und Bürger mit Telekommunikationsunternehmen abschließen, die diese Infrastruktur nutzen.

Ausschussmitglied Jens Dennhardt (SPD): "Wir haben die Situation, dass einige Gebiete keine Glasfaser bekommen, in anderen mehrere aktiv sind. Wünschenswerter wäre eine Verteilung." Es gebe keine öffentliche Förderung für den Ausbau, der ein eigenwirtschaftlicher Ausbau sei, so Beyersdorff. Will heißen: Die Glasfaser-Unternehmen suchen Quartiere für den Ausbau aus, in denen sie damit rechnen können, auch Anschlüsse zu verkaufen.

Wenn die Unternehmen ihre Pläne so umsetzten, würde die Gigabitquote auf 95,6 Prozent steigen und zwei Drittel der Haushalte hätten die Möglichkeit, Glasfaser zu nutzen, bilanzierte Beyersdorff. "Viele Kommunen würden sich über so eine Ausbauquote freuen." Ob und in welchem Maße die Hemelinger Bürgerinnen und Bürger dann tatsächlich dieses Angebot auch nutzen, wird die Zukunft zeigen. Der Datenhunger jedenfalls steigt kontinuierlich. So steigt das Datenvolumen jedes Jahr um annähernd 20 Prozent.

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