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Ältestes Brudermahl der Welt 300 Gäste bei der 479. Schaffermahlzeit – und ein Novum

Die Vorfreude auf die 479. Schaffermahlzeit ist groß bei den Organisatoren – besonders bei Janina Marahrens-Hashagen, der ersten Ausrichterin des Mahls. Was erwartet die 1. Schafferin von der Veranstaltung?
08.02.2023, 17:06 Uhr
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300 Gäste bei der 479. Schaffermahlzeit – und ein Novum
Von Ulrike Troue

Das älteste Brudermahl der Welt steht am Freitag mit der 479. Schaffermahlzeit der Stiftung Haus Seefahrt bevor: Punkt 14.25 Uhr wird dann in der Oberen Rathaushalle ein seit 1890 historisch vorgegebenes 5-Gänge-Menü aus einfacher Seemannskost unter anderem mit Stockfisch und Grünkohl an langen Festtafeln serviert und von zwölf Reden flankiert. Zu dieser bedeutenden Traditions- und Netzwerkveranstaltung werden Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und rund weitere 300 Gäste erwartet. Der Ehrengast ist Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. 

"Wir freuen uns, dass es nach zweijähriger Zwangspause wieder losgeht", sagte Henry Lamotte, der verwaltende Vorsteher der Stiftung Haus Seefahrt, beim Pressetermin am Mittwoch. "Die Schaffermahlzeit ist die Bühne für Haus Seefahrt und die Haupteinnahmequelle." Denn mithilfe der eingeworbenen Spenden könne die Stiftung weiterhin in Not geratene Seeleute und ihre Hinterbliebenen, Nautik-Studierende und seit Kurzem vier ukrainische Familien unterstützen. Die enge Verbindung zwischen Schifffahrt und Kaufleuten symbolisierten nicht zuletzt auch die sechs berufenen Kapitänsschaffer Ulrich Werner Tetzlaff, Jörn Haase, John Peter Marcus, Dennis Brand, Johannes Reifig und Frank Lehmann. 

Zum ersten Mal richtet eine Frau die Schaffermahlzeit aus

Zum ersten Mal richtet mit Janina Marahrens-Hashagen als 1. Schafferin eine Frau das minutiös getaktete gesellschaftliche Großereignis aus, zu dem auch 16 weibliche Gäste geladen sind. "Das ist für mich schon eine sehr große Ehre", sagte Marahrens-Hashagen im Video-Interview mit dem WESER-KURIER. Sie richtet die Veranstaltung gemeinsam mit zwei Kollegen aus der Kaufmannschaft ehrenamtlich aus, das Trio trägt gemeinsam die Kosten. Außer der geschäftsführenden Gesellschafterin von Marahrens-Maritime Sign Solutions sind das Jens Lütjen, geschäftsführender Gesellschafter der Robert C. Spieß Unternehmensgruppe, als 2. Schaffer und Christoph B. Klosterkemper, geschäftsführender Gesellschafter der Atermann König & Pavenstedt GmbH & Co.KG, als 3. Schaffer.

"Die Schaffermahlzeit schafft typische, sympathische und emotionale Verbindungselemente", stellt Jens Lütjen die nachhaltige Bedeutung der feierlichen Zusammenkunft für die Stadt und Wirtschaft heraus, weil "das Miteinander und die Vertrauenskultur" durch die schnell gelöste, fröhliche Stimmung gepflegt würden. Deshalb wurde großer Wert auf eine ausgewogene Balance unter den Gästen gelegt und jeweils 100 Kaufleute und Kapitäne sowie die gleiche Zahl an Gästen aus dem Inland und Übersee eingeladen. Die Vertreter aus der Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur dürfen laut Statuten nicht in der Hansestadt wohnen, aber sollten durch ihre Beziehungen zur Hansestadt den Wirtschaftsstandort stärken.

60 Jugendliche eröffnen den Ball im Parkhotel

Diese Hoffnung hegen offenbar auch Stadt, Rathaus und Bürgermeister. Sie würden die geschichtsträchtigen Räume für die Schaffermahlzeit zur Verfügung stellen und diese operativ mitorganisieren, erklärte Henry Lamotte und bedankte sich im Namen der Stiftung Haus Seefahrt ausdrücklich für die Unterstützung. Auch den Vor-Empfang in der Handelskammer und das Geleit vom Schütting ins Rathaus würden die Gäste als Wertschätzung empfinden, merkte dazu die 1. Schafferin Marahrens-Hashagen aus ihrer Erfahrung als ehemalige Präses der Handelskammer an. 

Dass auch 60 Jugendliche in das Großereignis eingebunden sind, ist für Christoph B. Klosterkemper ein wichtiger Aspekt. Sie eröffnen den Ball im Parkhotel nach dem Festmahl mit einer Polonäse und bekämen zuvor die Gelegenheit, dem Bundesverkehrsminister 30 Minuten lang Fragen zu stellen. Auf diese Weise könnten sie Kultur und Brauchtum sowie die selbstverständliche Verbindung zwischen Wohltätigkeit und gesellschaftlichen Interessen kennenlernen.

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