Im Land Bremen ist die in Großbritannien verbreitete Coronavirus-Mutation B.1.1.7 nachgewiesen worden. Nach Informationen des WESER-KURIER handelt es sich um zwei Fälle.
In Bremen sei eine Beschäftigte in einer Kindertagesstätte betroffen. Sie habe nach der Rückkehr einer Reise eine zehntägige Quarantäne eingehalten, am Ende der Isolierung sei sie negativ auf Sars-CoV-2 getestet worden. Erst vier Tage später seien erste Symptome aufgetreten. Ein anschließender Test wurde laut Behörde dem Gesundheitsamt Bremen am 16. Januar als positiv gemeldet. Alle Kontaktpersonen, sowohl in der Kindertagesstätte als auch im privaten Umfeld, wurden ermittelt, benachrichtigt und befinden sich seitdem in Quarantäne, so die Behörde.
Die sogenannte Sequenzierung der Probe sei im Rahmen der Testung in Schulen und Kitas erfolgt. Das Ergebnis sei durch das zuständige Labor in Düsseldorf am späten Montagabend übermittelt worden. „Aufgrund der ermittelten Kontakte wird sowohl die Einrichtung, in der die betroffene Person arbeitet, als auch zwei weitere Einrichtungen, in der jeweils Kontaktpersonen arbeiten, durch das Gesundheitsamt vorsorglich geschlossen“, teilt die Behörde mit. Alle betroffenen Personen seien durch das Gesundheitsamt erneut abgestrichen und auf die neue Virusvariante getestet worden.
Die betroffene Person in Bremerhaven sei Kontaktperson einer Reiserückkehrerin. Diese reiste laut Behörde am 8. Januar 2021 aus Großbritannien nach Bremerhaven mit negativem Corona-Test ein. Der positive Test der Kontaktperson erfolgte demnach am 13. Januar. „Das Ergebnis der gezielt beauftragten Sequenzierung wurde hier ebenfalls am Montag übermittelt.“ Mittlerweile sei auch eine weitere Kontaktperson positiv getestet worden; die Sequenzierung dieser Probe auf vorliegender Mutation sei beauftragt. Wegen der neuen Virusvariante seien die Isolationsmaßnahmen angepasst worden, so sei zum Beispiel eine frühzeitige Beendigung der Isolation nicht möglich.
Zwischen beiden Fällen besteht laut der Gesundheitsbehörde kein Zusammenhang - es gebe bislang auch keinen erkennbaren Zusammenhang zum übrigen Infektionsgeschehen in den beiden Städten.
„Selbstverständlich haben wir damit gerechnet, dass wir auch in Bremen die Virusvariante nachweisen werden. Die Gesundheitsämter in Bremen und Bremerhaven waren darauf auch vorbereitet. Durch die umfangreiche Testung an Schulen und Kitas sowie den anschließenden Sequenzierungen der Positiv-Getesteten konnte die Mutante in Bremen jetzt nachgewiesen werden“, sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).
Sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven gebe es jeweils ein Labor, das über eine Vortestung verschiedene Virusvarianten nachweisen könne. „Wir handeln jetzt schnell und entschlossen, um mögliche Ansteckungen im Umfeld der nachgewiesenen Fälle zu erkennen und Infektionsketten sofort zu unterbrechen“, so die Senatorin. Am Mittwoch sowie in den kommenden Tagen werde der Senat zusammenkommen, um über weitergehende notwendige Maßnahmen zu beraten.
Corona-Mutante B.1.1.7 besorgt Bundesregierung
Am Montag hatte sich die Bundesregierung wegen der Ausbreitung der Corona-Mutante B.1.1.7 besorgt gezeigt. „Wir haben im Hintergrund die dunkle Wolke einer sehr ernsthaften Gefahr“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte am Sonntag in der ARD-Sendung „Anne Will“ gesagt, dass die Mutante auch in Deutschland „die Führung übernehmen“ werde.