Eigentlich sollte die „Roland von Bremen“ längst fertig sein. Die Sanierungsarbeiten erwiesen sich aber als sehr aufwendig, eine komplexe Aufgabe, auch weil sich herausstellte, dass die Kogge in einem erbärmlichen Zustand war. „Überall Fäulnis, wir haben sechs Pilz-Arten gefunden“, sagt Projektleiter Frank von Stemmen. Also mussten viele Hölzer ausgetauscht oder mit Hitze behandelt werden. Dazu kamen Änderungen in der Konstruktion. Das Deck und sein Aufbau am Heck, das sogenannte Kastell, sind von Grund auf angepackt worden: Die Planken nun gewölbt, damit das Wasser besser abfließen kann. Das Schanzkleid angehoben, damit unten ein Spalt bleibt. Das Kastell erhöht, um darunter stehen zu können. „Das ist schon fast ein Neubau“, sagt von Stemmen.
Unter Deck gibt es jetzt jede Menge Platz, nachdem die Maschine ausgebaut wurde, denn fahren soll die „Roland von Bremen“ nicht mehr. „Wir planen eine kleine Pantry, Toiletten und einen Raum für Veranstaltungen“, erklärt der Projektleiter. Bereits eingebaut ist die dekorative Treppe, die im Rechtsschwenk elegant nach unten führt.
Der Rumpf hat eine Klinkerbeplankung, das ist so geblieben, allerdings mit einem Unterschied, den man nur dann sieht, wenn die Kogge an Land ist. Das Unterwasserschiff hat ein sogenanntes „Leichentuch“ bekommen - ein Gewebe aus Flachs und Epoxidharz. Mit Korkplatten waren vorher die unebenen Stellen ausgeglichen worden. Wo woanders Lecks drohten, wurde mit Holzteer und Hanffasern kalfatert.