Warum steht in Bremen ein großer steinerner Elefant? Warum nannte sich Bremen "Stadt der Kolonien"? Was haben Kaffee, Baumwolle und Tabak mit der Hansestadt zu tun? Und warum liegen Objekte der Maasai im Übersee-Museum? Diese und weitere Fragen zu den Verflechtungen Bremens und Bremerhavens mit dem europäischen Kolonialismus werden in dem Buch "Stadt der Kolonien, wie Bremen den deutschen Kolonialismus prägte" beleuchtet, das Integrationsexpertin und Bremer Frau des Jahres 2023 Virginie Kamche mit dem Historiker Norman Aselmeyer von der Bremer Uni herausgebracht hat. Es ist im Herder-Verlag erschienen.
Bremen als Handelsstadt
Die Autoren arbeiten heraus, dass Bremen als Handelsstadt schon früh vom Kolonialengagement anderer europäischer Länder profitiert habe und dann selbst zum Wegbereiter des deutschen Kolonialreiches geworden sei. In dem Buch stellen Wissenschaftler, Aktivistinnen und Museumsexperten zentrale Orte, Personen, Ereignisse und Institutionen vor und werfen damit ein Schlaglicht auf die deutsche koloniale und postkoloniale Geschichte. Seit den 1970er-Jahren setzt sich die Stadt kritisch mit ihrer kolonialen Vergangenheit auseinander. Tenor: "Vom Handelszentrum zum Wegbereiter des Kolonialismus". In dem vorliegenden Buch wird zudem herausgearbeitet, wie gegenwärtig die Spuren des Kolonialismus immer noch sind.
Das Buch "Stadt der Kolonien" wird am Donnerstag, 15. August, um 18 Uhr, im Haus der Wissenschaft in der Sandstraße vorgestellt. Es folgt eine Podiumsdiskussion zu dem Thema. Der Eintritt ist frei.