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Alter Campingplatz am Unisee Urlaub in der Stadt

Drei Jugendverbände möchten aus dem Alten Campingplatz am Unisee eine "Kinder- und Jugendwelt" machen. Für die Umsetzung ihres Konzepts wollen sie jetzt Mittel aus dem Bremen-Fonds beantragen.
19.03.2022, 18:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter

1,5 Millionen Euro müsste die Stadt aus dem Bremen-Fonds zur Verfügung stellen, damit aus dem Alten Campingplatz die „Kinder- und Jugendwelt am Unisee“ werden kann. Unter diesem Namen haben drei Jugendverbände ein Konzept erarbeitet, für das sie die Mittel jetzt aus dem Fonds beantragt haben. Als Nutzer sind die drei Verbände schon seit vielen Jahren auf dem Areal aktiv, jetzt wollen sie Pächter der Anlage werden und sind dabei, zu diesem Zweck einen gemeinnützigen Trägerverein zu gründen. Mit den Dauercampern, die nach wie vor auf dem Platz wohnen, wurde vereinbart, dass sie fo?rdernde Mitglieder und Untermieter werden und die Bewirtschaftung des Platzes weiterhin unterstützen. Darüber hinaus würden die Camper Pacht bezahlen und Arbeitsstunden leisten.  

Um wie bisher Gruppentreffen, Ferien-Camps und Workshops auf dem Alten Campingplatz anbieten zu können, muss die Infrastruktur von Grund auf verändert werden. Nach langen Diskussionen sind die Jugendverbände laut Benjamin de Beisac zu dem Schluss gekommen, dass ein Abriss der maroden Altbauten auf dem Campingplatz günstiger, effektiver und nachhaltiger sei als eine Sanierung. De Beisac ist Stammesleiter beim Bund der Pfadfinder (BdP), der gemeinsam mit dem CVJM und dem Kreisjugendwerk der Awo den Trägerverein gründen will.

Neue Leitungen und Anschlüsse

Anstatt in festen Gebäuden, sollen die Dusch- und WC-Anlagen, die Küche und der Aufenthaltsraum künftig in mobilen Tiny-Houses, also Mini-Häusern, untergebracht werden. Acht von ihnen aneinandergekoppelt würden ausreichen, um den Status quo aufrechterhalten zu können – ohne dass eine Baugenehmigung nötig sei, berichtete de Beisac jetzt im Horn-Leher Beirat. Darüber hinaus stünden neue Leitungen und Anschlüsse auf ihrer Liste und vor allem ein massiver Rückschnitt von Büschen und Bäumen, um die Verkehrssicherheit auf dem Gelände gewährleisten zu können.

Inhaltlich wollen sich die Jugendverbände noch deutlich breiter aufstellen als bisher. Der Fokus liege dabei immer auf kostengünstigen, niederschwelligen Angeboten, betonte de Beisac. Als Beispiele nannte er Familienfreizeiten, Seminare, Tages- und Wochenendausflüge – und vor allem die Vernetzung mit Kitas, Schulen sowie U?bergangswohnheime und Jugendfreizeitheime. Die könnten das Areal künftig unter anderem für Umweltbildungsprojekte nutzen, was sich schon angesichts der benachbarten Uniwildnis, Wümmewiesen und des Hollerlands anbiete. Auch erlebnispa?dagogische Angebote seien auf dem Areal mit wenig Aufwand möglich.

Ressorts sind überzeugt

Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahre soll vor allem auch das Thema Urlaub in der Stadt eine wichtige Rolle in der künftigen Kinder- und Jugendwelt am Unisee spielen. Und spätestens dort schließt sich der Kreis zum Bremen-Fonds, der zum Ziel hat, die Folgen der Corona-Pandemie ein wenig abzufedern. Bei der Konzepterarbeitung sowie bei der Beantragung der Fördermittel haben die Jugendverbände eng mit Simone Geßner aus dem Wirtschaftsressort und Christiane Schrader aus dem Sozialressort zusammengearbeitet. Beide sind von den Plänen der Verbände überzeugt – nun gelte es, den Haushaltsgesetzgeber, also die Bürgerschaft, von dem Konzept zu überzeugen, so Geßner. „Wir hoffen, dass es uns im Mai gelingt, entsprechende Beschlüsse herbeizuführen, damit das Angebot im kommenden Jahr starten kann“, erklärte Schrader gegenüber dem Beirat, der das Konzept ebenfalls als durchweg gelungen lobte.

Auch eine erste Rückmeldung aus der Bremischen Bürgerschaft zu dem Projekt gab es während der jüngsten Online-Beiratssitzung. Volker Stahmann (SPD) war zugeschaltet und berichtete, dass seine Fraktion geschlossen hinter der Planung stehe. 1,5 Millionen Euro seien zwar viel Geld, aber die Stadt bekomme dafür schließlich auch „eine Perle, die ihresgleichen suchen wird“, betonte er. Der Beirat verabschiedete seinerseits einen Beschluss, mit dem er das vorgestellte Konzept ausdrücklich unterstützte, ebenso wie den Antrag an den Bremen-Fonds. Er erwarte nun eine zügige Bewilligung der beantragten Gelder.

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