- Was genau kritisieren die Eltern?
- Wofür fehlt aus Elternsicht das Geld?
- Was sagt die Bildungsbehörde zu den Sorgen der Eltern?
Die Schülerzahlen steigen, und es wird eng an der Grundschule Grolland. Eltern beklagen aktuell in einem Brandbrief an Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD), dass die Ausstattung der Schule nicht mehr zu ihrem Wachstum passe. Sie fordern mehr Unterstützung für die Schule ihrer Kinder.
Als Grund für den Brandbrief nennen die Eltern ihre Besorgnis "über die steigenden Schüler- und Schülerinnenzahlen bei gleichzeitig steigendem Personalmangel und den nun zu befürchtenden Auswirkungen der Haushaltssperre (des Bildungsressorts, Anm. d. Red.)", so steht es in dem Papier.
Was genau kritisieren die Eltern?
Im Kern geht es den Eltern um die drei Themen Nachmittagsbetreuung, Ausstattung der Klassenzimmer und Geld für Kooperationen, um das Sport- und Musikprofil erfolgreich fortführen zu können. In allen drei Punkten sehen sie Mängel.
Es gebe viel zu wenige Hortplätze für immer mehr Kinder, so die Kritik. Die von Eltern organisierte Nachmittagsbetreuung für weitere Kinder stoße an ihre Grenzen und sei so nicht mehr leistbar. Nun erwarten die Eltern eine Antwort aus der Bildungsbehörde, wann endlich der Ganztag an der Schule eingeführt wird. Außerdem fordern sie, für die Übergangszeit die Hortplätze auszubauen.
Wofür fehlt aus Elternsicht das Geld?
Auch in den Klassenzimmern sieht es aus Elternsicht nicht so aus, wie es sein sollte. Da es immer mehr Klassenverbände an der Grundschule gebe, müssten Fachräume umfunktioniert und Mobilbauten genutzt werden. "Erschreckenderweise beobachten wir jedoch, dass eine pädagogisch sinnvolle Ausstattung der Räume nur bedingt erfolgt", schreiben die Eltern. Sie wollen wissen, wie und wann wesentliche Ausstattungen wie Tafeln bereitgestellt werden.
Zuletzt gilt die Sorge der Eltern den AGs, die nachmittags an der Schule im Sport- und Musikprofil angeboten werden. Diese seien wichtig, damit die Kinder berufstätiger Eltern auch nach der offiziellen Schulzeit ein Betreuungsangebot haben. "Durch die verhängte Haushaltssperre gibt es äußerst große Sorge hinsichtlich der Finanzierung des bestehenden Konzepts", schreiben die Eltern. Schulelternsprecherin Maria Haneklau-Nagel: "Es herrscht große Unsicherheit an der Schule und wir brauchen jetzt dringend Finanzierungs- und Planungssicherheit."
Was sagt die Bildungsbehörde zu den Sorgen der Eltern?
Senatorin Aulepp "nimmt die Sorgen der Eltern sehr ernst", gibt eine Pressesprecherin schriftlich zu dem Brandbrief Auskunft. Es werde mit Hochdruck an Konzepten zum Ganztagsausbau gearbeitet – auch für den Standort Grolland. "Konkrete Vorschläge werden den Eltern nach Abschluss der Bearbeitung vorgelegt", so die Sprecherin. Zusätzlich sei beabsichtigt, die Ausweitung des Hortangebots in Grolland zu prüfen.
Beim Thema Schultafeln stellt die Sprecherin zeitnah eine Verbesserung in Aussicht: Für die Schule Grolland sei im sogenannten Digitalpakt 1 die Anschaffung von 13 interaktiven Tafeln vorgesehen. "Wann die Umsetzung erfolgen kann, wird zurzeit geprüft", heißt es aus der Bildungsbehörde.
Die Finanzierung des AG-Angebots der Schule am Nachmittag scheint aber – wie von den Eltern befürchtet – von der aktuellen Haushaltssperre der Behörde betroffen zu sein. Es werde derzeit geprüft, so heißt es vage aus dem Hause von Senatorin Aulepp, "ob zusätzliche freiwillige Angebote, die über die Grundversorgung hinausgehen, weitergeführt werden können."