Die Pläne für die Lernferien, die Bremen in den Sommerferien organisieren will, werden konkreter. Es geht um ein freiwilliges Angebot für Kinder, die in der Zeit der coronabedingten Schulschließungen besonders schwierige Bedingungen hatten (wir berichteten). An den Lernferien sollen im Land Bremen bis zu 920 Schüler teilnehmen können, davon 760 in der Stadt Bremen und 160 in Bremerhaven. Das geht aus einem Bericht auf Bitte der CDU hervor, den die Behörde für die Bildungsdeputation am Mittwoch beantwortet hat.
In Bremen soll es Lernferien für Grundschüler und Schüler der Sekundarstufe I geben, in Bremerhaven nur für Grundschüler. Die Lernferien zielten darauf ab, „individuelle Kompetenzrückstände“ zu überwinden, so die Behörde. An Grundschulen liege der Fokus auf Deutsch und Mathematik.
Schüler der Sekundarstufe I sollen an ihren individuellen Zielen weiterarbeiten, das Material dafür sollen ihre Lehrer bereitstellen. Zudem soll auch der Umgang mit digitalem Lernen und Videochats geübt werden, um Kinder für das Lernen zu Hause fit zu machen.
Grundsätzlich sollen die Lernferien zwei Wochen dauern. In dieser Zeit sollen Grundschüler pro Tag vier Zeitstunden lernen, ältere Schüler vier bis fünf Stunden pro Tag. Dabei sollen die Schulen vorschlagen, für welche Schülerinnen und Schüler es sinnvoll sein könnte, an den Lernferien teilzunehmen. Die Lernferien sollen sich laut Behörde an den Grundschulen vor allem an Erstklässler und Drittklässler richten, Kinder in der 2. und 4. Klasse sollen aber auch teilnehmen können, wenn Lehrer das für sinnvoll halten.
Lernferien an 20 Bremer Grundschulen
Bei den älteren Schülern sollen vor allem diejenigen, die gerade erst neu an eine Oberschule oder ein Gymnasium gekommen sind, von Lernferien profitieren, und auch diejenigen, die schon auf das Ende der Sekundarstufe I zugehen und für die zum Beispiel bald eine Abschlussprüfung ansteht.
„Die Lernferien werden an insgesamt 20 Grundschulen der Sozialstufe 4 und 5 in Bremen angeboten“, teilt die Behörde mit. Das Angebot soll dabei generell vor Ort in den Schulen stattfinden, zum Teil auch für mehrere Schulen gebündelt an einem Standort, zum Beispiel in einem Quartiersbildungszentrum. Ein Teil der Schulen hat nach Angaben der Behörde bereits signalisiert, das Angebot statt in den Sommerferien in den Herbstferien durchzuführen.
Jede Schule kann laut Bildungsressort Lernferien für maximal drei Gruppen mit jeweils zehn Kindern anbieten. Dass es mehr Schüler als Plätze bei den Lernferien gebe, sei bisher nicht zu befürchten: „Aufgrund der bisherigen Rückmeldungen ist davon auszugehen, dass die Kapazitäten ausreichen werden“, heißt es im Bericht.
Konkret umsetzen sollen die Lernferien vor allem Pädagogen, die bereits über freie Träger an Schulen beschäftigt sind und Lehramtsstudenten, die auch schon parallel zum Studium an Bremer Schulen arbeiten.