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Bürgerbeteiligung Neuer Kanal für die Oberhofer Straße

In der Oberhofer Straße soll der nahezu 100 Jahre alter Abwasserkanal saniert werden. Auftakt des Bürgerbeteilisgungsverfahrens im Bürgerhaus Weserterrassen.
25.01.2023, 16:51 Uhr
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Neuer Kanal für die Oberhofer Straße
Von Sigrid Schuer

"Nutzen Sie doch bitte das Beteiligungsverfahren als Chance und Angebot, um Ihre eigenen Ideen für den Straßenraum miteinzubringen", forderte Hellena Harttung, Leiterin des Ortsamtes Mitte/Östliche Vorstadt, die Anwohnerschaft der Oberhofer Straße auf, die zur Versammlung im Bürgerhaus Weserterrassen erschienen war. Es war die Auftaktveranstaltung zum Bürgerbeteiligungsverfahren zur geplanten Kanalsanierung in der Oberhofer Straße. Die Sanierung ist laut Hansewasser an dem mittlerweile nahezu 100 Jahre alten Kanalsystem aus Steinzeug vonnöten, da es Altersverschleißerscheinungen aufweist. Konkret handelt es sich um einen Mischwasserkanal, der lediglich einen Durchmesser von 250 bis 300 Millimeter hat, dieser soll nun auf einen Durchmesser von 300 bis 400 Millimetern vergrößert werden. Zudem sollen alle Schächte und Leitungen sowie Hausanschlüsse erneuert werden. Die Entwässerungsleitungen liegen in knapp drei Metern Tiefe.

Je nachdem, wie lange sich das Bürgerbeteiligungsverfahren hinzieht, soll mit den Arbeiten 2024, allerspätestens 2025 begonnen werden. Insgesamt wird dafür etwas mehr als ein halbes Jahr veranschlagt. Den geplanten Verlauf der Arbeiten erläuterte Rainer Dammann von Hansewasser. Für die oberirdische Kanalsanierung, die bis an die Grundstücksgrenzen heranreichen soll,  wird eine Vollsperrung der Straße auf ganzer Länge nötig sein, und zwar in zwei Bauabschnitten: Die erste Vollsperrung wird ab der Altenburger Straße bis etwa Haus Nummer 19 gehen. In Teil zwei des Bauabschnittes wird dann die Vollsperrung bis zur Straße Rennstieg erweitert. Was während der Maßnahme unbedingt gewährleistet sein müsse: die Rettungssicherheit, beispielsweise die Zugänglichkeit für Feuerwehr-Wagen, aber auch die Entsorgung des Mülls. Gesonderte Termine für Umzüge oder etwa die Anlieferung von Heizöl seien nach Absprache möglich, sagte Dammann. Wie man überhaupt in engem Kontakt mit der Anwohnerschaft bleiben wolle.

Zweiter Schritt: Straßenneubau

Im Anschluss skizzierte Meike Jäckel die Pläne des Amtes für Straßen und Verkehr. Denn auf die Kanalerneuerung folgt der Straßenneubau. Eine Herausforderung für die Planerin: Bei der Oberhofer Straße handelt es sich mit einem Gesamtdurchmesser von sechs Metern wohl um eine der schmalsten Straßen Bremens. Dabei muss eine Mindest-Gehweg-Breite von 1,30 Meter und eine Fahrspurbreite von vier Metern, wenigstens von 3,80 Meter, für sich begegnenden Autoverkehr gewährleistet werden. Unter diesen Umständen wäre das Parken nicht mehr zulässig, führte Jäckel aus.

Nun soll in der Oberhofer Straße eine Mischverkehrsfläche, eine Straße für alle, entstehen, um auch die Barrierefreiheit abzusichern. Angestrebt wird eine Kompromisslösung, die zumindest verschränktes Parken möglich machen soll. Die Hauseingänge sollen dabei freigehalten werden. Um ein Zuparken zu verhindern, könnten dort Fahrradbügel aufgestellt werden. Einwurf einer Anwohnerin: In dem ganzen Viertel bestehe hoher Parkdruck. Jäckel verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren immer breiter geworden seien. Und wenn die Restfahrbahnfläche nicht auskömmlich sei, dann sei das nicht mehr zulässig. Klar ist zumindest eines: Dass nach dem Abschluss der Kanalarbeiten die Straße nicht geteert werden soll, sondern dass sie vorzugsweise mit dem fuß- und radverkehrsfreundlichen Stein "Frieda" mit Naturstein-Optik gepflastert werden soll, so wie es vor einigen Jahren vom Runden Tisch Pflaster erarbeitet worden ist, mit dem Ziel, nach Möglichkeit den historischen Charakter von Straßen zu erhalten.

Versorgung mit Erdwärme

Und noch eines: Wenn die Oberhofer Straße schon weiträumig aufgerissen wird, dann biete sich hier auch gleich in einem Aufwasch an, Röhren für Erdwärme zu verlegen. Helmut Kersting, Beiratsmitglied und Mitglied im Verein "Erdwärme Dich", wies auf das Pilotprojekt einer ökologischen Versorgung mit Erdwärme in der Humboldtstraße hin, das bereits in ganz Bremen auf Interesse gestoßen ist. Er ließ eine Adressliste herumgehen, damit der Verein möglichst bald schon eine Informationsveranstaltung mit der Anwohnerschaft anberaumen kann.

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