Die Stadtmusikanten als Astronauten, dazu der Fakt, dass Bremen Europas führender Raumfahrtstandort ist – mit ihrem Plakatentwurf haben Studierende der Universität Bremen nicht nur bundesweit, sondern auch in der internationalen Raumfahrtszene für Aufsehen gesorgt. Das sagt zumindest Oliver Rau, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB). Am Donnerstag wurden die beiden besten Entwürfe und die Ideen dahinter in der Bürgerschaft offiziell vorgestellt und auf dem Marktplatz noch einmal großflächig gezeigt.
Auftraggeberin der Plakatwerbekampagnen war die WFB, umgesetzt wurden sie unter Anleitung von Christoph Burmann durch Betriebswirtschaftsstudierende des Markstones-Instituts für Marketing, Branding und Technologie. Bereits Mitte Juni waren die Siegerentwürfe eine Woche lang im Stadtgebiet plakatiert worden. Das Ergebnis einer parallel laufenden Werbewirksamkeitsstudie, die die Studierenden ebenfalls durchgeführt haben: Die Motive hätten bei den Passanten durchgehend für Begeisterung gesorgt. Den größten Erfolg der vergangenen 20 Jahre erzielten dabei laut Burmann die Studierenden, die in diesem Jahr mit einem Überraschungseffekt für "Bremens beste Seiten", so der Titel der Website der Bremen-Werbung, warben.
Stadtmusikanten grüßen den Mond
Zufrieden zeigte sich auch Wiebke Bleis vom Kooperationspartner Ströer. Das Erfolgsplakat, an dem den Angaben zufolge in mehreren Runden etwa ein Vierteljahr lang gearbeitet wurde, zeigt die auf dem Mond gelandeten Stadtmusikanten in Raumanzügen, im Hintergrund ist die Erde zu sehen. Der Titel des Plakates, das vielen Passanten in Erinnerung geblieben sein soll: "Moin Mond".
Wie diese Idee entstanden ist? Klar sei gewesen, dass sie über die Stadtmusikanten einen hohen Wiedererkennungswert für Bremen erzielen wollten, sagen die Studierenden. Eine weitere Überlegung, die eine Rolle gespielt habe: dass in Bremen gut 12.000 Menschen in der Luft- und Raumfahrt arbeiteten und die Raumfahrtunternehmen zudem gut mit der Universität vernetzt seien. Das mache die Bremerinnen und Bremer stolz.
Den zweiten erfolgreichen Entwurf schuf eine zweite Studierendengruppe im Auftrag von Sermin Riedel, der Polizei- und Feuerwehrbeauftragten Bremen und Bremerhaven. Das Ziel: Riedel wollte sich und ihre Arbeit vorstellen. Auf einem eher dunkel gehaltenen Plakat blickt sie den Betrachter an. Ihre Botschaft: "Dies ist kein Wahlplakat. Ich wurde schon gewählt". Die anschließende Werbewirksamkeitsstudie ergab allerdings, dass Riedels Anliegen von den Betrachtern nicht immer durchschaut wurde.