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Beschlossen 2013, wird es jetzt konkret Bremer Psychiatriereform kommt in die Gänge

2013 hat die Bürgerschaft die Psychiatriereform beschlossen, die Ausweitung wohnortnaher und ambulanter Angebote für psychisch kranke Menschen kam aber nur schwer in die Gänge. Jetzt gibt es einen Zeitplan.
30.01.2019, 19:03 Uhr
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Bremer Psychiatriereform kommt in die Gänge
Von Sabine Doll

Die wohnortnahe und ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen soll in den nächsten vier Jahren deutlich ausgebaut werden. Wie die Umsetzung der Psychiatriereform konkret aussehen soll, dazu legte Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) am Mittwoch ein Strategiepapier in der Gesundheitsdeputation vor.

Es hatte immer wieder Kritik gegeben, dass der 2013 von der Bürgerschaft beschlossene Umbau der psychiatrischen Versorgung nicht in die Gänge kommt.

Verbünde in fünf Regionen

Das Strategiepapier sieht mehrere Eckpunkte vor. So sollen in fünf Stadtregionen sogenannte gemeindepsychiatrische Verbünde aufgebaut werden. Die Träger sollen dazu ihre Angebote besser aufeinander abstimmen und vernetzen. „Zu häufig wird noch nebeneinander gearbeitet statt miteinander“, betonte Quante-Brandt. Ein Schwerpunkt ist die Umwandlung von stationären Behandlungen in teilstationäre, ambulante und aufsuchende Angebote. Dafür sollen am Klinikum Ost bis 2020 zunächst 50 Betten und bis 2022 weitere 20 Betten sowie am Behandlungszentrum Nord fünf und bis 2022 weitere sieben Plätze abgebaut werden, wie es in dem Papier heißt.

Für das Ameos Klinikum Dr. Heines sind im ersten und zweiten Schritt jeweils 15 Plätze für die Umwandlung vorgesehen, am Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide zwölf und danach 18 Plätze. Auch für die ambulante Krisenintervention soll es neue Angebote geben, darunter eine Rund-um-die-Uhr-Anlaufstelle. Die Behörde plant zudem ein Informationssystem, in dem sich Betroffene und Angehörige über die psychiatrischen Versorgungs- und Behandlungsangebote einen Überblick verschaffen können. Es soll noch in diesem Jahr an den Start gehen.

Forderung an Kliniken

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Steffi Dehne, forderte explizit die Kliniken auf, sich an die zeitlichen Vorgaben zu halten: „Die Umsetzung muss mehr Tempo aufnehmen. Dabei sind insbesondere die Kliniken gefordert, die vorliegenden Konzepte jetzt unter Einbeziehung von Psychiatrie-Erfahrenen und Angehörigen konkret umzusetzen.“ Ihr Kollege von der Grünen-Fraktion, Nima Pirooznia, mahnte ebenfalls mehr Tempo an: Das Maßnahmenpaket sei längst überfällig gewesen. „Die Gesundheitssenatorin und Klinikleitungen müssen sich nun an der Umsetzung dieser formulierten Ziele messen lassen.“

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