Aufatmen beim "Andocken"-Projekt: Das Aus für die einzige Anlaufstelle für obdachlose Menschen zwischen 18 und 25 Jahren zum 31. Juli konnte im letzten Moment noch einmal abgewendet werden. Das "Dock 11" am Wegesende bleibt zumindest für weitere drei Monate geöffnet. Allerdings in einer Basisvariante, wie Nina Willborn als Pressesprecherin der Sozialsenatorin berichtet. Das Projekt firmiert zunächst unter dem neuen Namen "Dock 11".
Das ist das Ergebnis intensiver Gespräche zwischen der gemeinnützigen Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (Wabeq) als Träger der "Andocken"-Maßnahme und dem Sozialressort. „Mir war es wichtig, den jungen Menschen erst einmal weiter die Möglichkeit zu geben, die ihnen vertrauten Angebote und Strukturen zu nutzen", erklärt Sozialsenatorin Claudia Schilling (SPD), die übergangsweise die Mittel für die Basisvariante bereitgestellt hat. Möglichkeiten für eine längerfristige Absicherung des Projekts über ihr Ressort sieht sie nach Auskunft allerdings keine.
Bis Ende Oktober finden obdachlose junge Bremer somit im "Dock 11" weiterhin eine Anlaufstelle, wo sie sich ausruhen und duschen, Wäsche waschen und auch ein günstiges Essen bekommen können. Basisvariante bedeutet: "Reduzierter Personaleinsatz, reduziertes Angebot und reduzierte Öffnungszeiten", wie Wabeq-Geschäftsführerin Birgit Füllgrabe-Frede erläutert. Daher wird das "Dock 11" ab sofort nur noch vier Tage pro Woche von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein. Die Einzelfallhilfe und den Bus, der unterschiedliche Plätze in der Stadt angesteuert hat, um Jugendlichen zu helfen, wird es indes nicht mehr geben.
Die Wabeq ist nun gefordert, eine dauerhafte Lösung für das 2018 gestartete Projekt zu finden, um diesen besonderen Ort für junge Menschen zu erhalten. Bislang war die Finanzierung durch das Jobcenter sichergestellt, das jüngst finanzielle Missstände festgestellt und Fehlkalkulation eingeräumt hatte. Nach Auskunft von Füllgrabe-Frede hat das Jobcenter den "Wettbewerb", wie das Jobcenter erklärt, allerdings aufgehoben, weil nicht ausreichend Mittel für dieses Angebot vorliegen. Im Klartext: Die Neuausschreibung zur Fortführung für das zum 31. Juli ausgelaufene Projekt wurde zurückgenommen.