Die Ferienfreizeiten und Tagescamps auf dem Naturcampingplatz am Unisee sind in vollem Gange. Und auch perspektivisch geht es für das Gelände voran, genauer gesagt: für die Pläne der auf dem Platz aktiven Jugendverbände, den Naturcampingplatz zu pachten.
Seit fünf Jahren bemüht sich der Horn-Leher Beirat, auf dem Naturcampingplatz für klare Verhältnisse bezüglich des Pachtverhältnisses zu sorgen. Gescheitert waren diese Bemühungen regelmäßig an der Uneinigkeit innerhalb der Ressorts, wer für das Thema federführend zuständig ist. Auf der Beiratssitzung im vergangenen März wurde es diesbezüglich erstmals konkret. Wie eine Mitarbeiterin des Wirtschaftsressorts dem Beirat berichtete, ist die Stadt Eigentümerin der Fläche und die Bremer Wirtschaftsförderung (WFB) für das operative Geschäft zuständig. Die inhaltliche Zuständigkeit für den Platz liege wiederum beim Sozialressort, weshalb man sich untereinander vernetzt habe. Die Jugendverbände, die das Areal regelmäßig nutzen, hatten den beiden Ressorts ein Konzept vorgelegt, wie sich die künftige Nutzung der Fläche gestalten ließe. Dieses Konzept sollte im nächsten Schritt innerhalb einer Arbeitsgruppe aus Vertretern beider Ressorts und der Verbände weiter ausgearbeitet werden.
Gemeinsames Konzept entwickelt
Das ist inzwischen geschehen – und es ist gut gelaufen, berichtet Daniel Heinemann vom CVJM auf Nachfrage des STADTTEIL-KURIER. „Die Arbeitsgruppe hat sehr konstruktiv und zielorientiert ein umfangreiches Nutzungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet und dieses zur Entscheidung im Haus der Wirtschaftssenatorin eingereicht“, erzählt er. In dem gemeinschaftlichen Konzept seien alle zu berücksichtigenden Aspekte wie Inhalte, Infrastruktur, Verkehrssicherung, und Trägerstruktur berücksichtigt. Die Kosten für die notwendigen Investitionen belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro, die allerdings weder im Wirtschaftsressort noch im fachlich zuständigen Sozialressort zur Verfügung stehen, heißt es aus dem Wirtschaftsressort. „Uns ist bewusst, wie wichtig die Kinder- und Jugendarbeit ist – gerade die Folgen der Pandemie sind für Kinder und Jugendliche enorm“, erklärt Sprecher Christoph Sonnenberg auf Nachfrage. Viele von ihnen litten unter der vermehrten Isolation, verbrächten übermäßig viel Zeit mit digitalen Medien und hätten akuten Bewegungsmangel. „Deshalb wurde ein Antrag auf Mittel aus dem Bremen-Fonds gestellt“, so Sonnenberg. Eine Entscheidung darüber sei bisher allerdings noch nicht getroffen worden. „Wir stehen sozusagen in den Startlöchern“, sagt CVJM-Vorsitzender Heinemann. „Im Moment können wir nur die Beschlussfassung abwarten und hoffen, danach mit voller Kraft durchstarten zu können.“
2016 hatte die Stadt dem ansässigen Verein der Freunde und Dauercamper den Pachtvertrag für den Naturcampingplatz wegen Zahlungsrückständen gekündigt. Die Mitglieder, die eine lang unentdeckte defekte Warmwasserleitung für die Rückstände verantwortlich machen, blieben dennoch, zahlen die anfallenden Betriebskosten und werden seither geduldet. Die Dauercamper gewährleisten seit etwa zehn Jahren einen reibungslosen Ablauf der Kinder- und Jugendveranstaltungen auf dem Naturcampingplatz, zu denen neben Feriencamps auch regelmäßige wöchentliche Gruppentreffen zählen.